Internationale Open-Access-Woche 2023: Community over Commercialization
23. Oktober 2023
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Aktuelles,Ausstellungen und Veranstaltungen,Open Access,Open Science — 1.211 Aufrufe
Die Internationale Open-Access-Woche ist ein weltweites Forum für den Austausch über Open Access und eine Plattform, um mit Veranstaltungen und Aktionen über den offenen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen zu informieren. Diese können sich mit dem jährlichen Motto beschäftigen, aber natürlich auch lokale Schwerpunkte setzen.
Open Access meint den freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur im Internet. Das Ziel von Open Access ist es, wissenschaftliche Literatur für alle Menschen frei zugänglich und nachnutzbar zu machen, kostenlos und möglichst ohne technische und rechtliche Barrieren. Open Access sollte neben der entgeltfreien Nutzung von Inhalten auch die Erlaubnis beinhalten, diese Inhalte “zu kopieren, zu nutzen, zu verbreiten, zu übertragen und öffentlich wiederzugeben sowie Bearbeitungen davon zu erstellen und zu verbreiten, sofern die Urheberschaft korrekt angegeben wird.” (Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen, 2003).
Der Begriff ‚Diamond‘ Open Access bezieht sich auf ein wissenschaftliches Publikationsmodell, bei dem Zeitschriften und Publikationsinfrastrukturen weder von den Autor:innen noch von den Lesenden Gebühren verlangen.
Zum Motto der diesjährigen OA-Woche, “Community over Commercialization”, regen die Organisator:innen an, u. a. die folgenden Fragen zu diskutieren:
Wenn kommerziellen Interessen Vorrang vor denen der Gemeinschaften eingeräumt wird, denen die Forschung dienen soll, ergeben sich viele kritische Fragen:
- Was geht verloren, wenn eine immer geringere Zahl von Unternehmen die Wissensproduktion kontrolliert und nicht die Wissenschaftler:innen selbst?
- Wie hoch sind die (auch immateriellen) Kosten von Geschäftsmodellen, die ein extremes Profitstreben fördern?
- Wann wird die akademische Freiheit durch die Sammlung und Nutzung persönlicher Daten untergraben?
- Kann Kommerzialisierung jemals dem öffentlichen Interesse dienen?
- Welche Optionen für die Nutzung einer von der Gemeinschaft kontrollierten Infrastruktur gibt es bereits, die den Interessen der Forschungsgemeinschaft und der Öffentlichkeit besser dienen könnten (z. B. Preprint-Server, Repositorien und offene Publikationsplattformen)?
- Wie können wir die Nutzung dieser gemeinschaftsorientierten Optionen zum Standard für das wissenschaftliche Publizieren machen?
(Quelle: https://www.openaccessweek.org/theme/en) Übersetzung: unterstützt von Deepl)
Unser Programm
OpenAccess@SUBHH – Blogbeiträge
Während der Open-Access-Woche werden wir in Blogbeiträgen über Aktivitäten der Bibliothek zu Open Access berichten. Dabei erhalten Sie auch “Blicke in die Werkstatt”: Welche Angebote werden gerade entwickelt? Wie ist der Stand? Seien Sie gespannt. Alle Blogbeiträge werden nach Erscheinen an dieser Stelle zentral verlinkt.
- HamburgWissen-Digital „2.0″. Ein Werkstattbericht zur Entwicklung des neuen landeskundlichen Regionalportals Hamburg
- Werkstattbericht: Vom Aufbau eines Open-Access-Fachrepositoriums für die Romanistik
- Offene Wissenschaft: (inter-)national unterstützt und gefördert
- Diamond-Open-Access-Zeitschriften: Veröffentlichen in wissenschaftlicher Hand
Global Summit on Diamond Open Access – Posterausstellung
Der Global Summit on Diamond Open Access findet während der Open-Access-Woche in Toluca, Mexiko, statt. Die Veranstaltung bringt die internationale Diamond-Open-Gemeinschaft in einen gemeinsamen offenen Austausch mit Zeitschriftenherausgeber:innen, Organisationen, Expert:innen und Interessenvertreter:innen aus dem globalen Süden und Norden. Bei dieser großen internationalen Konferenz ist die SUB mit einem Poster (“Upscaling by Standards – the Hamburg Diamond Open Access Model“) bei der Posterausstellung (virtuell, 23.-27.10.2023) der unterstützenden Einrichtungen des Action Plan vor Diamond Open Access vertreten. Die SUB gehört zu den frühen Unterzeichnern dieses Aktionsplans, der zum Ziel hat, durch unterschiedliche Maßnahmen den Ausbau zuverlässiger wissenschaftsunterstützender Open-Access-Publikationsdienste voranzutreiben. (Link zur Posterausstellung (ergänzt 24.10.2023)).
Offenes Europa: Bericht von der Teilnahme an einer internationalen Open Science Staff Week in Frankreich
Interaktiver Austausch mit interessierten Kolleg:innen der SUB und anderer Bibliotheken. 25.10.2023, 14:00-15:00, Vortragsraum, HG 154 (SUB, Von-Melle-Park 3)
Staff Weeks geben Mitarbeitenden (auch) in Bibliotheken die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen anderer Einrichtungen zu werfen. Markus Trapp berichtet von seinen Erfahrungen bei der internationalen Open Science Staff Week mit Teilnehmenden aus Europa, die vom 8. bis 13.10.2023 in Strasbourg (Frankreich) stattfand.
Vom Text zum Manuskript -„Ready to publish“
Workshop, nur mit Anmeldung, 25.10.2023, 13:00-17:00 (SUB, Von-Melle-Park 3)
Tobias Buck gibt Tipps & Tricks, wie man sich die Arbeit mit Manuskriptrichtlinien leichter machen kann. Sie befassen sich in diesem Workshop mit Fragen der formalen Vereinheitlichung von Texten. Vor dem Hintergrund verschiedener Verlags- bzw. Manuskriptrichtlinien entwickeln Sie für sich ein eigenes Regelwerk, das Sie dabei unterstützt, formale Einheitlichkeit bereits beim Schreiben im Blick zu behalten.
Arbeitsweise: kürzere Impulsvorträge / Recherchen / praktische Übungen
Der Workshop richtet sich an wissenschaftliche Autor:innen. Im Zentrum des Workshops steht der Text, den Sie bereits geschrieben haben und den Sie veröffentlichen möchten. Eine Teilnahme ohne eigenen Text ist weder sinnvoll noch möglich.
EU-Projekte zum Diamond OA-Publizieren – Mehrwerte für Wissenschaftler:innen
Talk zum Tee (hier geht’s zum > Zoom-Link), 26.10.2023, 14:00-14:30
Open Access und Open Science werden nicht nur gefordert, sondern auch gefördert. Die EU investiert in den kommenden drei Jahren in den Aufbau von technischen und organisatorischen Strukturen und in die Vernetzung von nicht-kommerziellen Open-Access-Angeboten. Isabella Greiner gibt Interessierten einen Überblick über drei laufende Projekte, die Publikationsangebote an wissenschaftlichen Einrichtungen nachhaltig stärken wollen – zum Wohle der Wissenschaft.
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