FAQ
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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Wolfgang Borchert, am 20. Mai 1921 als erstes und einziges Kind von Fritz und Hertha Borchert geboren, war bereits als Jugendlicher überzeugt, dass in ihm ein Genie schlummerte. Allerdings: Seine quantitativ enorme schriftstellerische Produktion – oft schrieb der Sechszehnjährige rund zehn Gedichte täglich – ließ nicht allzu viel Talent erkennen. Einen „Allesversucher und Nichtskönner“ hat sein Biograf Peter Rühmkorf den Nachwuchspoeten deswegen genannt. Und doch feierte Borchert noch in jungen Jahren seinen Durchbruch: Als sein Hörstück Draußen vor der Tür im Februar 1947 über die nachkriegsdeutschen Hörfunksender knisterte und ein lautstarkes Echo hervorrief, war er 25 Jahre alt. Bis zu seinem frühen Tod am 20. November 1947 hatte Borchert ein Werk geschaffen, das ihn postum zu einem der wenigen Autoren machte, die generationsprägend genannt werden können.

Von der jugendlichen Selbstüberschätzung war in den wenigen Monaten, in denen er selbst einen „Borchert-Rummel“ wahrnahm, allerdings kaum noch etwas übrig. Nachdem sein Verleger Ernst Rowohlt ihm den neuen Katalog des reputationsreichen Verlags in die Schweiz geschickt hatte, wo sich der schwerkranke Borchert seit Mitte September 1947 zu regenerieren versuchte, und sich der Autor »an die erste Stelle« gesetzt sah, glaubte er an einen schlechten Witz. Aktualität sei schließlich kein Qualitätszeichen. »In zwei Jahren«, so Borchert in seinem vermutlich letzten Brief am 15. November 1947 an den Verlagsdoyen, »wird kein Mensch das Zeug mehr lesen.«

Weil es anders kam, weil Borchert viele Autor:innen prägte und viele Leser:innen faszinierte, übergab seine Mutter Hertha, die es als Plattdeutsch-Autorin selbst zu regionaler Bekanntheit gebracht hatte, den Nachlass ihres berühmten Sohnes 1976 an die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek, wo er seitdem gehütet und erschlossen wird. Ein Versprechen, das bei der Übergabe gegeben worden war, haben wir im 100. Geburtsjahr des Autors endlich erfüllt: Der Nachlass Wolfgang Borcherts wurde im Hauptgebäude der Bibliothek zugänglich gemacht. Unsere Borchert-Box mit der Dauerausstellung zu Leben und Werk des Autors, die unter dem Titel Dissonanzen. Wolfgang Borchert 1921-1947, läuft, feiert nun ihren ersten Jahrestag.

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Besuch Borchert-Box

2. Juni 2021
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 2.057 Aufrufe

Derzeit sind Besuche der Borchert-Box im Informationszentum in der ersten Etage

zwischen 10 – 15 Uhr sowie zwischen 18 – 22 Uhr

für Zeitfenster von jeweils einer Stunde möglich. Wegen der geringen Quadratmeterzahl des Ausstellungsraums können wir die Termine nur für eine Person oder zwei zusammengehörige Personen vergeben. Die Registrierung erfolgt im Foyer über die Luca-App oder über unseren Vordruck vor Ort. Der Eintritt ist frei. Für einen Termin (Mo-So) fragen Sie bitte werktags (Mo-Fr) per Mail bei pr@sub.uni-hamburg.de an. Die Bestätigungsmail mit Termin und Uhrzeit zeigen Sie beim Empfang im Foyer vor.

Update 14.6.2021: Mit einem Stabi-Bibliotheksausweis und nach einer Registrierung am Empfang ist der Besuch auch ohne Anmeldung möglich, allerdings nur, wenn sich zu dem Zeitpunkt keine weiteren Besucher*innen in der Borchert-Box befinden bzw. angemeldet sind und die Maximalgrenze für Besucher*innen der Stabi insgesamt noch nicht erreicht ist.

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Borcherts Milchzahn

12. November 2024
von Konstantin Ulmer — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg,Schätze der Stabi — 720 Aufrufe

Stabi erhält sehr persönliches Nachlasskonvolut Wolfgang Borcherts aus Frankreich.

Borchert-Konvolut: ein Kästchen, in dem sich unter anderem ein Milchzahn Borcherts, zwei Haarsträhnen sowie ein Wunschzettel befinden, den Borchert 1928 als Siebenjähriger geschrieben hat

Wolfgang Borchert (1921-1947) gilt als einer der bedeutendsten und meistgelesenen Schriftsteller der Nachkriegsliteratur. Seit seine Mutter Hertha Borchert (1895-1985) seinen Nachlass 1975 an die Staats- und Universitätsbibliothek seiner Heimatstadt Hamburg übergab, bewahrt die Stabi neben Manuskripten und Briefen auch Borcherts Bibliothek und persönliche Gegenstände wie den Schreibtisch des Autors, dessen Tabakpfeife, das Buddelschiff „Tui Hoo“ oder ein getrocknetes Seepferdchen. Seit dem 100. Geburtstag 2021 ist der Nachlass in einer Dauerausstellung in der Borchert-Box zu sehen, einem zweiräumigen Glaskasten im Benutzungsbereich der Bibliothek.

Das Borchert-Archiv ist allerdings keine abgeschlossene Sammlung. In den letzten Jahren konnte die SUB drei bedeutende Konvolute mit Briefen, Postkarten und Zeichnungen des Autors erwerben. Aus Frankreich erhält sie nun eine sehr persönliche kleine Borchert-Sammlung: Zwei Bilder mit typischen Borchert-Motiven, die der Autor als Erwachsener gemalt hat, sowie ein Kästchen, in dem sich unter anderem ein Milchzahn Borcherts, zwei Haarsträhnen sowie ein Wunschzettel befinden, den Borchert 1928 als Siebenjähriger geschrieben hat.

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Mittwoch, 13.11., 18 Uhr, Vortragsraum.

Borchert-Box

Wolfgang Borchert Im Jahr 1976 übergab Hertha Borchert, die Mutter des legendären, jung verstorbenen Schriftstellers Wolfgang Borchert (1921–1947), der SUB den Nachlass ihres Sohnes. Und der hatte es in sich: Neben klassischem Nachlassmaterial wie Manuskripten und Briefen hütete die SUB fortan auch Borcherts Bibliothek, einige Möbel und persönliche Gegenstände wie seine Tabakpfeife oder ein getrocknetes Seepferdchen.
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Roberta Bergmann: 'Laternenträume'von Wolfgang Borchert Mittwoch, 24.4., 18 Uhr, Vortragsraum.

Die Illustratorin Roberta Bergmann stellt ihre Arbeit an dem gerade erschienenen Band „Laternenträume“ mit Gedichten Wolfgang Borcherts vor, die von seiner Heimatstadt Hamburg, dunklen Abenden, von Liebe, Rausch und Abschied handeln. Im Gespräch mit Vertreter:innen der Internationalen Wolfgang-Borchert-Gesellschaft e. V. und der Stabi zeigt Bergmann den Entstehungsprozess der analogen Zeichnungen hin zu einem fertigen Buch. Interessierte können im Anschluss an einer Kuratorenführung durch die „Borchert-Box“ teilnehmen, die den Nachlass des Hamburger Autors als Dauerausstellung präsentiert.

Eine Veranstaltung der Wolfgang-Borchert-Gesellschaft und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, unterstützt vom Kunstanstifter Verlag. Der Eintritt ist frei.

Stabi veröffentlicht Film zu Borcherts „Das ist unser Manifest“

5. März 2024
von Konstantin Ulmer — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 1.255 Aufrufe

Im Juli 1947 bat der Blanvalet Verlag den schwerkranken Hamburger Autor Wolfgang Borchert um einen programmatischen Beitrag für das Jahrbuch „Phönix 1948. Ein Almanach für junge Menschen“. Erst ein Jahr zuvor hatte Borchert mit der Veröffentlichung der Erzählung „Die Hundeblume“ sein außergewöhnliches Talent erahnen lassen. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt geworden war er schließlich durch die Hörspielpremiere seines Dramas „Draußen vor der Tür“ im NWDR, das am 13. Februar 1947 durch die Radioempfänger zwischen Köln, Kiel und Berlin rauschte und die Generation der Kriegsheimkehrer ansprach, die im Nachkriegsdeutschland nicht ankommen konnten. (Zur Resonanz auf das Hörspiel finden Sie hier einen Blogartikel.) Borchert kam der Anfrage des Blanvalet Verlags nach. Er lieferte einen eindringlichen Text mit dem Titel „Das ist unser Manifest“.

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Konvolut von Briefen Wolfgang Borcherts an Aranka Jaenke

Konvolut von Briefen Wolfgang Borcherts an Aranka Jaenke

Der Nachlass Wolfgang Borcherts (1921–1947) ist einer der eindrucksvollsten und bedeutendsten Bestände in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Neben der Flachware – also Manuskripten, Briefen, Zeichnungen und Fotografien – beinhaltet der Nachlass auch Borcherts Bibliothek und zahlreiche persönliche Gegenstände wie die Tabakpfeife des Autors, das Buddelschiff „Tui Hoo“ oder ein getrocknetes Seepferdchen. Seit dem 100. Geburtstag des Autors im Mai 2020 können Interessierte den Bestand in der eigens errichteten „Borchert-Box“ vor Ort und in einer virtuellen Präsentation besichtigen. Abgeschlossen ist die Sammlung indes noch nicht, weil immer wieder Briefe, Skizzen oder signierte Bücher auftauchen, mit denen der Bestand ergänzt wird. Jüngst hat die Stabi ihre Borchert-Sammlung um ein besonderes Konvolut ergänzt: Aus dem Nachlass der Schauspielerin Aranka Jaenke-Mamero konnten fünf Briefe von Wolfgang Borchert erworben werden, zu denen der Autor drei handschriftliche Gedichte beigelegt hatte, zwei davon extra für die Adressatin verfasst. Zudem erhielt die Stabi etliche Fotos der Schauspielerin.

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Raus! Nur Raus! – Hamburgs literarische Rallye führt in die Borchert Box

17. April 2023
von Konstantin Ulmer — abgelegt in: Aktuelles — 895 Aufrufe

Raus! Nur Raus! - Hamburgs literarische Rallye Wer seine Fähnchen ins literarische Hamburg setzen möchte, kann auch in der Stabi haltmachen: Die Rallye „Raus! Nur Raus!“, initiiert von der Behörde für Kultur und Medien in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus, führt unter der Nummer 1 in unsere Dauerausstellung zu Wolfgang Borchert, die Borchert-Box, die zum 100. Geburtstag des Autors im Mai 2021 im Informationszentrum eröffnet wurde. Die NDR-Nordtour hat für ihren Bericht zur Rallye am Samstag (15.4.) auch in unserer Box gedreht.
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Digitaltag am 24.6.2022 – Drei Veranstaltungen der Stabi

7. Juni 2022
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.310 Aufrufe

Digitaltag am 24.6.2022

Die Initiative “Digital für alle” hat den Digitaltag ins Leben gerufen. Der Digitaltag soll Digitalisierung mit zahlreichen Aktionen für alle Bürgerinnen und Bürger alltagsnah erlebbar machen. Durch verschiedene Veranstaltungsformate von Vereinen, Behörden und Unternehmen schafft der Digitaltag eine Plattform, um die unterschiedlichen Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten und zu diskutieren.

Bei der kommenden Ausgabe des Digitaltages am Freitag, dem 24. Juni ist die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg mit drei virtuellen Veranstaltungen dabei (Dauer jeweils 60 Min.):
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50 Jahre ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

9. Dezember 2021
von Markus Trapp — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 1.426 Aufrufe

Gerd Bucerius hat am 15. Dezember 1971 die ZEIT-Stiftung Ebelin und von Gerd Bucerius gegründet. Diese fördert seit nunmehr fünf Jahrzehnten Vorhaben in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur sowie Bildung und Erziehung. Auch die Stabi wurde in dieser Zeit bei der Umsetzung von zahlreichen Projekten von der ZEIT-Stiftung unterstützt. Zeit danke zu sagen und einen Rückblick auf die Zusammenarbeit von ZEIT-Stiftung und Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zu geben. Wir gratulieren nicht zuletzt mit einer strahlenden Kaiserkrone, einer Blume aus dem berühmten Moller-Florilegium, das aus dieser Zusammenarbeit resultiert (dazu später mehr).

Im ihrem 50. Jubiläumsjahr hat die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg dabei unterstützt, den 100. Geburtstag von einem der großen Söhne der Stadt angemessen zu feiern: Dank einer großzügigen Förderung von ZEIT-Stiftung und Hermann Reemtsma Stiftung konnte die Stabi den Nachlass des frühverstorbenen, generationsprägenden Hamburger Autors Wolfgang Borchert (1921-1947) in einer neuen Dauerausstellung mit dem Titel Dissonanzen präsentieren. In der Borchert-Box, einem zweiräumigen Glaskasten im Informationszentrum der SUB, können Interessierte fortan auch einen Blick in „Borcherts Zimmer“ werfen, in dem Borcherts Schreibtisch, sein Sessel und seine Bibliothek, aber auch seine Tabakspfeife und seine Modellschiffsammlung zu sehen sind.
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