Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920-1935) (9.11.-2.12.)
21. Oktober 2021
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 2.920 Aufrufe
Eine Ausstellung der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland.
Nach der Russischen Revolution von 1917 und dem folgenden blutigen Bürgerkrieg flüchteten Tausende Juden aus Russland nach Deutschland. Hier erwartete sie häufig ein Leben in Armut und gesellschaftlicher Randständigkeit. Mit dem Verband russischer Juden organisierte Jacob Teitel (1850 – 1939), der „heitere Gerechte“ (Maxim Gorki), materielle Unterstützung und verlor dabei nie das Wichtigste aus den Augen: die Würde des Menschen. Ihm und seinem Lebenswerk widmet sich die Ausstellung „Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920 – 1935)“.
Teitel, von Simon Dubnow als „Exilarch der russischen Kolonie in Berlin“ bezeichnet, setzte sich mit dem Verband für die Rechte der russisch-jüdischen Flüchtlinge in Deutschland und auf internationaler Ebene ein. Seine Ideen der sozialen Solidarität und des gesellschaftlichen Engagements in der Flüchtlingsarbeit haben bis heute Bedeutung. In der NS-Zeit leisteten der bis 1935 in Deutschland aktive Verband und seine Nachfolgeorganisationen in Frankreich (1935 – 1965) und den USA (1941 – 1965) Hilfe für das Überleben von Juden in Deutschland und unterstützten sie bei der Auswanderung nach Palästina und in die USA.
In Berlin gründete Jacob Teitel die Weltvereinigung „Kinder-Freunde“ (1923 – 1934) und ein Teitelisches Kinder- und Jugendhaus (1928 – 1939): eine führende reformpädagogische Organisation in der damaligen Zeit. Zum ersten Mal in Europa zeigt die Ausstellung die Fotos des berühmten Fotografen Roman Vishniac (1897 – 1990). Sie dokumentieren das Leben der jüdischen Flüchtlingsfamilien und ihrer Kinder im Berlin des Jahres 1938 auf eindrückliche Weise.
Die in der Tafel-Ausstellung zu sehenden Dokumente, Fotografien und Archivalien zeigen erstmals die russisch-jüdische Einwanderung in Deutschland als Bestandteil der Flüchtlingsgeschichte. Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg ergänzt die Ausstellung um einige Exkursvitrinen zur Jüdischen Gemeindebibliothek und zur NS-Raubgut-Forschung.
Im Ausstellungsraum im Erdgeschoss.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 9 – 24 Uhr, Sa-So 10-24 Uhr.
Der Eintritt ist frei.
Montag, 8. November 2021, 18 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland“
Zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, dem 8.11., um 18 Uhr im Vortragsraum der Bibliothek laden wir Sie herzlich ein.
- Grußwort der Direktion
- Dr. Elena Solominski, Kuratorin:
„Die Idee der Vereinigung lebt …“: zum Lebenswerk von Jacob Teitel (1850 – 1939) - Musikalische Untermalung: Marc Kovnatskiy (Violine)
Die Ausstellungseröffnung läuft als 3G-Veranstaltung, bringen Sie bitte einen Nachweis mit.
Bitte anmelden unter: pr@sub.uni-hamburg.de.
TEITEL Jacob Inhumé le 21 février 1939 à Nice , France . refugié zone Libre pendant la seconde guerre mondiale . AGE 88 ANS
domicilié au 54 rue Rossini à NICE . (Cimetière de Caucade ) caveau Rosenthal concession à perpétuité .
Serge-David Abihssira biographe-Archiviste
Administrateur Consistoire israélite de Nice .
Merci, Monsieur Abihssira, pour ce complément d’information.