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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Open-Access-Woche: Open Access in der Geschichtswissenschaft aus Sicht eines Lehrenden

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.564 Aufrufe

von Rainer Hering

OA_Week_Banner_gelb.jpgAls Lehrender am Historischen Seminar der Universität Hamburg habe ich schon seit einiger Zeit die Chancen und Möglichkeiten von Open Access für meine Studierenden und meine wissenschaftliche Arbeit erkannt. In der akademischen Lehre ist es von großem Vorteil, wenn Studierende Quellen und Literatur schnell und ohne zusätzliche Kosten von zu Hause aus einsehen und für die Lehrveranstaltung sowie ihre Seminararbeiten auswerten können. An einem konkreten Beispiel soll dies deutlich werden.

Im letzten Semester habe ich ein Hauptseminar zur Kirchengeschichte Norddeutschlands im 20. Jahrhundert angeboten. Im Vorjahr ist im Open-Access-Verlag der Stabi, Hamburg University Press, in der Reihe Arbeiten zur Kirchengeschichte Hamburgs ein Sammelband zur Hamburger Kirchengeschichte in diesem Zeitraum erschienen. Dieser liegt sowohl gedruckt wie auch frei verfügbar im Netz vor. Die Studierenden konnten für die Hamburg betreffenden Sitzungen den Gesamtband wie auch die für sie relevanten Beiträge einzeln direkt auf der Seite des Verlages aufrufen und herunterladen und sich so auf die Sitzung vorbereiten. Auch für die Seminararbeiten war es auf diese Weise möglich, die in diesem Band open access publizierten Aufsätze und vor allem die hilfreiche Bibliographie zum Thema auszuwerten.

In der wissenschaftlichen Arbeit hat der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen aus meiner Sicht zwei Vorteile: Zum einen ist es sehr zeitsparend, wenn man auf Bücher oder Aufsätze, auf die man sonst nur mit größerem Aufwand zurückgreifen kann, vom eigenen Schreibtisch aus in kurzer Zeit zugreifen kann, um so die eigenen Veröffentlichungen bereichern zu können. Hier sind für Historikerinnen und Historiker gerade retrodigitalisierte Quellen und Literatur sehr hilfreich. Konkret möchte ich die Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte nennen, die über die Stabi im Volltext zugänglich ist und deren Aufsätze und Rezensionen so vorzüglich genutzt werden können.

Zum anderen werden die eigenen Arbeiten weltweit sichtbar. Ich habe im letzten Jahr bei Hamburg University Press eine eigene Schriftenreihe, Hamburger Historische Forschungen, ins Leben gerufen, in der vor allem Studien von jungen Historikerinnen und Historikern publiziert werden. Gerade jetzt bin ich auf einer Vortragsreise in den USA wieder darauf angesprochen worden, dass diese Bücher dort bereits online genutzt worden sind.

Alles in allem habe ich nur gute Erfahrungen mit Open Access gemacht und kann diese Veröffentlichungsweise nachdrücklich empfehlen.

Über den Autor

Prof. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.

Open-Access-Woche: Vier Journals, zwei Partner, ein Portal – die GIGA Journal Family in Open Access

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.839 Aufrufe

von Andreas HoltzOA_Week_Banner_gelb.jpg

Seit diesem Jahr stehen die renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften des GIGA German Institute of Global and Area Studies/Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in vollem Open Access im Netz. Das durch eine Förderung der DFG ermöglichte Portal der GIGA Journal Family umfasst die Volltexte der vier in Print seit langem etablierten Journals Africa Spectrum, Journal of Current Chinese Affairs, Journal of Current Southeast Asian Affairs, Journal of Politics in Latin America.

Um eine optimale Sichtbarkeit zu gewährleisten, arbeitet das GIGA – eines der bedeutendsten europäischen Regionalforschungsinstitute – mit Hamburg University Press (Hamburg UP), dem Online-Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, zusammen. Hamburg UP bringt seine Expertise bezüglich professioneller Präsentation, bibliothekarischer Erschließung, Zugänglichkeit und Archivierung von frei zugänglichen Online-Publikationen ein.

logo_giga_journal_family.jpgMit diesem nun vorliegenden Open-Access-Portal kommt der GIGA Journal Family eine Pionierrolle  in der deutschen Sozialwissenschaft zu. Die Gründe für die Entscheidung liegen in einer Neuausrichtung des Instituts und seiner Publikationspolitik, im verstärkten Fokus auf den somit besser möglichen Comparative Area Studies, der gewünschten Internationalisierung von Autoren und Lesern sowie der angestrebten verstärkten Einbindung von Wissenschaftlern aus den betrachteten Regionen über eine webbasierte Forschungskultur.

Neben deHamburg_University_Press_logo.jpgm kostenfreien Zugang ist es nun z. B. auch problemlos möglich, Beiträge aus den Regionen nebeneinander zu stellen, zu vergleichen und zu kommentieren, wodurch regionenübergreifend vergleichende Forschung (Comparative Area Studies), wie sie das GIGA anstrebt, besonders gut umgesetzt werden kann. Gleichzeitig verzichtet das GIGA nicht auf die gedruckten Ausgaben. Leser und Autoren, die eine gedruckte Publikation parallel zur digitalen Fassung für unverzichtbar halten, können so dennoch angesprochen und bedient werden.

Das Kooperationsmodell der GIGA Journal Family und die Kooperation zwischen GIGA und Hamburg UP erfordert die Trennung von redaktioneller Arbeit (GIGA) und der Präsentation im Internet (Hamburg UP). Um diese Herausforderung technisch bewerkstelligen zu können, wurde die international führende Open-Source-Software „Open Journal Systems“ (OJS) so angepasst, dass beide Arbeitsbereiche getrennt betrieben werden können. Durch diese nachnutzungsfähige sys­tematische Anpassung wird die Arbeitsteilung von zwei verschiedenen Einrichtun­gen mit separater IT-Infrastruktur ermöglicht.

Für die Journal Family wird die Creative Commons-Lizenz Attribution No-Derivative Works 3.0 angewandt. Creative-Commons-Lizenzen sind Lizenzen, mittels derer AutorInnen der Öffentlichkeit Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können. Die genutzte Lizenz sichert dem GIGA das einfache Recht auf Erstpublikation in der elektronischen und der gedruckten Form zu. AutorInnen können somit ihre Texte auch anderweitig verbreiten und vervielfältigen, sofern sie und die Erstpublikation in der Journal Family korrekt genannt werden und die Integrität der Texte gewahrt bleibt.

Die Open Access-Migration der GIGA Journal Family ermöglicht eine innovative Form der Publikation, über die diese Journals ihre internationale Reichweite und Reputation – und damit auch ihre Zugkraft beim Ein­werben exzellenter Beiträge und Forschungsergebnisse –  weiter dauerhaft ausbauen können.

Kontakt: Dr. Andreas Holtz, Tel.: 0049-40-42825536


Andreas Holtz ist Politikwissenschaftler. Er ist im GIGA tätig als Koordinator des Open-Access-Projekts GIGA Journal Family und lehrt an der Universität Hamburg.

Open-Access-Woche: Die Zeitschrift des VHG – zukunftsweisende Retrodigitalisierung

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.641 Aufrufe

von Kerstin Wendt OA_Week_Banner_gelb.jpg

Immer mehr nicht-kommerzielle Einrichtungen oder kleine Verlage engagieren sich dafür, ihre bisherigen Veröffentlichungen im Dienste der Wissenschaft und Bildung frei im Internet zur Verfügung zu stellen. Wissenschaftliche Bibliotheken bieten sich hier aufgrund ihrer Expertise vor allem in Bezug auf Metadaten, Langzeitarchivierung, (Retro-)Digitalisierung und Präsentationsumgebung als Partner für die Umsetzung an.

Als gelungenes Beispiel für eine solche Kooperation stellen wir hier die Retrodigitalisierung der „Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte“ vor. Der Verein für Hamburgische Geschichte bringt hochrelevanten Inhalt für die Landesgeschichte mit ein: Die Zeitschrift wurde rückwirkend bis ins Jahr 1841 digitalisiert; die aktuellen Ausgaben werden mit einer Verzögerung von drei Jahren im Netz bereitgestellt. Die Bibliothek bereitet mit Scantechnik, Dokumentenmanagement und bibliothekarischer Erschließungsarbeit die Inhalte für das Web vor und schafft mit der Suchfunktionalität neue Mehrwerte gegenüber der Papierausgabe.

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Nach dem Einscannen der 91 vorliegenden Bände aus den Jahren 1841 bis 2005 mit insgesamt über 33 000 Seiten floss ein hoher Aufwand in die Erfassung von Metadaten zu ca. 900 Aufsätzen und 3500 Rezensionen. Der Zugang zu den Aufsätzen wurde durch eine umfassende Sacherschließung verbessert und bei den Rezensionen entsteht ein unmittelbarer Mehrwert aus der direkten Verlinkung zum rezensierten Werk im Gemeinsamen Verbundkatalog (GVK) für die konkrete Ausleihmöglichkeit. Alle Seiten einschließlich der ersten 12 Bände in Fraktur wurden abschließend einer automatischen Volltexterkennung unterzogen. In der einfachen Suche kann nun eine Volltextrecherche zugeschaltet werden, um das komfortable Aufspüren auch kleinster Details innerhalb der Texte zu ermöglichen, die in den Metadaten nicht abgebildet sein können. Eine Downloadmöglichkeit für die Aufsätze und Rezensionen unterstützt die leichte Übernahme in die eigene elektronische Materialsammlung.

Dieses Projekt ist ohne externe Förderung realisiert worden und ist getragen von dem gemeinsamen Engagement beider Einrichtungen – Stabi und Verein für Hamburgische Geschichte – für die zeitgemäße Aufbereitung der Landesgeschichte im Web unter dem Vorzeichen eines freien Zugangs für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Für „HamburgWissen Digital“, das im Aufbau befindliche Portal zur Geschichte und Landeskunde der Hansestadt, wird die digitale Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte ein Element von zentraler Bedeutung sein.

Über die Autorin

Kerstin Wendt ist Bibliothekarin in der Stabi. Sie baute u. a. die Medienwerkstatt auf  und koordiniert nun die Digitalisierungsprojekte im Rahmen einer Stabsstelle.

Open-Access-Woche: Der Dissertationsserver der Stabi – ein Paradebeispiel für Open Access

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 4.348 Aufrufe

von Annett HelmOA_Week_Banner_gelb.jpg

„Open access“? Der Begriff war noch gar nicht so präsent, als die Stabi 1998 nach vorangegangenem Testbetrieb einen Hochschulschriftenserver aufsetzte. Nach einem etwas zögerlichen Beginn im ersten Jahr werden nun bereits ca. 30–40 Prozent der Doktorarbeiten der Universität Hamburg auf diese Weise publiziert. Insgesamt sind bis September dieses Jahres rund 3300 Arbeiten elektronisch auf unserem OPUS-Server veröffentlicht.

Viel besser als bei eingereichten Papierversionen können die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeitnah und ortsunabhängig ohne Beschränkungen weltweit weiter genutzt werden. Die hohen Zugriffszahlen auf die Dokumente sprechen für sich: Die Online-Veröffentlichung ist für Wissenschaftler eine effiziente Publikationsform, um national wie international eine hohe Sichtbarkeit zu erreichen.
Ein beispielhafter Blick in die Statistik von Aufrufen einzelner Arbeiten zeigt fast Unglaubliches:

Die zehn gefragtesten Arbeiten der Monate Januar bis September 2009 werden zusammen zwischen 20 000–29 000 mal pro Monat aufgerufen! Der jeweils am meisten gefragte Titel erreicht allein monatlich schon über 4000 Nutzungen.

Zum Vergleich: Eine gute Nutzung von Papierausgaben der Dissertationen wäre schon dann erreicht, wenn sie mehrere Male im Jahr ausgeliehen werden.

Eine Doktorarbeit aus dem Jahr 2002 ist auch 2009 noch der absolute Renner bei den Zugriffszahlen:

Diese Arbeit wurde in allen vergangenen Monaten über 4000-mal angeklickt!

Andere Top-Titel mit über 2000 monatlichen Nutzungen:

Die Auswahl zeigt, dass Nachwuchswissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen von dieser Form der frei verfügbaren Online-Publikation profitieren.

Über die an der Hamburger Universität publizierten Arbeiten hinaus bieten wir über den Campuskatalog Zugriff auf zurzeit ca. 70 000 weitere in Deutschland erstellte Dissertationen.

Die Recherche ist komfortabel: Alle Arbeiten werden im Campuskatalog verzeichnet und können von dort aus direkt aufgerufen werden.

Zusätzlich gibt es unter „E-Medien“ auf der Stabi-Homepage in OPUS die Möglichkeit zur Recherche nach Fachbereichen oder auch die Volltextsuche.

Kontakt:
E-Mail: diss@sub.uni-hamburg.de
Telefon: (040) 42838-2236
Die Dissertationsstelle ist Montag bis Freitag von 9-12 Uhr geöffnet, weitere Termine nach Vereinbarung.

Über die Autorin

Annett Helm ist Diplombibliothekarin und die Leitung der Abteilung Medienzugang Nichtkauf, in der sowohl die konventionellen als auch die elektronischen Bestandszugänge von Dissertationen und Tauschgaben, aus Geschenken und Nachlässen sowie die Abgaben aller in Hamburg erscheinenden Publikationen nach dem Pflichtexemplargesetz bearbeitet werden.

Open-Access-Woche: Was ist „Open Access“?

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.505 Aufrufe

von Isabella Meinecke

OA_Week_Banner_gelb.jpgWer etwas über Open Access erfahren möchte, beginnt am besten mit einem Besuch der Informationsplattform Open Access. Diese ist zentrale Anlaufstelle und bündelt wesentliche Informationen zum Thema. Die Plattform ist somit ein idealer Ausgangspunkt, um weiter zu recherchieren. Die folgenden Ausführungen wurden weitestgehend von der Plattform übernommen und liefern einige einführende Erklärungen zum Thema.

Was ist Open Access?

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Open Access bezeichnet den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen:

Open Access meint, dass diese [= die wissenschaftliche, Anm. d. Red. v. OAnet] Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind. In allen Fragen des Wiederabdrucks und der Verteilung und in allen Fragen des Copyright überhaupt sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und Autoren Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen und deren Recht zu sichern, dass ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird.

(Erklärung der Budapester Open Access Initiative, 2001)

Ziel der Open-Access-Bewegung

Wissenschaftliche Literatur und wissenschaftliche Materialien sollen für alle Nutzerinnen und Nutzer kostenlos im Internet zugänglich sein. Ein wesentlicher Aspekt ist die Maximierung der Verbreitung wissenschaftlicher Information, wie sie in der  Berliner Erklärung gefordert wird. Diese Erklärung wurde 2003 von namhaften nationalen und internationalen Forschungsorganisationen und Universitäten (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft [DFG], Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft) unterzeichnet.
Die DFG hat im Januar 2006 Open Access in ihrer Förderpolitik verankert und Open-Access-Richtlinien verabschiedet.

Warum Open Access?

Gründe für Open Access sind unter anderem der schnelle Zugriff auf relevante wissenschaftliche Informationen und deren vereinfachte Nutzung für die weitere Forschung. Die Kriterien strenger Qualitätskontrolle durch Peer Review (Begutachtung von wissenschaftlichen Arbeiten durch unabhängige Gutachter) werden in der Regel auch bei Open-Access-Publikationen eingehalten, zusätzlich erlaubt der freie Zugang auf elektronische Publikationen die Entwicklung neuer Qualitätskriterien.

Die „Wege“ des Open-Access-Publizierens

Es gibt unterschiedliche Arten und Weisen, wie Open Access publiziert werden kann. Hierfür hat sich der Begriff des „Weges“ eingebürgert. Unterschieden werden im Wesentlichen der Goldene Weg der (Primär-)Publikation und der Grüne Weg der (Parallel-)Bereitstellung.

Der Goldene Weg
Der Goldene Weg – auch Self-Publishing genannt, da Open-Access-Zeitschriften häufig von den Wissenschaftlern selbst initiiert und organisiert werden – bezeichnet die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Artikeln in Open-Access-Zeitschriften, aber auch die Open-Access-Publikation anderer Beitragsarten (Monografien, Sammelbände usw.). Eine Publikation des Goldenen Weges kann auch hybrid, d. h. parallel im Print und online, an derselben Stelle veröffentlicht werden. So werden die Zeityschriften der GIGA Journal Family “golden” publiziert; sie erscheinen gleichzeitig im Print und online open access. Diese Publikationsweise bezieht sich in erster Linie auf Open-Access-Zeitschriften und Open-Access-Verlage.

Der Grüne Weg
Der Grüne Weg – auch Self-Archiving genannt – bezeichnet die zeitgleiche oder nachträgliche Archivierung digitaler Inhalte auf einem institutionellen oder disziplinären Open-Access-Dokumentenserver. Dies betrifft vor allem Preprints und Postprints, aber auch andere Dokumentarten wie z.B. Monografien, Forschungsberichte, Konferenzproceedings.
Ein Preprint entspricht einer Manuskriptfassung, die bei einer Zeitschrift (oder für einen Sammelband) für eine Veröffentlichung eingereicht wurde. Bei einem Preprint handelt es sich um eine nicht begutachtete wissenschaftliche Arbeit, d. h. die Güte wurde noch nicht von Peers (unabhängigen Fachgutachtern) evaluiert bzw. seine Veröffentlichung wurde noch nicht empfohlen. Die Nutzungsrechte liegen in der Regel noch beim Autor bzw. bei der Autorin, so dass die Selbstarchivierung von Preprints für gewöhnlich rechtlich unproblematisch ist.

Rechtsfragen

Im Zusammenhang mit Open-Access-Strategien oder etwa mit dem Betrieb von Open-Access-Repositorien und Open-Access-Zeitschriften ergibt sich rechtlicher Klärungsbedarf. (Anm.: Die hier dargestellten Inhalte dienen nur der Information und sind keine rechtsverbindlichen Auskünfte.)

In der Praxis stellt sich sowohl für Autorinnen und Autoren als auch für Betreiber von Repositorien häufig die Frage, welche rechtlichen Regelungen beim Verfügbarmachen von Dokumenten auf Volltextservern zu beachten sind. Diesen Regelungen liegt das Urheberrecht zugrunde. In diesem Zusammenhang ist auch die Urheberrechtsreform von großer Bedeutung für die Open-Access-Bewegung.

Die meisten Verlage erlauben inzwischen die Selbstarchivierung in institutionellen oder fachlichen Dokumentenservern etc., allerdings oft verbunden mit Auflagen wie zeitlichen Sperrfristen zwischen der verlagsgebundenen Erstveröffentlichung und der Open-Access-Bereitstellung im Internet. Bei Verlagen, die bislang keine Selbstarchivierung gestatten, ergänzen inzwischen zahlreiche Autorinnen und Autoren die Standardverlagsverträge um Vertragszusätze, die ihnen eine Open-Access-Parallelbereitstellung ermöglichen. Gleiches gilt zur Vermeidung von Sperrfristen. Was Verlage gestatten, dokumentiert u. a. die SHERPA-/RoMEO-Liste.
Um Autor/-innen und Nutzer/-innen von Open-Access-Inhalten Rechtssicherheit zu geben, sollten diese nur unter einer so genannten Open-Content-Lizenz verbreitet werden.

Isabella Meinecke ist Ansprechpartnerin für Open Access in der Stabi und leitet den stabieigenen Open-Access-Verlag Hamburg University Press.

Stabiblog-Aktion zur Open-Access-Woche vom 19. bis 23.10.2009

18. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 6.983 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgDie Woche vom 19. bis 23.10.2009, die internationale “Open Access Week”, steht im Zeichen von Open Access. Weltweit präsentieren Institutionen Aktivitäten rund um den freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen sowie zu Informationen aus öffentlich geförderter Forschung und erläutern dessen Bedeutung.

Auch die Stabi ist dabei: In den nächsten fünf Tagen bieten wir Ihnen in unserem Blog mindestens zwei Beiträge pro Tag, die Open-Access-Projekte und -Tätigkeiten mit einem Hamburgbezug vorstellen und Ihnen einen Eindruck über Vielfalt und Nutzen von Open Access in der Wissenschaft geben sollen. Die Beiträge stammen von Kolleginnen aus dem Haus wie auch von externen Expertinnen und Experten, die uns dankenswerterweise ihre Projekte präsentieren.

Open-Access-Plattform-LogoAlle Projekte verkörpern exemplarische Aspekte des Open-Access-Publizierens: Das Spektrum reicht u. a. vom Dissertationsserver, der elektronische Dissertationen speichert und für die Lesenden kostenfrei zum Herunterladen anbietet, über eine exemplarische neu gegründete, frei verfügbare, rein elektronische Fachzeitschrift bis hin zu bereits etablierten Zeitschriften, die sowohl im Print wie auch online open access (d. h. hybrid) publiziert werden, sowie zu einer traditionsreichen Zeitschrift, deren bis ins 19. Jahrhundert zurückreichenden Bestände retrodigitalisiert und genau wie die neuen Ausgaben online frei verfügbar gemacht werden. Der Open-Access-Verlag der Stabi wird ebenso vorgestellt wie Projekte aus der Hochenergiephysik, die mit innovativen Lösungen für die freie Verfügbarkeit wissenschaftlicher Inhalte sorgen.

Unsere Darstellung wird sicher nicht erschöpfend sein, sie soll es auch gar nicht. Unsere Absicht ist, Ihnen in den nächsten Tagen vor allem einen grundsätzlichen Eindruck vom Nutzen des Open Access für die Wissenschaft in höchst unterschiedlichen Disziplinen zu vermitteln und Ihr Interesse – falls nicht schon vorhanden – zu wecken.

Isabella Meinecke

Ansprechpartnerin für Open Access in der Stabi

Neue Publikation im Stabi-Verlag: Die Ordnung der Natur

31. August 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Hamburg University Press — 3.225 Aufrufe

Alle Publikationen von Hamburg University Press, dem Stabi-Verlag, sind online frei verfügbar (so genannter Open Access). Den vorliegenden Titel können Sie zusätzlich im Print direkt beim Verlag bestellen oder über den Buchhandel erwerben.

Die Ordnung der Natur
Herausgegeben von Rainer Hering
(Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein Band 96)

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Interessieren Sie sich für die Geschichte des Wandsbeker Schlossparks? Wollen Sie mehr über Gartenkonzepte in völkischen Ideologien wissen? Wie wird Natur in den Filmen „Der Kontrakt des Zeichners“ von Peter Greenaway und „Blow-up“ von Michelangelo Antonioni inszeniert? Und was hat es mit Gärten in Entenhausen auf sich?

Das Landesarchiv Schleswig-Holstein hat die Landesgartenschau 2009 in Schleswig mit der zu diesem Anlass konzipierten Ausstellung „Die Ordnung der Natur. Historische Gärten und Parks in Schleswig-Holstein“ begleitet. Ergänzt wurde diese mit einer Vortragsreihe, die einige bemerkenswerte Aspekte aus der Themenvielfalt rund um Gärten aufgriff und die auf große Resonanz stieß. Die stets wissenschaftlichen und je nach Thema auch sehr unterhaltsamen Vorträge werden in diesem Band veröffentlicht, der im Rahmen der Publikationskooperation zwischen Stabi und Landesarchiv nun im Print sowie online vorliegt.

Inhalt:

Rainer Hering: Gärten und Parks in historischer Perspektive
Karen Asmussen-Stratmann: Barocke Gartenkunst auf Gottorf. Geschichte und Bedeutung des Neuwerkgartens
Joachim W. Frank: Der Wandsbeker Schlosspark und seine Ausstattung
Jörg Matthies: Oest, Bechstedt und Hirschfeld . Drei Schöpfer einer neuen Kulturlandschaft im 18. Jahrhundert
Gerhard Hirschfeld: Der Landschaftsgarten als Ausdruck des Spannungsfeldes zwischen Aufklärung und Romantik
Felicitas Glade: Von den „Jungfern im Grünen“. Berufsausbildung für „höhere Töchter“ in Gartenbauschulen für Frauen
Joachim Wolschke-Bulmahn: Gärten, Natur und völkische Ideologie
Rainer Unruh: Doppelt inszenierte Natur: Gärten und Parks im Spielfilm. Anmerkungen zu Peter Greenaways „Der Kontrakt des Zeichners“ und Michelangelo Antonionis „Blow-up“
Elke Imberger: Gärten in Entenhausen

Erschienen online open access
und als Print:
271 Seiten
61 Abb. farbig, 40 Abb s/w
Format 15,5 x 22 cm
Hardcover, Rundrücken mit Lesebändchen, farbiger Schutzumschlag
ISBN 978-3-937816-65-4
ISSN 1864-9912
39,80 EUR
Hamburg: Hamburg University Press, 2009

Sie möchen die Printversion bestellen? Bitte kontaktieren Sie uns.


GIGA-Zeitschriften im Internet frei zugänglich

9. Juni 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: E-Medien,Hamburg University Press — 4.194 Aufrufe

GIGA Journal FamilyDie vier renommierten Fachzeitschriften des GIGA (German Institute of Global and Area Studies) sind ab sofort frei im Internet zugänglich. Jeder Internetnutzer kann damit auf die vollständigen Inhalte der “GIGA Journal Family” zugreifen – und zwar kostenlos (so genannter Open Access). Dadurch wird sich die Reichweite der Zeitschriften deutlich erhöhen.

Durch die Veröffentlichungen im Internet verspricht sich das GIGA einen stärkeren Austausch mit Wissenschaftlern aus Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Nahen Osten:

GIGA Logo“Sie können sich nun viel einfacher an den Diskussionen beteiligen”, sagt GIGA-Präsident Prof. Dr. Robert Kappel. “Das ist sehr wichtig. Denn wir am GIGA als regionalwissenschaftlichem Institut wollen ja nicht nur über die Regionen forschen und schreiben, sondern mit den Regionen.”

Die Online-Publikation erfolgt in Zusammenarbeit mit Hamburg University Press, dem Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

Die Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, Prof. Dr. Gabriele Beger, zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis:

Hamburg University Press Logo“Ich freue mich, dass wir mit unserer Expertise auch in diesem gemeinsamen Projekt die Wissenschaft unterstützen können. Es repräsentiert eine zukunftsorientierte Erweiterung der Dienstleistung der Bibliothek und ist eine praktische Umsetzung des Open-Access-Gedankens.”

Neben den Online-Versionen werden die Zeitschriften auch weiterhin in gedruckter Form erscheinen. Auch wenn aufgrund der Online-Publikationen die Print-Abos kurzfristig zurückgehen sollten, geht man wegen der globalen Sichtbarkeit der Zeitschriften davon aus, dass die Zahl der Print-Abonnenten langfristig sogar steigen wird. Derzeit haben die vier Fachzeitschriften eine Druckauflage von jeweils 400 bis 1 000 Stück.

Die Online-Publikation der Zeitschriften des GIGA wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Die “GIGA Journal Family” besteht aus etablierten sozialwissenschaftlichen Zeitschriften zu den Forschungsregionen des GIGA:

Africa Spectrum

Journal of Politics in Latin America

Journal of Current Chinese Affairs

Journal of Current Southeast Asian Affairs

Nehmen Sie teil: Online-Umfrage zu Open Access

27. Mai 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Hamburg University Press — 8.763 Aufrufe

Die Umfrage richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie wird vom EU-geförderten Projekt OAPEN (Open Access Publishing in European Networks) durchgeführt. OAPEN realisiert die Entwicklung und Bereitstellung eines Open-Access-Publikationsmodells für Veröffentlichungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel ist es, Verfügbarkeit und Einfluss von Veröffentlichungen aus diesen Disziplinen im europäischen Forschungsraum zu fördern. Mit der Umfrage soll herausgefunden werden, was Sie von einem solchen Modell erwarten und was Sie davon halten. Sie können mit Ihrer Teilnahme die Entwicklungen im Projekt mitgestalten. Die Umfrage beinhaltet 23 Fragen und nimmt circa 15 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch. Sie wird in englischer Sprache durchgeführt.

Open Access bedeutet, dass mithilfe öffentlicher Mittel gewonnenes wissenschaftliches Wissen für Interessierte frei im Internet zur Verfügung gestellt wird.

OAPEN.jpg Hier geht es direkt zur Umfrage

Neuerscheinungen im Verlag der Stabi: Universitätsgeschichte, Universitätsreden

24. Februar 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Hamburg University Press — 4.682 Aufrufe

Hamburg University Press ist der Verlag der Stabi. Alle hier publizierten Titel erscheinen in einer Onlineversion zum kostenfreien Lesen und Herunterladen (so genannter Open Access) sowie in einer hochwertigen Printversion, die direkt beim Verlag oder über den Buchhandel erworben werden kann.

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