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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Konvolut von Briefen Wolfgang Borcherts an Aranka Jaenke

Konvolut von Briefen Wolfgang Borcherts an Aranka Jaenke

Der Nachlass Wolfgang Borcherts (1921–1947) ist einer der eindrucksvollsten und bedeutendsten Bestände in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Neben der Flachware – also Manuskripten, Briefen, Zeichnungen und Fotografien – beinhaltet der Nachlass auch Borcherts Bibliothek und zahlreiche persönliche Gegenstände wie die Tabakpfeife des Autors, das Buddelschiff „Tui Hoo“ oder ein getrocknetes Seepferdchen. Seit dem 100. Geburtstag des Autors im Mai 2020 können Interessierte den Bestand in der eigens errichteten „Borchert-Box“ vor Ort und in einer virtuellen Präsentation besichtigen. Abgeschlossen ist die Sammlung indes noch nicht, weil immer wieder Briefe, Skizzen oder signierte Bücher auftauchen, mit denen der Bestand ergänzt wird. Jüngst hat die Stabi ihre Borchert-Sammlung um ein besonderes Konvolut ergänzt: Aus dem Nachlass der Schauspielerin Aranka Jaenke-Mamero konnten fünf Briefe von Wolfgang Borchert erworben werden, zu denen der Autor drei handschriftliche Gedichte beigelegt hatte, zwei davon extra für die Adressatin verfasst. Zudem erhielt die Stabi etliche Fotos der Schauspielerin.

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Hamburger Stammbücher online

6. März 2023
von Markus Trapp — abgelegt in: Hamburg,Schätze der Stabi — 1.602 Aufrufe

Von Nele Leiner.

Hamburger Stammbücher

Hamburger Stammbücher

Im Februar 2023 konnte an der SUB ein weiteres besonderes Projekt abgeschlossen werden: die Digitalisierung von 350 Stammbüchern aus Hamburg. Dabei wurden Bestände der SUB, der Bibliothek des Museums für Hamburgische Geschichte (MHG) und der Bibliothek des Altonaer Museums (AM) digital zusammengeführt. Stammbuch meint hier nicht den Nachweis von Familienabstammungen, sondern vielmehr den Vorläufer der noch heute bekannten Poesiealben oder Freundschaftsbücher. Freunde, Bekannte, Persönlichkeiten trugen sich dazu mit einem Gruß und kleinem eigenen Text ein, gerne mit Zeichnungen in verschiedenster Form oder Stickereien ergänzt. Auch die Einbände waren teilweise kunstvoll gestaltet. Die Kulturtechnik entwickelte sich Ende des 16. Jahrhunderts und erlebte ab dem 18. Jahrhundert bis zu ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine Hochzeit. Besonders beliebt war das Stammbuch zuerst bei Studenten.
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Digitalisierte Weihnachtsgrüße des jungen Johannes Brahms an seine Eltern

19. Dezember 2022
von Mirijam Beier — abgelegt in: Schätze der Stabi — 1.351 Aufrufe

Weihnachtsbrief Johannes Brahms'

Im Frühjahr dieses Jahres wurden alle Briefe von und an Johannes Brahms, die sich im Brahms-Archiv der SUB Hamburg befinden, als Digitalisate im Portal „Hamburger Kulturgut Digital“ zur Verfügung gestellt. Darunter befindet sich auch ein Brief (Signatur BRA : Ca2 : 15) des dreizehnjährigen Johannes Brahms an seine “Theure Eltern” bzw. “très chers parens” Johann Jacob und Christiane zu Weihnachten 1846. (Eine Transkription des gesamten Briefes findet sich am Ende dieses Blog-Beitrags.) Der am 7. Mai 1833 in Hamburg geborene spätere Komponist besuchte ab seinem sechsten Lebensjahr die private Elementarschule von Heinrich Voß am Dammtorwall und wechselte 1844 auf die von Johann Friedrich Hoffmann geleitete “Lehranstalt für Knaben”. Seine dort erworbenen Kenntnisse der französischen Sprache stellte er in diesem Weihnachtsgruß unter Beweis, den er auf Deutsch und Französisch an seine Eltern richtete. Dabei gehörte das Erlernen von Fremdsprachen nicht zu seinen bevorzugten Fächern.

Weihnachtsbrief Johannes Brahms'

Dieser Brief gehört zu den frühesten erhaltenen Briefen des Komponisten, nur ein Brief an seinen ersten Klavierlehrer Otto Cossel, der in der Pierpont Morgan Library, New York, aufbewahrt wird, datiert knapp fünf Jahre früher. Bei Cossel hatte Johannes Brahms seit 1840 Klavierunterricht.
Die weiteren Bestände des Brahms-Archivs der SUB lassen sich ebenfalls seit diesem Jahr über das Portal Kalliope entdecken.
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Unbekannte Zeichnungen und Postkarten Wolfgang Borcherts aufgetaucht

20. November 2022
von Konstantin Ulmer — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg,Schätze der Stabi — 1.628 Aufrufe

Zum 75. Todestag des Autors und zum 75. Jahrestag der Uraufführung seines berühmten Stücks „Draußen vor der Tür“ ergänzt die Staats- und Universitätsbibliothek den Nachlass um zwei kleine Konvolute

Zeichnungen und Postkarten von Wolfgang Borchert

Zeichnungen und Widmungsband Borcherts für seine Bekannte Johanna Ritter-Krems, Ende 1946

 

Im Mai 1945 schleppte sich der 24-jährige Wehrmachtssoldat Wolfgang Borchert nach vier zermürbenden Jahren voller Fronteinsätze, Lazarettaufenthalte und Prozessen wegen Wehrkraftzersetzung in seine Heimatstadt Hamburg zurück. Voller Tatendrang stürzte er sich ins Kulturleben, das zwischen den Trümmern erwacht. Er knüpfte Kontakte zu alten und neuen Bekannten, gründete ein kurzlebiges Theater mit, trat im unpolitischen Kabarett Janmaaten im Hafen auf und wurde als Regieassistent vom Schauspielhaus verpflichtet. Doch sein körperlicher Zustand ließ keine kontinuierliche Arbeit zu. Anfang November 1945 wurde er ins Krankenhaus eingeliefert, wo er als medizinisch hoffnungsloser Fall eingestuft wird.

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Die Drucke des Londoner Verlegers Walsh: Musikdistribution im 18. Jahrhundert

28. Oktober 2022
von Mirijam Beier — abgelegt in: Aktuelles,Schätze der Stabi — 1.462 Aufrufe

Vom 25. bis 27. Oktober 2022 fand an der Universität Greifswald eine internationale musikwissenschaftliche Fachtagung mit dem Titel „Walsh in Europe and beyond: dissemination and reception of English music prints in the 18th century“ statt. Im Rahmen der Vorbereitung zu dieser Tagung sind Forscher:innen auch in die SUB Hamburg gekommen, um zu den in der Musiksammlung befindlichen Walsh-Drucken zu recherchieren.
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Autographe Partitur von Georg Anton Benda identifiziert

1. September 2022
von JN — abgelegt in: Schätze der Stabi — 1.073 Aufrufe

Bei der Vorbereitung eines Digitalisierungsauftrags konnte in diesen Tagen von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) eine bislang „nur“ als Kopistenabschrift von 1778 eingestufte handschriftliche Partitur des Singspiels Romeo und Julie von Georg Anton Benda (1722–1795) als eigenhändige Partitur des Komponisten identifiziert werden, was die Bedeutung der Handschrift und damit ihren ideellen wie auch materiellen Wert um ein Vielfaches erhöht.

G.A. Benda, Romeo und Julie (Gothaer/Hamburger Fassung von 1776/78)

Abb. 1) G.A. Benda, Romeo und Julie (Gothaer/Hamburger Fassung von 1776/78), Beginn der eigenhändigen Partitur des Komponisten (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, ND VII 35)


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Von Dr. Katrin Janz-Wenig.

Am 28. Juni 2022 wird ein neues Portal für asiatische und afrikanische Handschriften in Deutschland online gehen: Qalamos.net.

Der Neologismus, gebildet aus dem griechischen Wort für Rohrfeder (Kalamos) und dem arabischen Wort für Schilfrohr (Qalam), steht stellvertretend für aufgezeichnete Schriften verschiedener Manuskriptkulturen der östlichen Welt.

Das Portal ist das Ergebnis eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes, das bis 2023 laufen wird. Qalamos verzeichnet bereits jetzt über 55.000 Handschriften, die in deutschen Sammlungen zu finden sind. Das Projekt hat zahlreiche Kooperationspartner, zu denen auch die SUB zählt.
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Stabi-Musikhandschrift wird nach 315 Jahren wieder zum Klingen gebracht

17. Juni 2022
von Markus Trapp — abgelegt in: Schätze der Stabi — 1.233 Aufrufe

Aria ‚Grata merce di costante fe‘, gesungen von der Sopranistin Anna Maria Schober (1672–1728)

Unter den Raritäten in der Musiksammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) befindet sich eine Handschrift mit sämtlichen Arien der 1707 in der Hamburger Gänsemarkt-Oper erstaufgeführten Karnevalsoper Der angenehme Betrug oder Der Carneval von Venedig aus der Feder des äußerst erfolgreichen Komponisten Reinhard Keiser (1674–1739). Sie war in den darauffolgenden Jahren – neben einer weiteren Oper Keisers – das meistgespielte Stück des Theaters am Gänsemarkt. Die Handschrift ist heute die einzige noch erhaltene Musikquelle zu dieser Oper.

Die hier vorgestellte Ariensammlung (Bibliothekssignatur: ND VI 2889g) entstand wohl schon im Uraufführungsjahr von Keisers Der angenehme Betrug und wurde 1708 von einem unbekannten Vorbesitzer, dessen Monogramm „P. B. H.“ bislang noch nicht aufgelöst werden konnte, in einen dunklen Lederband mit goldgeprägtem Monogramm und Jahreszahl eingebunden. 1856 gelangte sie aus dem Nachlass des Hamburger Organisten Johann Friedrich Schwencke (1792–1852) in die Stadtbibliothek (die heutige Staatsbibliothek). Von Schwencke stammt auch die aufgeklebte Titelvignette. Infolge der kriegsbedingten Verlagerung wertvoller Bestände der SUB Hamburg war die Handschrift nach 1945 zunächst verschollen, kehrte aber 1991 zusammen mit anderen kriegsverlagerten Musikhandschriften aus Hamburgs Partnerstadt Leningrad in die SUB zurück (Digitalisat der Handschrift: https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/HANShm281).
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Zum 125. Todestag: Brahms-Briefe online

3. April 2022
von Markus Trapp — abgelegt in: Schätze der Stabi — 1.581 Aufrufe

Johannes Brahms, Postkarte vom 29.3.1897

Johannes Brahms, Postkarte vom 29.3.1897 (fünf Tage vor seinem Tod) an den Stiefbruder Fritz Schnack und die Stiefmutter Caroline Brahms in Pinneberg: „L.[iebe] M.[utter]. Der Abwechslung wegen habe ich mich ein wenig hingelegt u. kann daher nur unbequem schreiben. Sonst habt keine Angst, es hat sich nichts geändert u. wie gewöhnlich habe ich nur Geduld nöthig. Von Herzen Euer Joh.[annes]“
https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/HANSb290378

Pünktlich zum 125. Todestag von Johannes Brahms (1833–1897) am 3. April 2022 ist die Digitalisierung der in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg verwahrten Briefe von und an Johannes Brahms abgeschlossen worden. Sie sind zum überwiegenden Teil bereits online einsehbar.

Die Bibliothek richtete 1958 ein Brahms-Archiv ein, das auf einer Stiftung vorwiegend schriftlicher Dokumente aus dem Besitz von Brahms‘ Stiefbruder Fritz Schnack fußt, darunter große Teile der Familienkorrespondenz, aber auch der Brahmsschen Korrespondenz mit Verlegern, Dirigenten, Komponistenkollegen, Freunden und Bekannten.

Neben 18 eigenhändigen Musikhandschriften und 25 Stichvorlagen zu Kompositionen von Brahms, Urkunden, Fotos, Konzertprogrammen und weiteren Dokumenten aus dem Besitz oder Umfeld des Komponisten umfasst das durch Zukäufe und Schenkungen ausgebaute und mittlerweile zu den vier größten Brahms-Sammlungen zählende Archiv auch rund 2.600 Briefe. Die darunter befindlichen 880 eigenhändigen Briefe von und 730 Briefe an Johannes Brahms wurden nunmehr digitalisiert, nachdem sie bereits seit längerem im Handschriftenkatalog HANS der Bibliothek erschlossen sind. Weiter lesen “Zum 125. Todestag: Brahms-Briefe online”

Von Jürgen Neubacher.

Adresse Friedrich Schillers auf Brief von Jacob Herzfeld vom 19. Januar 1802

Adresse Friedrich Schillers auf Brief von Jacob Herzfeld vom 19. Januar 1802

2021 war es der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) möglich, für ihre Autographensammlung (genannt „Literatur-Archiv“) und in Ergänzung anderer Bestände einige herausragende Stücke zur Hamburger Musik- und Theatergeschichte zu erwerben.

Dazu zählt ein eigenhändiger Brief des von 1793 bis 1814 mit Unterbrechungen in Hamburg als Theatermusiker und freischaffender Künstler tätigen Violinvirtuosen und Komponisten Andreas Romberg (1767–1821), von dem die SUB unter ihren Musikhandschriften einen bedeutenden Teil seines kompositorischen Nachlasses verwahrt. Das an seinen Vetter Johann Christoph Schlüter gerichtete Schreiben Rombergs vom 29. April 1810 erhellt den Entstehungshintergrund eines weiteren Dokuments, das sich bereits seit 1916 im Besitz der SUB befindet: ein eigenhändiges Werkverzeichnis mit Stand von 1810, dem Romberg eine Lebensskizze vorangestellt hat. Klar ist nun durch die Zusammenführung der beiden aufeinander bezogenen Dokumente, dass das Werkverzeichnis (mit Biographie) auf Anforderung der Herausgeber eines Pariser „Dictionnaire historique de Musique“ verfasst wurde (Romberg hielt sich in den Jahren 1800–1802 mehrfach in Paris auf). Wegen Versäumens des Ablieferungstermins wurde es aber nie abgeschickt und folglich auch nicht publiziert. Bei dem im Brief genannten Lexikon handelt es sich fraglos um das zweibändige, 1810 und 1811 in Paris erschienene Dictionnaire historique des musiciens von Alexandre Etienne Choron und François Joseph Fayolle, in dem zwar ein kurzer Artikel für Rombergs Vetter Bernhard Romberg enthalten ist, einer für den bedeutenderen Andreas Romberg jedoch fehlt.
Weiter lesen “Neuerwerbungen zur Hamburger Musik- und Theatergeschichte – darunter Brief an Schiller”