Neues Forschungsprojekt der Arbeitsstelle Provenienzforschung
6. August 2018
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Von Anneke de Rudder.
Seit dem 1. August 2018 gibt es ein neues Drittmittelprojekt zur Provenienzforschung: „NS-Raubgut in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky“. Es wird gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK), das Bibliotheken und Museen dabei unterstützt, ihre Sammlungen auf NS-Raubgut hin zu überprüfen.
Schon seit 2006 wird an der Stabi erfolgreich Provenienzforschung betrieben. Seitdem konnten viele Fälle von Raub und verfolgungsbedingtem Entzug im NS-Regime aufgeklärt und viele Bücher an ihre rechtmäßigen Eigentümer oder deren Erben zurückgegeben werden – siehe zuletzt die Blogeinträge «Restitution an die Jüdische Gemeinde Hamburg» und «Besuch aus England anlässlich einer Raubgut-Restitution».
Beim neuen Projekt nun stehen nicht Bücher, sondern Bestände aus den Sondersammlungen im Fokus: Nachlässe, Autographen, Karten, Briefe, Kupferstiche, Einzelstücke aus dem Bereich der alten Drucke u.a. Ziel ist es, die Zugänge der Jahre 1933 bis 1945 systematisch zu überprüfen, Fälle von NS-Raubgut zu identifizieren und an die Datenbank „Lost Art“ zu melden, Erben zu suchen und Gegenstände zu restituieren bzw. andere faire Lösungen zu finden. Das Projekt wird bearbeitet von der Historikerin Anneke de Rudder, die zuvor schon am Museum Lüneburg Erfahrungen in der Provenienzforschung gesammelt hat.