12. Treffen AK Provenienzforschung und Restitution Bibliotheken
29. November 2019
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Von Anneke de Rudder.
Hamburg, 27.-29.11.2019.
2014 trafen sich österreichische und deutsche Provenienzforscher*innen aus Bibliotheken zum ersten Mal in Hamburg und gründeten den Arbeitskreis „Provenienzforschung und Restitution Bibliotheken“. Seitdem trifft sich der Kreis regelmäßig zum Erfahrungsaustausch über die Suche nach Büchern, die sich zu Unrecht im Besitz öffentlicher Bibliotheken befinden. Als Gastgeberin fungiert jeweils eine Bibliothek in Deutschland oder Österreich. Nun war mal wieder die Hamburger Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut dran: Vom 27. bis 29.11.2019 trafen sich die Provenienzforscher*innen an der SUB Hamburg und im Jüdischen Kulturhaus im Karolinenviertel.
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Restitution Hans Sternheim: Die SUB gibt Bücher an die Enkelin eines Patenkinds von Theodor Fontane zurück
28. Oktober 2019
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Von der Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut.
Der Raum 312 im Altbau der Staatsbibliothek war am 24. Oktober 2019 gut gefüllt: auf Einladung der Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut waren viele Interessierte gekommen, um bei einer Restitution von Büchern dabei zu sein und so einen besonderen „Fall“ der Arbeitsstelle zum Abschluss zu bringen.
Der Hintergrund: Jacob Hans Sternheim wurde 1880 in eine Berliner Bankiersfamilie geboren. Die Sternheims waren enge Freunde der Familie Theodor Fontanes. Sie traten schon im späten 19. Jahrhundert vom Judentum zum Protestantismus über. Als ihr Sohn Hans 1893 getauft wurde, übernahm Fontane die Patenschaft und blieb bis zu seinem Tod 1898 in enger Verbindung mit seinem Patenkind.
1934 wurde Hans Sternheim als Geschäftsführer der Druckerei entlassen, für die er fast vierzig Jahre lang gearbeitet hatte. Zwischen 1936 und 1939 mussten Hans und seine Frau Ida, die in der NS-Zeit beide als „Volljuden“ verfolgt wurden, mehrfach in immer engere Quartiere umziehen. Die Entscheidung Hans Sternheims, im Mai 1939 Bücher zu verkaufen, ist im Zuge wachsender finanzieller Not gefallen. Dieser unfreiwillige Verkauf ist somit als NS-Raubgut im Sinne der Washingtoner Erklärung einzustufen.
Als die Sternheims Ende 1942 nach Theresienstadt deportiert wurden, hatten sie keinerlei finanzielle Mittel mehr. 1944 wurden sie in Auschwitz ermordet. Ihr einziges Kind Käthe Mertens, geschiedene Frau eines nichtjüdischen Berufsoffiziers, musste in Berlin Zwangsarbeit leisten. Anfang 1944 konnte sie untertauchen und überlebte den Krieg in der Oberlausitz. Käthe Mertens‘ 1929 geborene Tochter Ingrid lebt bis heute in Berlin. Im Sommer 2019 hat die Arbeitsstelle Provenienzforschung der SUB Kontakt zu ihr aufgenommen. Sie war über die Verbindung hoch erfreut und hat sich entschieden, die Bücher ihres Großvaters in der SUB zu belassen, In einer großzügigen Geste hat sie uns sogar noch etwas zusätzlich geschenkt: Familienfotos, Originaldokumente, Briefe und zwei Bände mit Fontane-Gedichten aus Familienbesitz – darunter einen mit persönlicher Widmung Theodor Fontanes an Hans Sternheims Mutter Marie, „in herzlicher Freundschaft“. Als Teilnachlass Hans Sternheim gehört das Konvolut nun zu den Sondersammlungen der SUB.
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Auf der Suche nach Nelly: Bücher erzählen Geschichte(n)…
10. April 2019
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Zum 1. Internationalen Tag der Provenienzforschung am 10. April 2019 (→ Pressemitteilung [PDF])
Von Ulrike Preuß
Ist Ihnen das schon mal passiert?
Sie müssen für eine Seminararbeit über einen französischen Dichter noch eine Quellenangabe ergänzen und bestellen sich ein Buch mit seinen Gedichten in der Stabi. Aus irgendwelchen Gründen dürfen Sie das Buch jedoch nicht entleihen, sondern nur im Handschriftenlesesaal benutzen. Als Sie das Buch aufschlagen, stolpert Ihr Blick über das im vorderen Buchdeckel eingeklebte, künstlerisch gestaltete Exlibris:
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Studentische Hilfskraft für die Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut der Stabi gesucht
28. März 2019
von MT — abgelegt in: Aktuelles — 1.635 Aufrufe
Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt für die Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut (20 Std. im Monat) zur Unterstützung bei der Recherche und Dokumentation von NS-Raubgut eine(n) zuverlässige(n) und sorgfältig arbeitende(n) Studierende(n), die/der sich für die deutsche Geschichte vor allem zwischen 1933 und 1945 interessiert.
Die Arbeitszeit ist flexibel, in Absprache mit den Mitarbeiterinnen der Arbeitsstelle und anderen Hilfskräften. Der Stundenlohn beträgt 10,13 €.
Wenn Sie mit Excel vertraut sind, bereit sind, sich in Katalogdatenbanken einzuarbeiten und Lust haben, mit handschriftlichen Dokumenten umzugehen, freuen wir uns auf Ihre Kurzbewerbung per Mail an: nsraubgut@sub.uni-hamburg.de bis zum 30.4.2019.
Stolpersteine in der Grindelallee 6
9. November 2018
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Von Anneke de Rudder.
Vielleicht fallen Ihnen in diesen Tagen plötzlich die Stolpersteine auf, die schräg vor dem Altbau der Stabi auf dem breiten Bürgersteig der Grindelallee liegen. Oft nimmt man die kleinen ins Pflaster eingelassenen Würfel aus Messing kaum noch wahr. Aber zum 9. November werden viele von ihnen von ihren Paten geputzt und dadurch wieder neu in Erinnerung gerufen. So geschehen auch in der Grindelallee 6, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stabi Stolperstein-Patenschaften übernommen haben.
Acht Steine im Bürgersteig erinnern an acht jüdische Hamburgerinnen und Hamburger, die vor 77 Jahren eng zusammengedrängt in einem später zerstörten Mietshaus wohnten und von hier aus in den Tod deportiert wurden: Weiter lesen “Stolpersteine in der Grindelallee 6”
„Sao Paulo, den 6. August 1940 – Lieber Joseph!“
17. September 2018
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Von Maria Kesting.
“Mit Deinem 1. Schreiben vom 14.v.M. haben wir uns sehr, sehr gefreut, um so mehr als wir seit unserer im Juli vorigen Jahres erfolgten Auswanderung keine Nachrichten von der Verwandschaft erhielten . …”
Dies lesen wir im Brief, den Benno Einfeld an seinen Neffen in New York schreibt.
Benno Einfeld war 1939 mit seiner Frau Marie über verschiedene Stationen nach Sao Paulo ausgewandert. Ihr Hab und Gut sollte ihnen per Schiff folgen. Im Hamburger Hafen jedoch wurde es beschlagnahmt und versteigert. Ein Buch “Zaren – Popen – Bolschewiken” von Egon Erwin Kisch gelangte in unsere Bibliothek. Im Zuge unserer Suche nach NS-Raubgut in den Bibliotheksbeständen haben wir es gefunden und anhand eines Stempels Benno Einfeld zuordnen können.
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Neues Forschungsprojekt der Arbeitsstelle Provenienzforschung
6. August 2018
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Von Anneke de Rudder.
Seit dem 1. August 2018 gibt es ein neues Drittmittelprojekt zur Provenienzforschung: „NS-Raubgut in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky“. Es wird gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK), das Bibliotheken und Museen dabei unterstützt, ihre Sammlungen auf NS-Raubgut hin zu überprüfen.
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NDR-Bericht über Gustav Gabriel Cohn und die Restitution der Stabi Hamburg
9. Juli 2018
von Markus Trapp — abgelegt in: Medienecho — 1.720 Aufrufe
Der NDR hat in der Sendung DAS! am vergangenen Samstag einen Beitrag über den Hamburger Büchersammler Gustav Gabriel Cohn und die Restitution der Stabi der von den Nazis geraubten Bücher an die Erben gezeigt, den Sie hier nachschauen können:
NDR über den jüdischen Büchersammler Gustav Gabriel Cohn und die Restitution der Stabi Hamburg from Stabi Hamburg on Vimeo.
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Was übrig bleibt!
5. Juli 2018
von Redaktion — abgelegt in: Aktuelles — 1.491 Aufrufe
Von Maria Kesting.
Als Hanns Blumenthal 1936 die Hamburger Isestraße in Richtung Sao Paolo verließ, um sich und seine Familie vor der nationalsozialistischen Verfolgung in Sicherheit zu bringen, ließ er neben einer Kunstsammlung auch eine Bibliothek zurück.
Restitution an die Jüdische Gemeinde Hamburg
25. Juni 2018
von Redaktion — abgelegt in: Aktuelles — 3.332 Aufrufe
Von Maria Kesting (SUB Hamburg) und Nadine Kulbe (SLUB Dresden).
„…bemühen wir uns bislang leider vergeblich, die Rückführung unserer Bibliothek aus Dresden zu erwirken.“
So zu lesen in einem Schreiben der Jüdischen Gemeinde Hamburg an die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) vom 3. Juli 1955. Dass dieses Bemühen einmal von Erfolg gekrönt sein würde, konnte damals niemand ahnen. 1938 wurde die Bibliothek in der Nacht vom 9. auf den 10. November vom Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (SD) konfisziert und 1939 in 101 Kisten als „Hamburger Judenbibliothek“ nach Berlin ins Reichssicherheitshauptamt überführt.
„Es gehört zu den vornehmlichen Aufgaben unserer Bibliothek, Materialien für die Geschichte unserer Gemeinden zu sammeln.“ (Aus: Gemeindeblatt der Deutsch-Israelitischen Gemeinde zu Hamburg, Jahrgang 6, Nr.1 [13.1. 1930], S. 2)
Eine jüdische Gemeindebibliothek scheint es in Hamburg bereits seit dem 19. Jahrhundert gegeben zu haben. Aber erst im Zuge der Zusammenlegung der gemeindlichen Büchersammlung mit den Beständen der Lesehallen-Initiative im Jahr 1923 und der Wiedereröffnung als Bibliothek der Deutsch-Israelitischen Gemeinde zu Hamburg begann die Gemeindebibliothek zu florieren. Mit der Anstellung des Orientalisten Isaak Markon Ende 1928 erfuhr die Bibliothek eine Neuausrichtung. Die Funktionen von Bibliothek und Lesehalle sollten voneinander getrennt werden. Der Lesehalle war die Aufgabe zugedacht, Leser mit belletristischem Stoff zu versorgen und durch Zeitschriften über jüdische Gegenwartsfragen zu orientieren, während die Bibliothek allgemeiner Belehrung und wissenschaftlichem Studium dienen sollte.
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