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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Open-Access-Woche: Open Access in Projekten an der Universität Hamburg

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.180 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgOpen Access, der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsergebnissen, wird an der Universität Hamburg in einer Reihe von Forschungsprojekten umgesetzt. Ziel dieser Projekte ist es, Forschungsdaten bzw. wissenschaftliche Publikationen mit Open Access zur Verfügung zu stellen. Die im Rahmen von DFG-Förderungen entwickelten Portale bieten zum einen Zugriff auf Archive mit Forschungsmaterial (z. B. digitalisierte Abbildungen von alten Manuskripten), auf Zusammenstellungen von Forschungsdaten, wie z. B. die Metadaten mittelalterlicher Schuld- und Rechnungsbücher, oder wissenschaftliche Artikel, wie sie im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit mit freiem Zugriff veröffentlicht werden:

  • LexM – Im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit werden Biographien von Musikern und Musikerinnen vorgestellt, die 1933-1945 aus „rassischen“, politischen, kulturellen, religiös-weltanschaulichen oder anderen Gründen verfolgt waren. Das Online-Musiklexikon enthält sowohl Einträge zu mehr als 2400 Musikerinnen und Musikern (darunter rund 400 ausführliche Biographien) als auch bibliografische Daten, Verzeichnisse von Werken und Quellen sowie Bild-, Noten- und Musikbeispiele.
  • NGMCP – Das Nepalese-German Manuscript Cataloguing Project stellt ein Archiv bereit, in dem Abbildungen mit Metadaten zu mehr als 180.000 nepalesischen Manuskripten gesammelt sind.
  • EAE – Die Encyclopaedia Aethiopica ist ein im Aufbau befindlicher Katalog mit Bildern aus der Abteilung für Äthiopistik am Asien-Afrika-Institut.
  • MCAA – Der Online-Katalog Manuscript Research Group – Library Catalogue ist ebenfalls in der Aufbauphase. Er wird eine Projektbibliothek des Asien-Afrika-Instituts mit Büchern und weiteren Quellen zur Manuskriptforschung online zur Verfügung stellen.
  • Domlib – Die Online-Bibliothek Digital Oriental Manuscript Library ist ein weiteres Projekt des Asien-Afrika-Instituts, das als Verzeichnis von Manuskripten aufgebaut wird.
  • Schuredo – Das Verzeichnis „Mittelalterliche Schuld- und Rechnungsbücher des Deutschen Ordens“ ist eine synoptische Edition, die es ermöglicht, in den digitalisierten Überlieferungsträgern (Büchern) zu blättern. Quellentexte können online eingesehen und durchsucht werden. Sie stellen so Forschungsmaterial für die Mittelalter-Forschung bereit.
  • Josta – Die Edition Mittelalterliche Statuten des Johanniterordens stellt der Mittelalter-Forschung eine repräsentative Textauswahl zur Verfügung. Sie bietet in der Online-Version verschiedene Zugänge zu den Quellen – archivalisch, systematisch oder thematisch – und bereichert damit die Erschließung des Forschungsmaterials.
  • MyLiwi – In der Beispielanwendung des Projektes MyCoRe wird der Open-Access-Gedanke um die Möglichkeit bereichert, den archivierten Dokumenten Zitate hinzufügen zu können.

mycore_logo.jpgWeitere Projekte befinden sich im Aufbau. Realisiert werden diese Portalzugänge mit der Open-Source-Software MyCoRe, mit der Doumentenserver, Archive oder Bilddatenbanken implementiert werden können.

Über die Autorin

Wiebke Oeltjen ist promovierte Informatikerin am Regionalen Rechenzentrum der Universität Hamburg. Sie ist Ansprechpartnerin für Content-Management-Anwendungen, die basierend auf MyCoRe am RRZ gehostet werden. Außerdem leitet sie die MyCoRe-Geschäftsstelle und koordiniert das bundesweite Open-Source-Projekt MyCoRe mit Standorten an Universitätsbibliotheken und Universitätsrechenzentren.

Open-Access-Woche: Open Access in der Geschichtswissenschaft aus Sicht eines Lehrenden

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.595 Aufrufe

von Rainer Hering

OA_Week_Banner_gelb.jpgAls Lehrender am Historischen Seminar der Universität Hamburg habe ich schon seit einiger Zeit die Chancen und Möglichkeiten von Open Access für meine Studierenden und meine wissenschaftliche Arbeit erkannt. In der akademischen Lehre ist es von großem Vorteil, wenn Studierende Quellen und Literatur schnell und ohne zusätzliche Kosten von zu Hause aus einsehen und für die Lehrveranstaltung sowie ihre Seminararbeiten auswerten können. An einem konkreten Beispiel soll dies deutlich werden.

Im letzten Semester habe ich ein Hauptseminar zur Kirchengeschichte Norddeutschlands im 20. Jahrhundert angeboten. Im Vorjahr ist im Open-Access-Verlag der Stabi, Hamburg University Press, in der Reihe Arbeiten zur Kirchengeschichte Hamburgs ein Sammelband zur Hamburger Kirchengeschichte in diesem Zeitraum erschienen. Dieser liegt sowohl gedruckt wie auch frei verfügbar im Netz vor. Die Studierenden konnten für die Hamburg betreffenden Sitzungen den Gesamtband wie auch die für sie relevanten Beiträge einzeln direkt auf der Seite des Verlages aufrufen und herunterladen und sich so auf die Sitzung vorbereiten. Auch für die Seminararbeiten war es auf diese Weise möglich, die in diesem Band open access publizierten Aufsätze und vor allem die hilfreiche Bibliographie zum Thema auszuwerten.

In der wissenschaftlichen Arbeit hat der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen aus meiner Sicht zwei Vorteile: Zum einen ist es sehr zeitsparend, wenn man auf Bücher oder Aufsätze, auf die man sonst nur mit größerem Aufwand zurückgreifen kann, vom eigenen Schreibtisch aus in kurzer Zeit zugreifen kann, um so die eigenen Veröffentlichungen bereichern zu können. Hier sind für Historikerinnen und Historiker gerade retrodigitalisierte Quellen und Literatur sehr hilfreich. Konkret möchte ich die Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte nennen, die über die Stabi im Volltext zugänglich ist und deren Aufsätze und Rezensionen so vorzüglich genutzt werden können.

Zum anderen werden die eigenen Arbeiten weltweit sichtbar. Ich habe im letzten Jahr bei Hamburg University Press eine eigene Schriftenreihe, Hamburger Historische Forschungen, ins Leben gerufen, in der vor allem Studien von jungen Historikerinnen und Historikern publiziert werden. Gerade jetzt bin ich auf einer Vortragsreise in den USA wieder darauf angesprochen worden, dass diese Bücher dort bereits online genutzt worden sind.

Alles in allem habe ich nur gute Erfahrungen mit Open Access gemacht und kann diese Veröffentlichungsweise nachdrücklich empfehlen.

Über den Autor

Prof. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.

Open-Access-Woche: Vier Journals, zwei Partner, ein Portal – die GIGA Journal Family in Open Access

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.854 Aufrufe

von Andreas HoltzOA_Week_Banner_gelb.jpg

Seit diesem Jahr stehen die renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften des GIGA German Institute of Global and Area Studies/Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in vollem Open Access im Netz. Das durch eine Förderung der DFG ermöglichte Portal der GIGA Journal Family umfasst die Volltexte der vier in Print seit langem etablierten Journals Africa Spectrum, Journal of Current Chinese Affairs, Journal of Current Southeast Asian Affairs, Journal of Politics in Latin America.

Um eine optimale Sichtbarkeit zu gewährleisten, arbeitet das GIGA – eines der bedeutendsten europäischen Regionalforschungsinstitute – mit Hamburg University Press (Hamburg UP), dem Online-Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, zusammen. Hamburg UP bringt seine Expertise bezüglich professioneller Präsentation, bibliothekarischer Erschließung, Zugänglichkeit und Archivierung von frei zugänglichen Online-Publikationen ein.

logo_giga_journal_family.jpgMit diesem nun vorliegenden Open-Access-Portal kommt der GIGA Journal Family eine Pionierrolle  in der deutschen Sozialwissenschaft zu. Die Gründe für die Entscheidung liegen in einer Neuausrichtung des Instituts und seiner Publikationspolitik, im verstärkten Fokus auf den somit besser möglichen Comparative Area Studies, der gewünschten Internationalisierung von Autoren und Lesern sowie der angestrebten verstärkten Einbindung von Wissenschaftlern aus den betrachteten Regionen über eine webbasierte Forschungskultur.

Neben deHamburg_University_Press_logo.jpgm kostenfreien Zugang ist es nun z. B. auch problemlos möglich, Beiträge aus den Regionen nebeneinander zu stellen, zu vergleichen und zu kommentieren, wodurch regionenübergreifend vergleichende Forschung (Comparative Area Studies), wie sie das GIGA anstrebt, besonders gut umgesetzt werden kann. Gleichzeitig verzichtet das GIGA nicht auf die gedruckten Ausgaben. Leser und Autoren, die eine gedruckte Publikation parallel zur digitalen Fassung für unverzichtbar halten, können so dennoch angesprochen und bedient werden.

Das Kooperationsmodell der GIGA Journal Family und die Kooperation zwischen GIGA und Hamburg UP erfordert die Trennung von redaktioneller Arbeit (GIGA) und der Präsentation im Internet (Hamburg UP). Um diese Herausforderung technisch bewerkstelligen zu können, wurde die international führende Open-Source-Software „Open Journal Systems“ (OJS) so angepasst, dass beide Arbeitsbereiche getrennt betrieben werden können. Durch diese nachnutzungsfähige sys­tematische Anpassung wird die Arbeitsteilung von zwei verschiedenen Einrichtun­gen mit separater IT-Infrastruktur ermöglicht.

Für die Journal Family wird die Creative Commons-Lizenz Attribution No-Derivative Works 3.0 angewandt. Creative-Commons-Lizenzen sind Lizenzen, mittels derer AutorInnen der Öffentlichkeit Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können. Die genutzte Lizenz sichert dem GIGA das einfache Recht auf Erstpublikation in der elektronischen und der gedruckten Form zu. AutorInnen können somit ihre Texte auch anderweitig verbreiten und vervielfältigen, sofern sie und die Erstpublikation in der Journal Family korrekt genannt werden und die Integrität der Texte gewahrt bleibt.

Die Open Access-Migration der GIGA Journal Family ermöglicht eine innovative Form der Publikation, über die diese Journals ihre internationale Reichweite und Reputation – und damit auch ihre Zugkraft beim Ein­werben exzellenter Beiträge und Forschungsergebnisse –  weiter dauerhaft ausbauen können.

Kontakt: Dr. Andreas Holtz, Tel.: 0049-40-42825536


Andreas Holtz ist Politikwissenschaftler. Er ist im GIGA tätig als Koordinator des Open-Access-Projekts GIGA Journal Family und lehrt an der Universität Hamburg.

Open-Access-Woche: Der Dissertationsserver der Stabi – ein Paradebeispiel für Open Access

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 4.430 Aufrufe

von Annett HelmOA_Week_Banner_gelb.jpg

„Open access“? Der Begriff war noch gar nicht so präsent, als die Stabi 1998 nach vorangegangenem Testbetrieb einen Hochschulschriftenserver aufsetzte. Nach einem etwas zögerlichen Beginn im ersten Jahr werden nun bereits ca. 30–40 Prozent der Doktorarbeiten der Universität Hamburg auf diese Weise publiziert. Insgesamt sind bis September dieses Jahres rund 3300 Arbeiten elektronisch auf unserem OPUS-Server veröffentlicht.

Viel besser als bei eingereichten Papierversionen können die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeitnah und ortsunabhängig ohne Beschränkungen weltweit weiter genutzt werden. Die hohen Zugriffszahlen auf die Dokumente sprechen für sich: Die Online-Veröffentlichung ist für Wissenschaftler eine effiziente Publikationsform, um national wie international eine hohe Sichtbarkeit zu erreichen.
Ein beispielhafter Blick in die Statistik von Aufrufen einzelner Arbeiten zeigt fast Unglaubliches:

Die zehn gefragtesten Arbeiten der Monate Januar bis September 2009 werden zusammen zwischen 20 000–29 000 mal pro Monat aufgerufen! Der jeweils am meisten gefragte Titel erreicht allein monatlich schon über 4000 Nutzungen.

Zum Vergleich: Eine gute Nutzung von Papierausgaben der Dissertationen wäre schon dann erreicht, wenn sie mehrere Male im Jahr ausgeliehen werden.

Eine Doktorarbeit aus dem Jahr 2002 ist auch 2009 noch der absolute Renner bei den Zugriffszahlen:

Diese Arbeit wurde in allen vergangenen Monaten über 4000-mal angeklickt!

Andere Top-Titel mit über 2000 monatlichen Nutzungen:

Die Auswahl zeigt, dass Nachwuchswissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen von dieser Form der frei verfügbaren Online-Publikation profitieren.

Über die an der Hamburger Universität publizierten Arbeiten hinaus bieten wir über den Campuskatalog Zugriff auf zurzeit ca. 70 000 weitere in Deutschland erstellte Dissertationen.

Die Recherche ist komfortabel: Alle Arbeiten werden im Campuskatalog verzeichnet und können von dort aus direkt aufgerufen werden.

Zusätzlich gibt es unter „E-Medien“ auf der Stabi-Homepage in OPUS die Möglichkeit zur Recherche nach Fachbereichen oder auch die Volltextsuche.

Kontakt:
E-Mail: diss@sub.uni-hamburg.de
Telefon: (040) 42838-2236
Die Dissertationsstelle ist Montag bis Freitag von 9-12 Uhr geöffnet, weitere Termine nach Vereinbarung.

Über die Autorin

Annett Helm ist Diplombibliothekarin und die Leitung der Abteilung Medienzugang Nichtkauf, in der sowohl die konventionellen als auch die elektronischen Bestandszugänge von Dissertationen und Tauschgaben, aus Geschenken und Nachlässen sowie die Abgaben aller in Hamburg erscheinenden Publikationen nach dem Pflichtexemplargesetz bearbeitet werden.

Open-Access-Woche: Was ist „Open Access“?

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.560 Aufrufe

von Isabella Meinecke

OA_Week_Banner_gelb.jpgWer etwas über Open Access erfahren möchte, beginnt am besten mit einem Besuch der Informationsplattform Open Access. Diese ist zentrale Anlaufstelle und bündelt wesentliche Informationen zum Thema. Die Plattform ist somit ein idealer Ausgangspunkt, um weiter zu recherchieren. Die folgenden Ausführungen wurden weitestgehend von der Plattform übernommen und liefern einige einführende Erklärungen zum Thema.

Was ist Open Access?

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Open Access bezeichnet den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen:

Open Access meint, dass diese [= die wissenschaftliche, Anm. d. Red. v. OAnet] Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind. In allen Fragen des Wiederabdrucks und der Verteilung und in allen Fragen des Copyright überhaupt sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und Autoren Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen und deren Recht zu sichern, dass ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird.

(Erklärung der Budapester Open Access Initiative, 2001)

Ziel der Open-Access-Bewegung

Wissenschaftliche Literatur und wissenschaftliche Materialien sollen für alle Nutzerinnen und Nutzer kostenlos im Internet zugänglich sein. Ein wesentlicher Aspekt ist die Maximierung der Verbreitung wissenschaftlicher Information, wie sie in der  Berliner Erklärung gefordert wird. Diese Erklärung wurde 2003 von namhaften nationalen und internationalen Forschungsorganisationen und Universitäten (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft [DFG], Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft) unterzeichnet.
Die DFG hat im Januar 2006 Open Access in ihrer Förderpolitik verankert und Open-Access-Richtlinien verabschiedet.

Warum Open Access?

Gründe für Open Access sind unter anderem der schnelle Zugriff auf relevante wissenschaftliche Informationen und deren vereinfachte Nutzung für die weitere Forschung. Die Kriterien strenger Qualitätskontrolle durch Peer Review (Begutachtung von wissenschaftlichen Arbeiten durch unabhängige Gutachter) werden in der Regel auch bei Open-Access-Publikationen eingehalten, zusätzlich erlaubt der freie Zugang auf elektronische Publikationen die Entwicklung neuer Qualitätskriterien.

Die „Wege“ des Open-Access-Publizierens

Es gibt unterschiedliche Arten und Weisen, wie Open Access publiziert werden kann. Hierfür hat sich der Begriff des „Weges“ eingebürgert. Unterschieden werden im Wesentlichen der Goldene Weg der (Primär-)Publikation und der Grüne Weg der (Parallel-)Bereitstellung.

Der Goldene Weg
Der Goldene Weg – auch Self-Publishing genannt, da Open-Access-Zeitschriften häufig von den Wissenschaftlern selbst initiiert und organisiert werden – bezeichnet die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Artikeln in Open-Access-Zeitschriften, aber auch die Open-Access-Publikation anderer Beitragsarten (Monografien, Sammelbände usw.). Eine Publikation des Goldenen Weges kann auch hybrid, d. h. parallel im Print und online, an derselben Stelle veröffentlicht werden. So werden die Zeityschriften der GIGA Journal Family “golden” publiziert; sie erscheinen gleichzeitig im Print und online open access. Diese Publikationsweise bezieht sich in erster Linie auf Open-Access-Zeitschriften und Open-Access-Verlage.

Der Grüne Weg
Der Grüne Weg – auch Self-Archiving genannt – bezeichnet die zeitgleiche oder nachträgliche Archivierung digitaler Inhalte auf einem institutionellen oder disziplinären Open-Access-Dokumentenserver. Dies betrifft vor allem Preprints und Postprints, aber auch andere Dokumentarten wie z.B. Monografien, Forschungsberichte, Konferenzproceedings.
Ein Preprint entspricht einer Manuskriptfassung, die bei einer Zeitschrift (oder für einen Sammelband) für eine Veröffentlichung eingereicht wurde. Bei einem Preprint handelt es sich um eine nicht begutachtete wissenschaftliche Arbeit, d. h. die Güte wurde noch nicht von Peers (unabhängigen Fachgutachtern) evaluiert bzw. seine Veröffentlichung wurde noch nicht empfohlen. Die Nutzungsrechte liegen in der Regel noch beim Autor bzw. bei der Autorin, so dass die Selbstarchivierung von Preprints für gewöhnlich rechtlich unproblematisch ist.

Rechtsfragen

Im Zusammenhang mit Open-Access-Strategien oder etwa mit dem Betrieb von Open-Access-Repositorien und Open-Access-Zeitschriften ergibt sich rechtlicher Klärungsbedarf. (Anm.: Die hier dargestellten Inhalte dienen nur der Information und sind keine rechtsverbindlichen Auskünfte.)

In der Praxis stellt sich sowohl für Autorinnen und Autoren als auch für Betreiber von Repositorien häufig die Frage, welche rechtlichen Regelungen beim Verfügbarmachen von Dokumenten auf Volltextservern zu beachten sind. Diesen Regelungen liegt das Urheberrecht zugrunde. In diesem Zusammenhang ist auch die Urheberrechtsreform von großer Bedeutung für die Open-Access-Bewegung.

Die meisten Verlage erlauben inzwischen die Selbstarchivierung in institutionellen oder fachlichen Dokumentenservern etc., allerdings oft verbunden mit Auflagen wie zeitlichen Sperrfristen zwischen der verlagsgebundenen Erstveröffentlichung und der Open-Access-Bereitstellung im Internet. Bei Verlagen, die bislang keine Selbstarchivierung gestatten, ergänzen inzwischen zahlreiche Autorinnen und Autoren die Standardverlagsverträge um Vertragszusätze, die ihnen eine Open-Access-Parallelbereitstellung ermöglichen. Gleiches gilt zur Vermeidung von Sperrfristen. Was Verlage gestatten, dokumentiert u. a. die SHERPA-/RoMEO-Liste.
Um Autor/-innen und Nutzer/-innen von Open-Access-Inhalten Rechtssicherheit zu geben, sollten diese nur unter einer so genannten Open-Content-Lizenz verbreitet werden.

Isabella Meinecke ist Ansprechpartnerin für Open Access in der Stabi und leitet den stabieigenen Open-Access-Verlag Hamburg University Press.

Nehmen Sie teil: Online-Umfrage zu Open Access

27. Mai 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Hamburg University Press — 8.784 Aufrufe

Die Umfrage richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Sie wird vom EU-geförderten Projekt OAPEN (Open Access Publishing in European Networks) durchgeführt. OAPEN realisiert die Entwicklung und Bereitstellung eines Open-Access-Publikationsmodells für Veröffentlichungen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Ziel ist es, Verfügbarkeit und Einfluss von Veröffentlichungen aus diesen Disziplinen im europäischen Forschungsraum zu fördern. Mit der Umfrage soll herausgefunden werden, was Sie von einem solchen Modell erwarten und was Sie davon halten. Sie können mit Ihrer Teilnahme die Entwicklungen im Projekt mitgestalten. Die Umfrage beinhaltet 23 Fragen und nimmt circa 15 Minuten Ihrer Zeit in Anspruch. Sie wird in englischer Sprache durchgeführt.

Open Access bedeutet, dass mithilfe öffentlicher Mittel gewonnenes wissenschaftliches Wissen für Interessierte frei im Internet zur Verfügung gestellt wird.

OAPEN.jpg Hier geht es direkt zur Umfrage

Hamburg University Press im UNESCO-Handbuch zu Open Access

17. Juli 2007
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Hamburg University Press — 8.254 Aufrufe

DUK-Handbuch.jpgDie Deutsche UNESCO-Kommission hat ein Handbuch zum Thema Open Access herausgeben. Es informiert über Chancen und Herausforderungen dieses Modells und beleuchtet das Thema aus einer Vielzahl von Perspektiven, um ein besseres Verständnis für die Hintergründe und Ziele von Open Access ermöglichen. In diesem Handbuch, dessen elektronische Version gemäß dem Open-Access-Gedanken frei verfügbar ist, gibt es auch einen Beitrag zu Hamburg University Press, dem Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek.

Open Access meint den freien, für die Nutzenden kostenlosen Zugang zu mit öffentlichen Mitteln produziertem Wissen. Weitere Informationen finden sich auf der Plattform zum Thema.

Übrigens: Die Mitglieder der Deutschen UNESCO-Kommission haben auf ihrer 67. Hauptversammlung vom 27. bis 28. Juni 2007 in Dessau eine Resolution verabschiedet, die das Open-Access-Prinzip unterstützt.

Prof. Dr. Gabriele Beger und Dr. Rainer HeringDas Landesarchiv Schleswig-Holstein und die Staats- und Universitätsbibliothek arbeiten künftig beim Veröffentlichen zusammen: Hamburg University Press, der Verlag der SUB, wird die Titel der “Veröffentlichungen aus dem Landesarchiv Schleswig-Holstein” realisieren. Am 9. Juli wurde ein entsprechender Rahmenvertrag unterzeichnet, nach dem der Verlag die Publikationen in einer Print- und einer frei verfügbaren Onlineversion parallel realisieren wird.

Die Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek, Prof. Dr. Gabriele Beger, und der Direktor des Landesarchivs, PD Dr. Rainer Hering, bekunden mit der Zusammenarbeit ihre Absicht, die freie Internet-Verfügbarkeit von mit öffentlichen Mitteln produziertem Wissen („Open Access“) praktisch zu unterstützen.

Von Dr. Oliver Krüger.

Artikel in Diamond-Open-Access-Zeitschriften sind für Autor:innen und Leser:innen kostenlos. Mit diesem Publikationsmodell bleiben die Veröffentlichungen und die Publikationsinfrastruktur in der Hand der Wissenschaft.

Wer es kennt, weiß es zu schätzen: das offene Schloss neben Publikationen. Der dezente Hinweis auf eine Open-Access-Publikation gibt uns die Möglichkeit, die Publikation kostenlos zu lesen und – die entsprechenden Lizenzbestimmungen vorausgesetzt – zu verbreiten. Doch das offene Schloss sagt noch nichts darüber aus, unter welchen Bedingungen eine Publikation entstanden ist. Viele außerhalb der Wissenschaft wissen nicht, dass Wissenschaftler:innen bzw. die Forschungsinstitutionen viel Geld für Open-Access-Publikationen bezahlen. Mit Artikelgebühren (APC = Article Processing Charges) werden schlussendlich die Autor:innen von wissenschaftlichen Artikeln zur Kasse gebeten, um eine freie Verfügbarkeit finanzierbar, wenn nicht sogar profitabel zu halten. Durchschnittlich mussten Autor:innen 2022 pro Open-Access-Publikation in einem Verlag etwa 2000 Euro bezahlen – für eine Publikation versteht sich.
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Werkstattbericht: Vom Aufbau eines Open-Access-Fachrepositoriums für die Romanistik

25. Oktober 2023
von Redaktion — abgelegt in: Open Access — 777 Aufrufe

Von Leon Schepers und Markus Trapp.

Open Access Week 2023 Die SUB Hamburg betreibt gemeinsam mit der ULB Bonn den Fachinformationsdienst Romanistik, kurz FID Romanistik. In dem von der DFG geförderten Projekt hat sich die SUB der Aufgabe angenommen, ein Open-Access-Repositorium für die deutschsprachige Romanistik einzurichten. In diesem Werkstattbericht geben wir im Rahmen der Internationalen Open Access Woche 2023 Einblick in die Arbeit daran.

Open-Access FID Romanistik Aller Anfang ist leer – zumindest beim Aufbau eines Repositoriums. Dass für den Aufbau eines Publikationservers für Open Access Publikationen (Erst- und Zweitveröffentlichungen) für die Fachcommunity der Romanistik ein wenig mehr dazu gehört, als ein leeren Server bereit zu stellen, war von Anfang an klar. Zuvor galt es auch zu ergründen, ob die Community ein OA-Fachrepositorium braucht.
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