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Das Kleinodienbuch des Hamburger Goldschmieds Jakob Mores

Aus den Sondersammlungen Exponat des Monats: Das „Kleinodienbuch“ des Hamburger Goldschmieds Jakob Mores (1540/50-1612)

Das 'Kleinodienbuch' des Hamburger Goldschmieds Jakob Mores Das sogenannte Kleinodienbuch, entstanden zwischen 1597 und 1602, Signatur: Cod. in scrin. 1a, ist einer der großen Schätze der SUB Hamburg. Hier finden sich auf 83 Papier- und Pergamentseiten 70 meist kolorierte Federzeichnungen von Königskronen, Diademen, Ketten und Schmuckstücken, Tafelgeschirren und –kannen. Es sind Entwurfszeichnungen des Goldschmieds, die er potentiellen Auftraggebern vorlegen konnte, und keine Dokumentationen von fertigen Stücken. Die Handschrift wurde 1768 von Johann Christian Wolf in Kopenhagen für drei Dukaten erworben. Jakob Mores war ein ungemein produktiver Goldschmied, dessen Werke ab den 1570er Jahren nachzuweisen sind. Seine fürstliche Kundschaft kam vor allem vom dänischen Hof und allen Verwandten dieses großen Hauses: den Gottorfern, den Schauenburgern, den Braunschweig-Lüneburgern.

In den großen Schatzhäusern und Museen Deutschlands, vor allem im Dresdner Grünen Gewölbe, haben sich Schmuckstücke erhalten, die in ihrer Art sehr mit den Entwürfen des Jakob Mores verwandt sind.

Das Kleinodienbuch wird erstmals seit 1979 wieder gezeigt und ist im Original zu sehen.

Sondersammlungen: Exponat des Monats Mittwoch, 18. Juli 2012, 16.15 Uhr
Im Handschriftenlesesaal, 1. Etage, Eingang Lesesaal 1.

Die Sondersammlungen präsentieren immer am dritten Mittwoch des Monats ein originales Sammlungsstück im Handschriftenlesesaal. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert. Das aktuelle Exponat des Monats Juli finden Sie hier ausführlich beschrieben: ‚Kleinodienbuch‘ des Jakob Mores.

Interessantes zum Expo des Monats Juni: «Adam Olearius»

28. Juni 2012
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 8.986 Aufrufe

Antje Theise (li.) präsentiert im Handschriftenlesesaal das Expo des Monats Juni: «Adam Olearius» Gestern hat Kollegin Antje Theise in unserer beliebten und mittlerweile schon traditionellen Veranstaltungsreihe «Exponat des Monats» den Orientalischen Reisebericht von Adam Olearius vorgestellt. In ihrer Präsentation, die Sie auch als Virtuelle Ausstellung unter dem Titel «Adam Olearius und sein Geschenk an die Gottorfer Herzogin» betrachten können, hat die Referentin für Seltene und Alte Drucke die ihr mit großem Interesse folgende Zuhörerschaft nicht nur in ein faszinierendes Werk eingeführt, sondern einen lebendigen Eindruck der abenteuerlichen Reise einer schleswig’schen Delegation im 17. Jahrhundert vermittelt und die Besonderheit der im Bestand unserer Bibliothek befindlichen Ausgabe herausgestellt, die Olearius mit handschriftlicher Widmung als Geschenk an die Gottorfer Herzogin, Maria Elisabeth (1610-1684), zu einem ganz besonderen Unikat gemacht hatte:

Olearius' handschriftliche Widmung für die Herzogin

Der durchlauchtigsten hochgebornen Fürstin und Frauen Maria Elisabeth geborne Fürstin auß Churfürstl. Stam zu Sachsen Hertzogin zu Schleswig Holstein Stormarn und der Dithmarsen, Gräfin zu Oldenburg und Delmenhorst Seiner gnedigsten Fürstin offeriret dieses Buch in Unterthänigkeit der Autor M. Adam Olearius.

 

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Online-Ausstellung sehenswerter Kostbarkeiten: Exponate des Monats

5. September 2016
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.559 Aufrufe

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Kennen Sie eigentlich den Bereich Online-Ausstellungen auf unserer Website? Heute möchte wir Ihnen eine dieser virtuellen Dauerausstellungen einmal näher vorstellen: Die Exponate des Monats.

Die Sondersammlungen der Stabi haben in den Jahren 2011 bis 2013 mehr von ihren Schätzen gezeigt. Die damals regelmäßige Präsentation eines „Exponates des Monats“ im Original in einer Sondervitrine im Ausstellungsraum wurde begleitet von einer ausführlichen Webdokumentation. Die Exponate des Monats wurden sowohl hier im Stabi-Blog als auch mit ausführlichen Beschreibungen auf der Website dokumentiert. Darunter befinden sich Schätze wie ein prachtvoll illuminierter Psalter aus dem 13. Jahrhundert, der erste deutsche Schulatlas aus dem 18. Jahrhundert oder auch visuell weniger spektakuläre Exponate wie etwa der Textdruck zu einer von G. P. Telemann komponierten Trauermusik. Die Dokumentation der Exponate bestechen oft das Auge durch ihre Pracht, entfalten immer aber vor allem inhaltlich und durch den jeweiligen Hintergrund ihren Wert.
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Richard Dehmel, Zwei Menschen.

Richard Dehmel, Zwei Menschen. Roman in Romanzen. Berlin 1903. Widmungsexemplar für Ida Dehmel.
Signatur: NL DA Bib : 2000

Der Dichter Richard Dehmel (1863-1920) nahm wie kaum ein anderer Autor auch Einfluss auf die Gestaltung von Schriftart, Satzspiegel, Illustrationen, auf Druck und Einband seiner Werke. Umfangreiche Briefwechsel mit Typographen, Druckern, Verlegern und Buchbindern zeugen davon, wie klar Dehmels Vorstellungen vom Äußeren seiner Werke waren.

Anhand des Buches „Zwei Menschen. Roman in Romanzen“ lässt sich dieser Prozess beispielhaft skizzieren. Der Beginn des Werkes hat dabei – auch wenn Dehmel heute sonst nicht mehr zu den viel gelesenen Autoren zählt – immer noch eine gewisse Bekanntheit, da er eine Wiederveröffentlichung des Gedichtes aus „Weib und Welt“ ist, das Arnold Schönberg seinem Streichsextett „Verklärte Nacht“ zugrunde legte.

Anlässlich des 150. Geburtstages von Richard Dehmel ist aus dem Dehmel-Archiv nicht nur Ida Dehmels Widmungsexemplar des Werkes ausgestellt, für das Dehmel den Einband selbst entworfen hat, sondern auch etliche Entwürfe und Skizzen sowohl zum Text als auch zum Titelblatt und zum Einband.

Zu sehen bis 31. Januar 2014
Ort: Sondervitrine im Ausstellungsraum der Bibliothek im Erdgeschoss, Eintritt frei.

Sondersammlungen: Exponat des Monats

Eine ausführliche Beschreibung des Exponats des Monats Dezember findet sich hier: Richard Dehmel, Zwei Menschen. Roman in Romanzen. Berlin 1903. Widmungsexemplar für Ida Dehmel.. Die Sondersammlungen zeigen jeden Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert.

Exponat des Monats November – Hamburg und seine Bauten 1914

6. November 2013
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen,Hamburg — 5.027 Aufrufe

Hamburg und seine Bauten 1914 – Dokument der Metropole im Aufbruch

Deutsches Schauspielhaus

Vom 20. bis 27. August 1914 sollte zum dritten Mal nach 1868 und 1890 die Wanderversammlung des Verbandes der Architekten- und Ingenieurverbände in Hamburg tagen. Aus diesem Anlass gab der Architekten- und Ingenieurverein der Hansestadt erneut ein Kompendium „Hamburg und seine Bauten“ heraus, dieses Mal in zwei Bänden mit 2.566 Abbildungen auf knapp 1.400 Seiten, an denen 74 Autoren mitgearbeitet hatten. Die Veranstaltung musste am 10. August zwar aufgrund „der gegenwärtigen Weltlage“ abgesagt werden, aber die große Dokumentation des Hamburger Bauens zwischen 1890 und 1914 ist noch fertiggestellt worden; Altona und Wandsbek sind mit einbezogen.

Hafenkran Bis ins Kleinste dokumentiert werden die enorme Stadt- und Hafenerweiterung Hamburgs in diesen Jahrzehnten, die neuen Verkehrsanlagen der (seit 1912) Neu-Millionenstadt mit Elbtunnel, Bahnhofsneubauten, Hochbahn und Güterbahnen, der ganzen Versorgungsinfrastruktur einer werdenden Metropole, aber vor allem: Wohn-, Gewerbe- und öffentliche Gebäude, die trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs das Stadtbild immer noch prägen – zum Beispiel Schauspielhaus und Thalia-Theater, Laeiszhalle, das Rathaus, die Gerichte am Sievekingplatz, das Universitäts-Hauptgebäude an der Edmund-Siemers-Allee, die Krankenhäuser in Eppendorf, Barmbek oder St. Georg, Schulbauten und Kontorhäuser; oder das, was Hamburg durch NS-Zeit und Krieg unwiederbringlich verloren hat: die Synagoge am Bornplatz etwa oder das Uhlenhorster Fährhaus. Mietshäuser wie Industriellenvillen oder Gebäude wohltätiger Stiftungen werden durch Fotos und Risse in ihrer äußeren Gestalt wie auch ihrer inneren Struktur gezeigt. Der Reichtum an Illustrationen macht das Blättern in der gedruckten wie der digitalisierten Ausgabe von Band 1 und Band 2 zu einem opulenten und hochinteressanten Vergnügen.

Hamburg und seine Bauten, unter Berücksichtigung der Nachbarstädte Altona und Wandsbek, 1914. Hrsg. vom Architekten- und Ingenieur-Verein zu Hamburg. 2 Bde. Hamburg: Selbstverl., 1914
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Signaturen: HH 2563/1; Y/1142: 1914; auch als digitale Ausgabe vorhanden.

Ort: Sondervitrine im Ausstellungsraum der Bibliothek während der laufenden Ausstellungen, Erdgeschoss, Eintritt frei.

Sondersammlungen: Exponat des Monats

Eine ausführliche Beschreibung des Exponats des Monats November findet sich in der Virtuellen Ausstellung: Hamburg und seine Bauten 1914. Die Sondersammlungen zeigen jeden Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert.

Exponat des Monats Oktober: Physiologus

7. Oktober 2013
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen,Schätze der Stabi — 6.833 Aufrufe

Exponat des Monats Oktober: Physiologus Exponat des Monats Oktober
Der Physiologus aus der Bibliothek des Heinrich Rantzau, Antwerpen 1588.

Einbandsammlung der SUB, Signatur: Teg A/301

Kaum ein Text war im Mittelalter so verbreitet wie der des Physiologus, eines allegorisch gedeuteten Tierbuches. Der Ursprungstext wurde im 4. Jahrhundert griechisch abgefasst, nahezu parallel aber auch in lateinischen Übersetzungen überliefert. Das Buch ist eine Sammlung von teilweise recht phantastisch anmutenden Beschreibungen verschiedener Tiergattungen, versehen mit entsprechenden Interpretationen, mit dem Ziel, dem Leser christliche Grundsätze näher zu bringen.

Die Auswirkungen der Schrift auf die nachfolgende Literatur waren von hoher Intensität und großer Reichweite. Besonders in den lateinischen Übersetzungen bildete sie die Grundlage für die sogenannten Bestiarien, mittelalterliche Tierdichtungen mit Verbindungen zur christlichen Heilslehre. Ausgestellt ist die feine Physiologus-Ausgabe der berühmten Antwerpener Offizin des Christophorus Plantin (ca. 1520-1589) aus dem Jahr 1588. Die Texte werden von Kupferstichen begleitet, deren Entwürfe dem Niederländer Pieter van der Borcht (ca. 1540 – 1608) zuzuschreiben sind.

Dieses Exemplar stammt aus der Bibliothek des Heinrich von Rantzau (1526 – 1598). Später gelangte es in den Besitz des Altonaer Gymnasiums Christianeum, von wo aus es nach dem Zweiten Weltkrieg an die Staatsbibliothek überging.

Ort: Sondervitrine im Ausstellungsraum der Bibliothek während der laufenden Ausstellungen, Erdgeschoss, Eintritt frei.

Sondersammlungen: Exponat des Monats Die Sondersammlungen zeigen jedem Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum (nur bei laufender Ausstellung).

Eine ausführliche Beschreibung des Exponats des Monats Oktober findet sich in der Virtuellen Ausstellung: Der Physiologus aus der Bibliothek des Heinrich Rantzau. Die Sondersammlungen zeigen jeden Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert.

Griechische Drucke aus der Offizin des Henri Estienne Im September findet in Hamburg das VIII. Internationale Kolloquium für griechische Paläographie statt. Aus diesem Anlass werden als „Exponate des Monats“ einige griechische Drucke aus der hoch bedeutsamen Offizin des Heinrich Stephanus des Jüngeren gezeigt, die aus verschiedenen Privat- und Schulbibliotheken Hamburgs stammend mittlerweile zu den Beständen der SUB Hamburg gehören.

Henri Estienne (* 1531 in Paris, † 1598 in Lyon), oder latinisiert Henricus Stephanus, stammt aus der bedeutenden Verlegerfamilie der Stephanus, deren Wirken mit Henricus Stephanus I. (um 1470 – 1520) beginnt und deren Nachfahren bis heute im Buchgewerbe tätig sind. Als gewandter Philologe, der vor allem an Handschriften und daraus folgend an Editionsfragen interessiert war, hat Henri Estienne eine Vielzahl von Werken der klassischen griechischen und lateinischen Autoren herausgegeben und oft auch kommentiert.

Unter den Exponaten ist der kleinformatige Druck des griechischen Neuen Testaments aus dem Jahr 1587 für die Hamburger Gelehrtengeschichte bedeutsam: er gehörte Johann Melchior Goeze.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Virtuellen Ausstellungs-Website «Griechische Drucke aus der Offizin des Henri Estienne».

Ort: Sondervitrine im Ausstellungsraum der Bibliothek während der laufenden Ausstellungen, Erdgeschoss, Eintritt frei.

Sondersammlungen: Exponat des Monats Die Sondersammlungen zeigen jedem Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum (nur bei laufender Ausstellung). Auf der Stabi-Website werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert:

Eine ausführliche Beschreibung des Exponats des Monats September findet sich, wie gesagt, in der Virtuellen Ausstellung. Die Sondersammlungen zeigen jeden Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert.

Geraubte Rarität im Seidenkleid – Exponat des Monats August

9. August 2013
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 7.557 Aufrufe

Einband des Exponats des Monats AugustLa Motte, Jeanne de Saint-Rémy de Valois de: Mémoires Justificatifs Londres, 1789
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky
Projekt NS-Raubgut, Signatur: Teg A/300

In gelbe Seide mit Blumenmuster gebundener erster Teil der wahrscheinlich im englischen Exil veröffentlichten Memoiren der Jeanne de Saint-Rémy de Valois de La Motte (1756 – 1791), der mutmaßlichen Drahtzieherin der sogenannten „Halsbandaffäre“ am französischen Hof. Gemeinsam mit ihrem Mann, dem verarmten Landadeligen Marc Antoine Nicolas de La Motte, nutzte Jeanne de Saint-Rémy ihre Kontakte zum französischen Hof und verwickelte u.a. den Kardinal Louis René Édouard de Rohan in abenteuerliche Betrügereien. Durch gefälschte Briefe, die angeblich von Königin Marie Antoinette stammten, animierte sie den Kardinal zum Kauf eines wertvollen Diamantencolliers, das dieser dann ihr als einer vermeintlichen Vertrauten der Königin übergab. Der Betrug wurde jedoch entdeckt, Jeanne wurde als Diebin gebrandmarkt und floh nach kurzer Haft aus der Salpêtrière in Paris nach London, wo sie ihre Memoiren und eine Autobiographie verfasste. Am 23. August 1791 starb sie an den Folgen eines Fluchtversuchs vor der englischen Polizei.

Portrait La Motte, Jeanne de Saint-Rémy de Valois Auf den verschiedensten Wegen gelangten vor allem in der Zeit von 1933 bis 1945 Bücher von Verfolgten des Naziregimes in die SUB Hamburg. Neben lokalen ‚Zulieferern‘ wie der Gestapo Hamburg oder dem Gerichtsvollzieheramt spielte dabei insbesondere nach der Zerstörung und den immensen Bestandsverlusten 1943 die Reichstauschstelle Berlin, die ab 1943 eine eigene Abteilung für den „Wiederaufbau“ der kriegsgeschädigten wissenschaftlichen Bibliotheken des Deutschen Reiches eingerichtet hatte, mit ihren Zuweisungen und Angeboten eine besondere Rolle.

So wurde der SUB Hamburg u.a. am 1. Juni 1944 der ‚Ankauf‘ des überwiegend französisch- und englischsprachigen Teils der 1938 im damals sudetendeutschen Aussig beschlagnahmten Bibliothek des jüdischen Industriellen Ignaz Petschek und seiner Frau Helene angeboten.

Weitere Informationen zur Familie Petschek, zum Projekt NS-Raubgut in der Stabi und zur Rückgabe der Bücher an die Nachfahren erfahren Sie auf der Virtuellen Ausstellungs-Website «Geraubte Rarität im Seidenkleid – Exponat des Monats August 2013».

Ort: Sondervitrine im Ausstellungsraum der Bibliothek während der laufenden Ausstellungen, Erdgeschoss, Eintritt frei.

Die Sondersammlungen zeigen jedem Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum (nur bei laufender Ausstellung). Auf der Stabi-Website werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert:

Sondersammlungen: Exponat des Monats Eine ausführliche Beschreibung des Exponats des Monats August findet sich, wie gesagt, in der Virtuellen Ausstellung. Die Sondersammlungen zeigen jeden Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert.

Exponat des Monats Juli: Atlas Novus Coelestis

3. Juli 2013
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 6.059 Aufrufe

Exponat des Monats Juli: Atlas Novus Coelestis

Aus der Kartensammlung: Doppelmayr, Johann Gabriel: Atlas Novus Coelestis: In Quo Mundus Spectabilis Et In Eodem Tam Errantium Quam Inerrantium Stellarvm Phoenomena Notabilia … Nürnberg, Homannsche Erben, 1742 [erschienen vermutlich nach 1748]. Signatur: KS 200/900.

Der Nürnberger Mathematiker und Astronom Johann Gabriel Doppelmayr (1677-1750) lieferte über dreißig Jahre lang Vorlagen für die astronomischen Karten aus den Atlanten des Homann-Verlags. 1742 gaben Homanns Erben eine Sammlung von 30 dieser Himmelskarten unter dem Titel „Atlas Novus Coelestis“ in prächtiger Aufmachung heraus. Der Atlas ist eine Zusammenfassung des astronomischen Wissens seiner Entstehungszeit und umfasst neben Sternenkarten und einer Mondkarte auch Darstellungen des Planetensystems nach Nikolaus Kopernikus, Tycho Brahe und Giovanni Riccioli. Ergänzt wird das Werk mit Illustrationen der kosmologischen Theorien von Johannes Kepler, Ismael Bouillau, Seth Ward, Isaac Newton, Nikolaus Mercator, Jeremia Horrocks und Edmond Halley.

Exponat des Monats Juli: Atlas Novus Coelestis Doppelmayr war seinerzeit ein international anerkannter Wissenschaftler, Mitglied mehrerer renommierter Akademien: der Kaiserlichen Leopoldinischen Akademie der Naturforscher in Halle, der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg und der Royal Society in London. Er schrieb über Astronomie, Kartographie und Geographie, zeichnete Karten, baute mathematische Instrumente und fertigte zusammen mit dem Kupferstecher Johann Georg Puschner d. Ä. (1680-1749) Erd- und Himmelsgloben. 1730 veröffentlichte er ein biographisches Nachschlagewerk von großer Bedeutung für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik: „Historische Nachricht von Nürnbergischen Mathematicis und Künstlern“.
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Exponat des Monats Mai: Moritz Rugendas

6. Mai 2013
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 5.723 Aufrufe

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Aus der Linga-Bibliothek für Lateinamerika-Forschung:
Exponat des Monats Mai
Johann Moritz Rugendas: Voyage pittoresque dans le Brésil
: mit 100 Tafeln, Paris 1835.

Moritz Rugendas Begleitend zur aktuellen Ausstellung wird als Exponat des Monats die „Malerische Reise in Brasilien“ des deutschen Malers Johann Moritz Rugendas (1802-1858) gezeigt, die sich im Besitz der Linga-Bibliothek für Lateinamerika-Forschung befindet. Rugendas hielt sich als Reisezeichner für eine naturkundliche Expedition von 1822 bis 1825 in Rio de Janeiro und der Provinz Minais Gerais auf.

Nach seiner Rückkehr lernte er in Paris Alexander von Humboldt kennen, der seine Zeichnungen und Aquarelle sehr schätzte. Mit dessen Unterstützung entstanden zwischen 1827 und 1832 eine deutschsprachige und eine französische Ausgabe der „Voyage pittoresque“, die Rugendas international bekannt machten. Das Werk ist eines der ersten, die das europäische Publikum über das unabhängige Brasilien informierten.

Linga Bibliothek Die Linga-Bibliothek, die sich im Altbau der Stabi befindet, verfügt neben aktueller Forschungsliteratur zu Lateinamerika u.a. über eine umfangreiche Sammlung reich illustrierter Reisebeschreibungen aus dem 19. Jahrhundert, darunter auch viele Humboldt-Ausgaben.

Ort: Ausstellungsraum, Erdgeschoss, Eintritt frei.

Die Sondersammlungen zeigen jedem Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum (nur bei laufender Ausstellung). Auf der Stabi-Website werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert:

Sondersammlungen: Exponat des Monats Eine ausführliche Beschreibung des Exponats des Monats Mai findet sich in der Virtuellen Ausstellung: Johann Moritz Rugendas: Voyage pittoresque dans le Brésil. Die Sondersammlungen zeigen jeden Monat ein originales Sammlungsstück im Ausstellungsraum. Auf der Website der Stabi werden sie in einer stetig wachsenden Online-Ausstellung präsentiert.