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Werkstattbericht: Vom Aufbau eines Open-Access-Fachrepositoriums für die Romanistik

25. Oktober 2023
von Redaktion — abgelegt in: Open Access — 620 Aufrufe

Von Leon Schepers und Markus Trapp.

Open Access Week 2023 Die SUB Hamburg betreibt gemeinsam mit der ULB Bonn den Fachinformationsdienst Romanistik, kurz FID Romanistik. In dem von der DFG geförderten Projekt hat sich die SUB der Aufgabe angenommen, ein Open-Access-Repositorium für die deutschsprachige Romanistik einzurichten. In diesem Werkstattbericht geben wir im Rahmen der Internationalen Open Access Woche 2023 Einblick in die Arbeit daran.

Open-Access FID Romanistik Aller Anfang ist leer – zumindest beim Aufbau eines Repositoriums. Dass für den Aufbau eines Publikationservers für Open Access Publikationen (Erst- und Zweitveröffentlichungen) für die Fachcommunity der Romanistik ein wenig mehr dazu gehört, als ein leeren Server bereit zu stellen, war von Anfang an klar. Zuvor galt es auch zu ergründen, ob die Community ein OA-Fachrepositorium braucht.

Das Ziel:

Um das Interesse, aber auch den Bekanntheitsgrad eines solchen Fachrepositoriums zu erfragen, wurden Umfragen, Workshops und Gespräche mit dem Zielpublikum, der romanistischen Forschung, geführt. Das Ergebnis: Der Bedarf ist da, das bestehende Angebot empfanden die Befragten als ungenügend.

Aktuelle Informationen zu Open-Access im Romanistik-Blog

Es gilt also auf den digitalen Wandel des Publikationswesens zu reagieren, worin auch die romanistische Forschung eine ihrer dringenden Aufgaben sieht. Dass dieser Wandel im Fach aktiv gestaltet und begleitet werden muss, hat sich insbesondere beim OA-Workshop des FID als Fazit von romanistisch Forschenden und Vertreter*innen der Fachverbände herauskristallisiert und ist zwischenzeitlich als Konsens anzusehen. Als wichtiger Baustein soll daher, aufbauend auf den Beratungsangeboten und der Bereitstellung von Informationsmaterialien auf der FID-Webseite ein romanistisches Fachrepositorium eingerichtet werden, das eine zentrale Anlaufstelle für Open-Access-Publikationen bieten soll. Zum volatilen Thema Open Access berichtet der FID fortlaufend im Romanistik-Blog des FID (s. Abb. links).

Der wissenschaftliche Fachbeirat des FIDs begrüßt das Teilprojekt Open-Access-Publizieren ausdrücklich, um Romanist:innen sowohl beratend als auch mit der Schaffung eines konkreten Ortes mit Blick auf Veränderungen der Publikations- und Forschungslandschaft im digitalen Wandel zu unterstützen.

Es bedurfte aber auch Aufklärungsarbeit. Darin sehen sowohl die DFG als auch der FID Romanistik ein wichtiges Handlungsfeld: Open Access Beratung von Wissenschaftler:innen und wissenschaftsnahem Personal im Feld der Romanistik im Bereich Open Access publizieren. Und wie es in der Natur der Sache liegt, wird bei diesen Gelegenheiten auch stets deutlich, was fehlt.

Was fehlt, ist ein Ort für Publikationen, der für alle zugänglich ist, auf dem Texte selbst abgelegt werden können, zur Verfügung gestellt, und auch mit einer DOI versehen werden sollen.

Das Vorgehen:

Um ein Produkt nicht an der Zielgruppe vorbei zu konzipieren, hilft der Kontakt in die Community und eine formalisierte Technik aus dem Projekmanagement. Anhand der vielfältig vorliegenden Empirie durch Workshops, Beratung und Befragungen wurden in einem ersten Schritt Personas und Userstories entworfen.

Beispiele?

Eine Persona dient nicht nur zu Beginn als zielgruppenorientierter Ansatz für das Produktdesign, sie hat den Vorteil auch nach Fertigstellung als imaginierte Prüfperson zu testen, ob alles erfüllt ist. Die Userstories funktionieren im Grunde ähnlich. Sie sind nur als Einheit kleiner und können in Teilen bearbeitet werden. Ein Beispiel wäre:

  • Als Prof. für Romanistik möchte ich meinen Artikel zu Metaphorik in Federico García Lorcas „Romance Sonámbulo“, den ich vor einigen Jahren in einer Fachzeitschrift veröffentlicht habe, nun endlich auch Open Access für die Community zur Verfügung stellen können.

    Leichter gesagt, als getan – könnte man meinen. Denn in dieser kleinen Story verstecken sich einige Herausforderungen, die das Endprodukt Repositorium erfüllen muss.

  • Prof. XX. sollte ihren Artikel selbst hochladen können, und alle notwendigen Informationen über die Publikation hinzufügen. Schließlich hängt die Auffindbarkeit maßgeblich an der korrekten Vergabe der Metadaten. Darüberhinaus gilt es die Inhalte des Repositoriums auch zur Verfügung zu stellen. Technische Anbindungen an Discovery-Systeme und das richtige Mapping von Metadaten für so genannte Aggregatoren sowohl für die Autorin als auch für die hostende Einrichtung sollte sicherlich Rechtssicherheit in allen Belangen bestehen, und wo Open Access drauf steht, sollte schließlich Open Access drin stecken (Stichwort Dini-Zertifikat).

Da stehen wir:

Technisch umgesetzt wird das Repositorium mit der freien Software Dpace in der Version 7. Der Betrieb liegt in der Verantwortung der SUB Hamburg. Das Repositorium wird auf virtuellen Maschinen im Regionalen Rechenzentrum der Universität Hamburg betrieben. Metadaten zur Veröffentlichung können über eine OAI-Schnittstelle abgerufen werden. Grundlegende Suchmaschinenoptimierung unterstützt das Auffinden in Suchmaschinen.

Momentan werden mit allen Beteiligten die Workflows für Prüfungen, Beratungen, Indexierungen und Wartung entwickelt. In interaktiven Abstimmungsprozessen wurden so Routinen und Abläufe entwickelt, die einen reibungslosen Betrieb in Zukunft gewährleisten werden. Der Launch des Open-Access-Repositoriums ist für das Frühjahr 2024 geplant. Bei Fragen zum oder Interesse am Repositorium des FID Romanistik senden Sie gerne eine Nachricht an kontakt@fid-romanistik.de.


Dies ist ein Artikel aus der Reihe “OpenAccess@SUBHH”. Während der Open-Access-Woche 2023 berichten wir in Blogbeiträgen über Aktivitäten der Bibliothek zu Open Access. Hier die veröffentlichten Beiträge im Überblick:

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