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Hamburg, Carl von Ossietzky

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'Ixcanul' von Jayro Bustamente

Filmbeiträge zu Mesoamerika zeichnen immer noch häufig ein Bild indigener Frauen, die sich – idealerweise in traditioneller Kleidung – mit ruhiger Hingabe den Dingen des Alltags widmen: dem Haushalt, der Feldarbeit, dem Weben. Doch wird dieses Bild zum einen nicht wirklich den vielen mühevollen Aufgaben, der Mehrfachbelastung und oftmals der Hauptverantwortung in Familie und Gesellschaft gerecht; und zum anderen werden – mal abgesehen von Dokumentationen zu den Frauen in Tehuantépec – relativ selten Alternativen zu diesem Frauenbild geboten. In dieser Veranstaltung der Vortragsserie “Mesoamerika im Film” sollen daher Filmbeispiele vorgestellt werden, die eine geänderte bzw. differenzierte Betrachtung ermöglichen. Diskutiert werden exemplarisch Xenia Böttchers Darstellung der Rarámuri – Läuferin Lorena Ramírez, zapatistische Frauen in den Dokumentationen “Der Aufstand der Würde” und “Das Recht glücklich zu sein” und der Spielfilm “Ixcanul” von Jayro Bustamente.
Weiter lesen “Mut zur Selbstermächtigung – Frauen(vor)bilder in Filmbeiträgen zu Mesoamerika (14.11.)”

Ein Filmvortrag von Christian Brückner im Rahmen der Reihe «Mesoamerika im Film».

Szene aus «Die Spinnen» von Fritz Lang Am 3. Oktober 1919 feierte in Berlin Fritz Langs “Der Goldene See”, der erste von ursprünglich vier Teilen des Spielfilmzyklus´ “Die Spinnen” Premiere. Wenngleich mit “Das Brilliantenschiff” nur noch ein weiterer Teil produziert wurde, war Langs Werk ein kommerzieller Erfolg, der zudem das Abenteuerfilm-Genre maßgebend prägte und großen Einfluss auf nachfolgende Filmreihen ausübte – nicht zuletzt durch das qualitativ hochwertige Setting.

Der einflussreiche Kaufmann, Sammler und Völkerschaubetreiber Heinrich Christian Umlauff, später auch Kostümbildner und Filmkulissen-Architekt, errichtete auf dem Gelände von Hagenbecks Tierpark unter enormem Aufwand qualitativ hochwertige Filmkulissen. Dass die sehr schönen und detailliert gestalteten vorspanischen Kostüme und Tempelattrappen der Inka vor allem den Maya nachempfunden wurden, war dabei von nachrangigem Interesse. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Langs Meisterwerk werfen wir einen Blick auf den Film und seine Entstehung, und hinterfragen auch kritisch, ob und sich inwieweit unsere Sicht auf die vorspanischen Kulturen Mesoamerikas gewandelt hat.
Weiter lesen “Rückkehr zum “Goldenen See” – 100 Jahre Fritz Langs “Die Spinnen” reloaded (17.10.)”

Chichen Itza: Temple of Kukulcan Serpent

Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe «Mesoamerika im Film».

Millionen von Touristen besuchten bereits die archäologische Stätte Chichén Itzá in Yukatan, die zu einem der “Neuen Sieben Weltwunder” gezählt wird. Gemeint ist damit eigentlich die sogenannte “Kukulkan-Pyramide”, an der zu den Tag-und Nachtgleichen um den 21.3. und 23.9. ein eigentümlicher Lichteffekt zu beobachten ist. Die offenbar astronomische Ausrichtung des Gebäudes und die Deutung vieler seiner Architekturelemente als manifeste Teile eines Kalendersystems haben zu einer Zahlenmystik und sozusagen esoterischen Aufladung des Ortes geführt, der seit den 1980er Jahren halbjährlich Hundertausende “mag(net)isch” anzieht, darunter Zehntausende von New Age´lern.
Weiter lesen “„Kukulkan, erscheine uns!” – Touristisches Traumland Chichén Itzá? (19.9.)”

Mesoamerika im Film: High Moon in Uxmal (20.6.)

6. Juni 2019
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.034 Aufrufe

Ein Filmvortrag von Christian Brückner.
Donnerstag, 20. Juni 2019, 18:15 Uhr.
Ort: Vortragsraum, 1. Etage. Eintritt frei.

Der Schatz der Atzeken, 1965

Schon der Beginn der Filme “Der Schatz der Azteken” und “Die Pyramide des Sonnengottes” wirken wie Werbefilme zu den schönsten archäologischen Stätten Mexikos. Mit diesem “Gringo-Trail” im Kopf kann der Zuschauer der Suche nach sagenhaften Kostbarkeiten folgen und in genüsslichem Schaudern abwarten, wer als Menschenopfer für die Götter bestimmt wird – bis der Held endlich den Mechanismus zum Tempeleingang findet, und alles gut wird.
Weiter lesen “Mesoamerika im Film: High Moon in Uxmal (20.6.)”

El Antifaz (2018). Foto: Claus Deimel

Im Rahmen der Reihe «Mesoamerika im Film» wird der Dokumentarfilm „Nordwestmexiko, Sierra Tarahumara“ von Claus Deimel aus dem Jahr 2018 gezeigt.

Die Tarahumara gehören zu den geschundensten Völkern Mexikos und des indigenen Lateinamerikas. Kaum eine andere Gruppe sogenannter Indianer überlebt derart friedlich und zugleich widerständisch und ausgestattet mit so wenigen materiellen Mitteln wie die Tarahumara im nordwestmexikanischen Bundesstaat Chihuahua – die sich selbst Rarámuri, d.h. „die Fußläufer“, nennen. Sie leben eine Form der Resistenz, indem sie bewährte Verhaltensweisen und soziale Umgangsformen trotz „Zivilisationsdruck“ nicht aufgeben. Sie praktizieren aggressionslosen Widerstand gegen modernistische Formen der Veränderung ihrer sozialen Riten und Verhaltensweisen.
Weiter lesen ““El Antifaz. ‘Tschüss die Seele’ – Die Verabschiedung” (16.5.)”

Frohe Ostern? Die Semana Santa im Hochland von Guatemala (18.4.)

4. April 2019
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 886 Aufrufe

Verehrung des Maximón, Foto © by Andrew Weeks

Verehrung des Maximón, Foto © by Andrew Weeks

Immer wieder begleitete Andrew Weeks über einen Zeitraum von acht Jahren traditionelle T´zutujil-Maya in Santiago Atitlán und verarbeitete insbesondere ihre religiöse Lebenswirklichkeit in dem Film “Balancing the Cosmos – Living Traditions in a Modern Maya City” von 2010. Protagonist in Weeks beeindruckender Studie ist die Figur des lokalen Heiligen Maximón, dem besonders zu Ostern eine essentielle Rolle zukommt – ohne ihn ist eine nach traditioneller Überzeugung die Auferstehung Jesu und der Fortbestand der Welt unmöglich.

Der Film zeigt, wie der religiöse Alltag, insbesondere aber das Osterfest vorbereitet und gefeiert wird – bzw. wurde, denn die Bewohner am Atitlán-See sind mit starken gesellschaftlichen Spannungen und Veränderungen konfrontiert, über die Forscher wie Dr. Lars Frühsorge zu berichten wissen. Weiter lesen “Frohe Ostern? Die Semana Santa im Hochland von Guatemala (18.4.)”

Mesoamerika im Film (28.3.)

13. März 2019
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.134 Aufrufe

Vortrag von Christian Brückner.
Donnerstag, 28. März 2019, 18:15 Uhr
Ort: Vortragsraum, 1. Etage.

Aufnahme aus dem Film 'Der Schatz der Azteken' (1965)

500 Jahre liegen zwischen dem Beginn der Eroberung Mexikos und unserer heutigen Sicht auf die vorspanischen Kulturen in Mittelamerika. Seit den 1950er Jahren gelingt es Kulturwissenschafter_innen aus den Bereichen Archäologie, Ethnologie, Geschichte und und weiteren Disziplinen, ein immer differenzierteres Bild von Azteken, Maya und Olmeken & Co. zu gewinnen. Wenngleich die vielen Forscherinnen und Forscher um eine differenzierte Betrachtung und um Erkenntnisgewinn – vorrangig in schriftlicher Form – bemüht sind, wird die allgemeine Wahrnehmung neben diversen populärwissenschaftlichen Beiträgen in Magazinen und Zeitungen sehr stark durch Archäologie- und Geschichtsdokus sowie durch Spielfilme geprägt. Hinzu kommen im Internet zahlreiche Beiträge wie Tutorials, zusammengeschnittene Videosclips oder Cinematic Trailer von PC-Games.
Weiter lesen “Mesoamerika im Film (28.3.)”