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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Open-Access-Woche: Open Access – für bessere Krankenversorgung in der Dritten Welt

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.473 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgViele Gründe sprechen für Open Access (OA), vor allem in der Medizin. Der freie Zugang zu Forschungsergebnissen aus den medizinischen Bereichen hat eine bedeutende gesellschaftliche Dimension, da es um die optimale medizinische Versorgung von Patienten weltweit geht. Während Wissenschaftler in den Industrieländern meist in Institutionen arbeiten, die sich Abonnements von Zeitschriften (noch) leisten können, sind Ärzte und Wissenschaftler in Schwellen- und Drittweltländern auf OA-Publikationen angewiesen, da ein Zugriff auf internationale Verlagsprodukte größtenteils zu teuer ist. Von Ärzten weltweit wird daher der immediate fulltext access to all clinical literature “ gefordert.

gms_logo.pngEin deutsches Open-Access-Portal ist German Medical Science, das von der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin in Köln betrieben wird, in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Publiziert wird auf Deutsch und auf Englisch. Seit 2008 werden die Publikationen der Hauptzeitschrift German Medical Science auch in PubMed, zusammen mit internationalen OA-Journals, wie etwa den Journals der Public Library of Science (PLoS), nachgewiesen.

Über den Autor

Norbert Sunderbrink ist Bibliothekar an der Ärztlichen Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)

Open-Access-Woche: Hamburg University Press – der Open-Access-Verlag der Stabi

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.884 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgHamburg University Press ist der Verlag der Stabi. Der Verlag veröffentlicht Werke von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität sowie von wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Einrichtungen.

Hamburg University Press unterstützt Open Access in der Wissenschaft: Alle Publikationen stehen online zur freien Lektüre und zum kostenlosen Herunterladen auf den Verlagswebseiten zur Verfügung. Die Werke werden in der Regel zusätzlich im Print-on-Demand(PoD)-Verfahren als Hardcover in sehr guter Qualität gedruckt. PoD ist für wissenschaftliche Publikationen von großem Vorteil: Gefertigt wird bei Bestellung. So müssen keine großen Auflagen produziert werden und der Titel ist niemals vergriffen.

Hamburg-University-Press-Logo.jpgPubliziert wurden bisher in erster Linie Monografien und Sammelbände. Letztere liegen digital sowohl als Gesamtwerk wie auch in einzelnen Beiträgen, also quasi als elektronische „Sonderdrucke“, vor.

Aktuell ist der Verlag auch an einem DFG-Projekt beteiligt, in dessen Rahmen die Zeitschriften der GIGA Journal Family open access online gestellt werden (Näheres im Blog-Beitrag zur GIGA Journal Family).

Autoren überlassen dem Verlag nur einfache Nutzungsrechte. Lizensierung mit Creative-Commons- oder ähnlichen Lizenzen wird unterstützt.

Hamburg University Press ist innovativen Publikationsprojekten gegenüber aufgeschlossen. Diese können einen Beitrag zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen (elektronischen) Publizierens leisten. Die Realisierung solcher Projekte kann gemeinsam mit Partnern wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch mit anderen wissenschaftlichen Verlagen erfolgen.

oapen-Logo.gifDer Verlag ist vernetzt, unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage und demnächst auch im EU-Projekt OAPEN (Open Access Publishing in European Networks). Beteiligt ist er aktuell ebenfalls an der Vorbereitung der Gründung einer Vereinigung der europäischen Universitätsverlage. Bei Messen und Tagungen werden Publikationsprojekte präsentiert, neue Entwicklungen diskutiert und neue Verbindungen geschaffen.

Über die Autorin

Isabella Meinecke leitet den Stabi-Verlag und ist Ansprechpartnerin für Open Access.

Open-Access-Woche: Open Access in Projekten an der Universität Hamburg

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.155 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgOpen Access, der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsergebnissen, wird an der Universität Hamburg in einer Reihe von Forschungsprojekten umgesetzt. Ziel dieser Projekte ist es, Forschungsdaten bzw. wissenschaftliche Publikationen mit Open Access zur Verfügung zu stellen. Die im Rahmen von DFG-Förderungen entwickelten Portale bieten zum einen Zugriff auf Archive mit Forschungsmaterial (z. B. digitalisierte Abbildungen von alten Manuskripten), auf Zusammenstellungen von Forschungsdaten, wie z. B. die Metadaten mittelalterlicher Schuld- und Rechnungsbücher, oder wissenschaftliche Artikel, wie sie im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit mit freiem Zugriff veröffentlicht werden:

  • LexM – Im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit werden Biographien von Musikern und Musikerinnen vorgestellt, die 1933-1945 aus „rassischen“, politischen, kulturellen, religiös-weltanschaulichen oder anderen Gründen verfolgt waren. Das Online-Musiklexikon enthält sowohl Einträge zu mehr als 2400 Musikerinnen und Musikern (darunter rund 400 ausführliche Biographien) als auch bibliografische Daten, Verzeichnisse von Werken und Quellen sowie Bild-, Noten- und Musikbeispiele.
  • NGMCP – Das Nepalese-German Manuscript Cataloguing Project stellt ein Archiv bereit, in dem Abbildungen mit Metadaten zu mehr als 180.000 nepalesischen Manuskripten gesammelt sind.
  • EAE – Die Encyclopaedia Aethiopica ist ein im Aufbau befindlicher Katalog mit Bildern aus der Abteilung für Äthiopistik am Asien-Afrika-Institut.
  • MCAA – Der Online-Katalog Manuscript Research Group – Library Catalogue ist ebenfalls in der Aufbauphase. Er wird eine Projektbibliothek des Asien-Afrika-Instituts mit Büchern und weiteren Quellen zur Manuskriptforschung online zur Verfügung stellen.
  • Domlib – Die Online-Bibliothek Digital Oriental Manuscript Library ist ein weiteres Projekt des Asien-Afrika-Instituts, das als Verzeichnis von Manuskripten aufgebaut wird.
  • Schuredo – Das Verzeichnis „Mittelalterliche Schuld- und Rechnungsbücher des Deutschen Ordens“ ist eine synoptische Edition, die es ermöglicht, in den digitalisierten Überlieferungsträgern (Büchern) zu blättern. Quellentexte können online eingesehen und durchsucht werden. Sie stellen so Forschungsmaterial für die Mittelalter-Forschung bereit.
  • Josta – Die Edition Mittelalterliche Statuten des Johanniterordens stellt der Mittelalter-Forschung eine repräsentative Textauswahl zur Verfügung. Sie bietet in der Online-Version verschiedene Zugänge zu den Quellen – archivalisch, systematisch oder thematisch – und bereichert damit die Erschließung des Forschungsmaterials.
  • MyLiwi – In der Beispielanwendung des Projektes MyCoRe wird der Open-Access-Gedanke um die Möglichkeit bereichert, den archivierten Dokumenten Zitate hinzufügen zu können.

mycore_logo.jpgWeitere Projekte befinden sich im Aufbau. Realisiert werden diese Portalzugänge mit der Open-Source-Software MyCoRe, mit der Doumentenserver, Archive oder Bilddatenbanken implementiert werden können.

Über die Autorin

Wiebke Oeltjen ist promovierte Informatikerin am Regionalen Rechenzentrum der Universität Hamburg. Sie ist Ansprechpartnerin für Content-Management-Anwendungen, die basierend auf MyCoRe am RRZ gehostet werden. Außerdem leitet sie die MyCoRe-Geschäftsstelle und koordiniert das bundesweite Open-Source-Projekt MyCoRe mit Standorten an Universitätsbibliotheken und Universitätsrechenzentren.

Open-Access-Woche: Open Access in der Geschichtswissenschaft aus Sicht eines Lehrenden

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.556 Aufrufe

von Rainer Hering

OA_Week_Banner_gelb.jpgAls Lehrender am Historischen Seminar der Universität Hamburg habe ich schon seit einiger Zeit die Chancen und Möglichkeiten von Open Access für meine Studierenden und meine wissenschaftliche Arbeit erkannt. In der akademischen Lehre ist es von großem Vorteil, wenn Studierende Quellen und Literatur schnell und ohne zusätzliche Kosten von zu Hause aus einsehen und für die Lehrveranstaltung sowie ihre Seminararbeiten auswerten können. An einem konkreten Beispiel soll dies deutlich werden.

Im letzten Semester habe ich ein Hauptseminar zur Kirchengeschichte Norddeutschlands im 20. Jahrhundert angeboten. Im Vorjahr ist im Open-Access-Verlag der Stabi, Hamburg University Press, in der Reihe Arbeiten zur Kirchengeschichte Hamburgs ein Sammelband zur Hamburger Kirchengeschichte in diesem Zeitraum erschienen. Dieser liegt sowohl gedruckt wie auch frei verfügbar im Netz vor. Die Studierenden konnten für die Hamburg betreffenden Sitzungen den Gesamtband wie auch die für sie relevanten Beiträge einzeln direkt auf der Seite des Verlages aufrufen und herunterladen und sich so auf die Sitzung vorbereiten. Auch für die Seminararbeiten war es auf diese Weise möglich, die in diesem Band open access publizierten Aufsätze und vor allem die hilfreiche Bibliographie zum Thema auszuwerten.

In der wissenschaftlichen Arbeit hat der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen aus meiner Sicht zwei Vorteile: Zum einen ist es sehr zeitsparend, wenn man auf Bücher oder Aufsätze, auf die man sonst nur mit größerem Aufwand zurückgreifen kann, vom eigenen Schreibtisch aus in kurzer Zeit zugreifen kann, um so die eigenen Veröffentlichungen bereichern zu können. Hier sind für Historikerinnen und Historiker gerade retrodigitalisierte Quellen und Literatur sehr hilfreich. Konkret möchte ich die Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte nennen, die über die Stabi im Volltext zugänglich ist und deren Aufsätze und Rezensionen so vorzüglich genutzt werden können.

Zum anderen werden die eigenen Arbeiten weltweit sichtbar. Ich habe im letzten Jahr bei Hamburg University Press eine eigene Schriftenreihe, Hamburger Historische Forschungen, ins Leben gerufen, in der vor allem Studien von jungen Historikerinnen und Historikern publiziert werden. Gerade jetzt bin ich auf einer Vortragsreise in den USA wieder darauf angesprochen worden, dass diese Bücher dort bereits online genutzt worden sind.

Alles in allem habe ich nur gute Erfahrungen mit Open Access gemacht und kann diese Veröffentlichungsweise nachdrücklich empfehlen.

Über den Autor

Prof. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.

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Steinfests neuer Kriminalroman reiht sich in seine gewohnte Erzählkunst ein – zwar wird im neuen Roman „Gewitter über Pluto“ (Piper Verlag) gemordet, viel mehr erinnert aber nicht an die Erzähltechnik klassischer Kriminalliteratur. Seine skurrilen Charaktere, komischen Sprachbilder und Stellungnahmen zum allgemeinen Weltgeschehen machen das Lesevergnügen des neuen Romans von Heinrich Steinfest aus.
Moderieren wird die Veranstaltung Denis Scheck, der sich zuletzt zum Roman „Mariaschwarz“ begeistert äußerte: „Überraschungseier für Erwachsene sind in meinen Augen die Romane Heinrich Steinfests. Sie tarnen sich als Kriminalromane, sind aber gleichermaßen philosophische Meditationen über die Bedeutung von Kindern, soziologische Studien über die fragile Beziehungen zwischen Wirt und Gast, archäologische Exkursionen in die Welt der Dinge oder einfach Essays über Gott und die Welt.“

Ort: LICHTHOF im Altbau, Eingang Edmund-Siemers-Allee / Ecke Grindelallee
Einlass 19 Uhr. Eintritt: 10 €, Tickets über www.krimifestival-hamburg.de

Open-Access-Woche: Vier Journals, zwei Partner, ein Portal – die GIGA Journal Family in Open Access

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.833 Aufrufe

von Andreas HoltzOA_Week_Banner_gelb.jpg

Seit diesem Jahr stehen die renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften des GIGA German Institute of Global and Area Studies/Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien in vollem Open Access im Netz. Das durch eine Förderung der DFG ermöglichte Portal der GIGA Journal Family umfasst die Volltexte der vier in Print seit langem etablierten Journals Africa Spectrum, Journal of Current Chinese Affairs, Journal of Current Southeast Asian Affairs, Journal of Politics in Latin America.

Um eine optimale Sichtbarkeit zu gewährleisten, arbeitet das GIGA – eines der bedeutendsten europäischen Regionalforschungsinstitute – mit Hamburg University Press (Hamburg UP), dem Online-Verlag der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, zusammen. Hamburg UP bringt seine Expertise bezüglich professioneller Präsentation, bibliothekarischer Erschließung, Zugänglichkeit und Archivierung von frei zugänglichen Online-Publikationen ein.

logo_giga_journal_family.jpgMit diesem nun vorliegenden Open-Access-Portal kommt der GIGA Journal Family eine Pionierrolle  in der deutschen Sozialwissenschaft zu. Die Gründe für die Entscheidung liegen in einer Neuausrichtung des Instituts und seiner Publikationspolitik, im verstärkten Fokus auf den somit besser möglichen Comparative Area Studies, der gewünschten Internationalisierung von Autoren und Lesern sowie der angestrebten verstärkten Einbindung von Wissenschaftlern aus den betrachteten Regionen über eine webbasierte Forschungskultur.

Neben deHamburg_University_Press_logo.jpgm kostenfreien Zugang ist es nun z. B. auch problemlos möglich, Beiträge aus den Regionen nebeneinander zu stellen, zu vergleichen und zu kommentieren, wodurch regionenübergreifend vergleichende Forschung (Comparative Area Studies), wie sie das GIGA anstrebt, besonders gut umgesetzt werden kann. Gleichzeitig verzichtet das GIGA nicht auf die gedruckten Ausgaben. Leser und Autoren, die eine gedruckte Publikation parallel zur digitalen Fassung für unverzichtbar halten, können so dennoch angesprochen und bedient werden.

Das Kooperationsmodell der GIGA Journal Family und die Kooperation zwischen GIGA und Hamburg UP erfordert die Trennung von redaktioneller Arbeit (GIGA) und der Präsentation im Internet (Hamburg UP). Um diese Herausforderung technisch bewerkstelligen zu können, wurde die international führende Open-Source-Software „Open Journal Systems“ (OJS) so angepasst, dass beide Arbeitsbereiche getrennt betrieben werden können. Durch diese nachnutzungsfähige sys­tematische Anpassung wird die Arbeitsteilung von zwei verschiedenen Einrichtun­gen mit separater IT-Infrastruktur ermöglicht.

Für die Journal Family wird die Creative Commons-Lizenz Attribution No-Derivative Works 3.0 angewandt. Creative-Commons-Lizenzen sind Lizenzen, mittels derer AutorInnen der Öffentlichkeit Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können. Die genutzte Lizenz sichert dem GIGA das einfache Recht auf Erstpublikation in der elektronischen und der gedruckten Form zu. AutorInnen können somit ihre Texte auch anderweitig verbreiten und vervielfältigen, sofern sie und die Erstpublikation in der Journal Family korrekt genannt werden und die Integrität der Texte gewahrt bleibt.

Die Open Access-Migration der GIGA Journal Family ermöglicht eine innovative Form der Publikation, über die diese Journals ihre internationale Reichweite und Reputation – und damit auch ihre Zugkraft beim Ein­werben exzellenter Beiträge und Forschungsergebnisse –  weiter dauerhaft ausbauen können.

Kontakt: Dr. Andreas Holtz, Tel.: 0049-40-42825536


Andreas Holtz ist Politikwissenschaftler. Er ist im GIGA tätig als Koordinator des Open-Access-Projekts GIGA Journal Family und lehrt an der Universität Hamburg.

Open-Access-Woche: Die Zeitschrift des VHG – zukunftsweisende Retrodigitalisierung

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.633 Aufrufe

von Kerstin Wendt OA_Week_Banner_gelb.jpg

Immer mehr nicht-kommerzielle Einrichtungen oder kleine Verlage engagieren sich dafür, ihre bisherigen Veröffentlichungen im Dienste der Wissenschaft und Bildung frei im Internet zur Verfügung zu stellen. Wissenschaftliche Bibliotheken bieten sich hier aufgrund ihrer Expertise vor allem in Bezug auf Metadaten, Langzeitarchivierung, (Retro-)Digitalisierung und Präsentationsumgebung als Partner für die Umsetzung an.

Als gelungenes Beispiel für eine solche Kooperation stellen wir hier die Retrodigitalisierung der „Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte“ vor. Der Verein für Hamburgische Geschichte bringt hochrelevanten Inhalt für die Landesgeschichte mit ein: Die Zeitschrift wurde rückwirkend bis ins Jahr 1841 digitalisiert; die aktuellen Ausgaben werden mit einer Verzögerung von drei Jahren im Netz bereitgestellt. Die Bibliothek bereitet mit Scantechnik, Dokumentenmanagement und bibliothekarischer Erschließungsarbeit die Inhalte für das Web vor und schafft mit der Suchfunktionalität neue Mehrwerte gegenüber der Papierausgabe.

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Nach dem Einscannen der 91 vorliegenden Bände aus den Jahren 1841 bis 2005 mit insgesamt über 33 000 Seiten floss ein hoher Aufwand in die Erfassung von Metadaten zu ca. 900 Aufsätzen und 3500 Rezensionen. Der Zugang zu den Aufsätzen wurde durch eine umfassende Sacherschließung verbessert und bei den Rezensionen entsteht ein unmittelbarer Mehrwert aus der direkten Verlinkung zum rezensierten Werk im Gemeinsamen Verbundkatalog (GVK) für die konkrete Ausleihmöglichkeit. Alle Seiten einschließlich der ersten 12 Bände in Fraktur wurden abschließend einer automatischen Volltexterkennung unterzogen. In der einfachen Suche kann nun eine Volltextrecherche zugeschaltet werden, um das komfortable Aufspüren auch kleinster Details innerhalb der Texte zu ermöglichen, die in den Metadaten nicht abgebildet sein können. Eine Downloadmöglichkeit für die Aufsätze und Rezensionen unterstützt die leichte Übernahme in die eigene elektronische Materialsammlung.

Dieses Projekt ist ohne externe Förderung realisiert worden und ist getragen von dem gemeinsamen Engagement beider Einrichtungen – Stabi und Verein für Hamburgische Geschichte – für die zeitgemäße Aufbereitung der Landesgeschichte im Web unter dem Vorzeichen eines freien Zugangs für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger.

Für „HamburgWissen Digital“, das im Aufbau befindliche Portal zur Geschichte und Landeskunde der Hansestadt, wird die digitale Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte ein Element von zentraler Bedeutung sein.

Über die Autorin

Kerstin Wendt ist Bibliothekarin in der Stabi. Sie baute u. a. die Medienwerkstatt auf  und koordiniert nun die Digitalisierungsprojekte im Rahmen einer Stabsstelle.

Literaturverwaltung: Ergebnisse der Umfrage

19. Oktober 2009
von AC — abgelegt in: Aufgelesen — 3.636 Aufrufe

Anfang September fragten wir Sie: Wie halten Sie es mit der Literaturverwaltung? Kennen und nutzen Sie einschlägige Programme? 258 Personen haben unseren Fragebogen ausgefüllt. Das Ergebnis? Endnote, Citavi und JabRef sind die am besten bekannten und am häufigsten genutzten Programme. Allerdings zeigt die Vielzahl von Nennungen einzelner weiterer Programme und Tools auch, dass es offenbar sehr unterschiedliche Bedürfnisse gibt – je nach Fach und Status (Studierende, Lehrende etc.). Lesen Sie mehr in der Zusammenfassung der Ergebnisse.

Open-Access-Woche: Der Dissertationsserver der Stabi – ein Paradebeispiel für Open Access

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 4.319 Aufrufe

von Annett HelmOA_Week_Banner_gelb.jpg

„Open access“? Der Begriff war noch gar nicht so präsent, als die Stabi 1998 nach vorangegangenem Testbetrieb einen Hochschulschriftenserver aufsetzte. Nach einem etwas zögerlichen Beginn im ersten Jahr werden nun bereits ca. 30–40 Prozent der Doktorarbeiten der Universität Hamburg auf diese Weise publiziert. Insgesamt sind bis September dieses Jahres rund 3300 Arbeiten elektronisch auf unserem OPUS-Server veröffentlicht.

Viel besser als bei eingereichten Papierversionen können die wissenschaftlichen Erkenntnisse zeitnah und ortsunabhängig ohne Beschränkungen weltweit weiter genutzt werden. Die hohen Zugriffszahlen auf die Dokumente sprechen für sich: Die Online-Veröffentlichung ist für Wissenschaftler eine effiziente Publikationsform, um national wie international eine hohe Sichtbarkeit zu erreichen.
Ein beispielhafter Blick in die Statistik von Aufrufen einzelner Arbeiten zeigt fast Unglaubliches:

Die zehn gefragtesten Arbeiten der Monate Januar bis September 2009 werden zusammen zwischen 20 000–29 000 mal pro Monat aufgerufen! Der jeweils am meisten gefragte Titel erreicht allein monatlich schon über 4000 Nutzungen.

Zum Vergleich: Eine gute Nutzung von Papierausgaben der Dissertationen wäre schon dann erreicht, wenn sie mehrere Male im Jahr ausgeliehen werden.

Eine Doktorarbeit aus dem Jahr 2002 ist auch 2009 noch der absolute Renner bei den Zugriffszahlen:

Diese Arbeit wurde in allen vergangenen Monaten über 4000-mal angeklickt!

Andere Top-Titel mit über 2000 monatlichen Nutzungen:

Die Auswahl zeigt, dass Nachwuchswissenschaftler aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen von dieser Form der frei verfügbaren Online-Publikation profitieren.

Über die an der Hamburger Universität publizierten Arbeiten hinaus bieten wir über den Campuskatalog Zugriff auf zurzeit ca. 70 000 weitere in Deutschland erstellte Dissertationen.

Die Recherche ist komfortabel: Alle Arbeiten werden im Campuskatalog verzeichnet und können von dort aus direkt aufgerufen werden.

Zusätzlich gibt es unter „E-Medien“ auf der Stabi-Homepage in OPUS die Möglichkeit zur Recherche nach Fachbereichen oder auch die Volltextsuche.

Kontakt:
E-Mail: diss@sub.uni-hamburg.de
Telefon: (040) 42838-2236
Die Dissertationsstelle ist Montag bis Freitag von 9-12 Uhr geöffnet, weitere Termine nach Vereinbarung.

Über die Autorin

Annett Helm ist Diplombibliothekarin und die Leitung der Abteilung Medienzugang Nichtkauf, in der sowohl die konventionellen als auch die elektronischen Bestandszugänge von Dissertationen und Tauschgaben, aus Geschenken und Nachlässen sowie die Abgaben aller in Hamburg erscheinenden Publikationen nach dem Pflichtexemplargesetz bearbeitet werden.

Open-Access-Woche: Was ist „Open Access“?

19. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.491 Aufrufe

von Isabella Meinecke

OA_Week_Banner_gelb.jpgWer etwas über Open Access erfahren möchte, beginnt am besten mit einem Besuch der Informationsplattform Open Access. Diese ist zentrale Anlaufstelle und bündelt wesentliche Informationen zum Thema. Die Plattform ist somit ein idealer Ausgangspunkt, um weiter zu recherchieren. Die folgenden Ausführungen wurden weitestgehend von der Plattform übernommen und liefern einige einführende Erklärungen zum Thema.

Was ist Open Access?

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Open Access bezeichnet den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen:

Open Access meint, dass diese [= die wissenschaftliche, Anm. d. Red. v. OAnet] Literatur kostenfrei und öffentlich im Internet zugänglich sein sollte, so dass Interessierte die Volltexte lesen, herunterladen, kopieren, verteilen, drucken, in ihnen suchen, auf sie verweisen und sie auch sonst auf jede denkbare legale Weise benutzen können, ohne finanzielle, gesetzliche oder technische Barrieren jenseits von denen, die mit dem Internet-Zugang selbst verbunden sind. In allen Fragen des Wiederabdrucks und der Verteilung und in allen Fragen des Copyright überhaupt sollte die einzige Einschränkung darin bestehen, den jeweiligen Autorinnen und Autoren Kontrolle über ihre Arbeit zu belassen und deren Recht zu sichern, dass ihre Arbeit angemessen anerkannt und zitiert wird.

(Erklärung der Budapester Open Access Initiative, 2001)

Ziel der Open-Access-Bewegung

Wissenschaftliche Literatur und wissenschaftliche Materialien sollen für alle Nutzerinnen und Nutzer kostenlos im Internet zugänglich sein. Ein wesentlicher Aspekt ist die Maximierung der Verbreitung wissenschaftlicher Information, wie sie in der  Berliner Erklärung gefordert wird. Diese Erklärung wurde 2003 von namhaften nationalen und internationalen Forschungsorganisationen und Universitäten (z. B. Deutsche Forschungsgemeinschaft [DFG], Hochschulrektorenkonferenz, Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer-Gesellschaft) unterzeichnet.
Die DFG hat im Januar 2006 Open Access in ihrer Förderpolitik verankert und Open-Access-Richtlinien verabschiedet.

Warum Open Access?

Gründe für Open Access sind unter anderem der schnelle Zugriff auf relevante wissenschaftliche Informationen und deren vereinfachte Nutzung für die weitere Forschung. Die Kriterien strenger Qualitätskontrolle durch Peer Review (Begutachtung von wissenschaftlichen Arbeiten durch unabhängige Gutachter) werden in der Regel auch bei Open-Access-Publikationen eingehalten, zusätzlich erlaubt der freie Zugang auf elektronische Publikationen die Entwicklung neuer Qualitätskriterien.

Die „Wege“ des Open-Access-Publizierens

Es gibt unterschiedliche Arten und Weisen, wie Open Access publiziert werden kann. Hierfür hat sich der Begriff des „Weges“ eingebürgert. Unterschieden werden im Wesentlichen der Goldene Weg der (Primär-)Publikation und der Grüne Weg der (Parallel-)Bereitstellung.

Der Goldene Weg
Der Goldene Weg – auch Self-Publishing genannt, da Open-Access-Zeitschriften häufig von den Wissenschaftlern selbst initiiert und organisiert werden – bezeichnet die Erstveröffentlichung von wissenschaftlichen Artikeln in Open-Access-Zeitschriften, aber auch die Open-Access-Publikation anderer Beitragsarten (Monografien, Sammelbände usw.). Eine Publikation des Goldenen Weges kann auch hybrid, d. h. parallel im Print und online, an derselben Stelle veröffentlicht werden. So werden die Zeityschriften der GIGA Journal Family “golden” publiziert; sie erscheinen gleichzeitig im Print und online open access. Diese Publikationsweise bezieht sich in erster Linie auf Open-Access-Zeitschriften und Open-Access-Verlage.

Der Grüne Weg
Der Grüne Weg – auch Self-Archiving genannt – bezeichnet die zeitgleiche oder nachträgliche Archivierung digitaler Inhalte auf einem institutionellen oder disziplinären Open-Access-Dokumentenserver. Dies betrifft vor allem Preprints und Postprints, aber auch andere Dokumentarten wie z.B. Monografien, Forschungsberichte, Konferenzproceedings.
Ein Preprint entspricht einer Manuskriptfassung, die bei einer Zeitschrift (oder für einen Sammelband) für eine Veröffentlichung eingereicht wurde. Bei einem Preprint handelt es sich um eine nicht begutachtete wissenschaftliche Arbeit, d. h. die Güte wurde noch nicht von Peers (unabhängigen Fachgutachtern) evaluiert bzw. seine Veröffentlichung wurde noch nicht empfohlen. Die Nutzungsrechte liegen in der Regel noch beim Autor bzw. bei der Autorin, so dass die Selbstarchivierung von Preprints für gewöhnlich rechtlich unproblematisch ist.

Rechtsfragen

Im Zusammenhang mit Open-Access-Strategien oder etwa mit dem Betrieb von Open-Access-Repositorien und Open-Access-Zeitschriften ergibt sich rechtlicher Klärungsbedarf. (Anm.: Die hier dargestellten Inhalte dienen nur der Information und sind keine rechtsverbindlichen Auskünfte.)

In der Praxis stellt sich sowohl für Autorinnen und Autoren als auch für Betreiber von Repositorien häufig die Frage, welche rechtlichen Regelungen beim Verfügbarmachen von Dokumenten auf Volltextservern zu beachten sind. Diesen Regelungen liegt das Urheberrecht zugrunde. In diesem Zusammenhang ist auch die Urheberrechtsreform von großer Bedeutung für die Open-Access-Bewegung.

Die meisten Verlage erlauben inzwischen die Selbstarchivierung in institutionellen oder fachlichen Dokumentenservern etc., allerdings oft verbunden mit Auflagen wie zeitlichen Sperrfristen zwischen der verlagsgebundenen Erstveröffentlichung und der Open-Access-Bereitstellung im Internet. Bei Verlagen, die bislang keine Selbstarchivierung gestatten, ergänzen inzwischen zahlreiche Autorinnen und Autoren die Standardverlagsverträge um Vertragszusätze, die ihnen eine Open-Access-Parallelbereitstellung ermöglichen. Gleiches gilt zur Vermeidung von Sperrfristen. Was Verlage gestatten, dokumentiert u. a. die SHERPA-/RoMEO-Liste.
Um Autor/-innen und Nutzer/-innen von Open-Access-Inhalten Rechtssicherheit zu geben, sollten diese nur unter einer so genannten Open-Content-Lizenz verbreitet werden.

Isabella Meinecke ist Ansprechpartnerin für Open Access in der Stabi und leitet den stabieigenen Open-Access-Verlag Hamburg University Press.