FAQ
© 2024 Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg, Carl von Ossietzky

Öffnungszeiten heutegeschlossen alle Öffnungszeiten Leichte Sprache

Campus-Katalog schluckt Alten Alphabetischen Katalog!

26. Oktober 2009
von BP — abgelegt in: Aktuelles — 6.494 Aufrufe

Fertig eingearbeitet in den Campus-Katalog ist jetzt der alphabetische Zettelkatalog der Stabi. Von 1945 bis 1973 wurden hier die Bestände der Stabi verzeichnet. „Retrokonvertiert“ hat ihn die Firma Medea, hinter den Kulissen, seit 2007, ein großes Projekt, das jetzt abgeschlossen ist: 441.541 Datensätze wurden erzeugt; diese Titel sind nun einfach im großen Campus-Katalog recherchierbar.
Als allerletzter Titel hat es das Wörterbuch von Lavrentij Zyzanij geschafft, in dem kirchenslawische, russische und ukrainische Synonyme verzeichnet sind.

medea.JPG

Der Alte Alphabetische Katalog war nach den „Preußischen Instruktionen“ eingerichtet, alphabetisch nach Verfassernamen – gab es einen solchen nicht, wurde der Titel nach dem ersten Substantiv im Nominativ abgelegt. Das „Hamburger Abendblatt“ fand man unter „Abendblatt Hamburger“, den Titel „Hamburg, Deutschlands Tor zur Welt“ unter „Hamburg Tor Deutschland“.
Schlussendlich enthielt der Katalog ca. 1,5 Millionen Zettel. Das ergibt, stellte man die Zettel hintereinander in eine Reihe, eine Länge von 350 m oder 5,7 Meter pro Jahr. Der Weltrekordhalter im 400-Meter-Lauf benötigte nicht einmal 43 Sekunden für diese Strecke, um an 61 Jahren bibliothekarischer Arbeit entlang zu laufen.

Nach 1974 hatte die Stabi für die nächsten 20 Jahre einen Mikrofiche-Katalog, seit 1995 ist der Campus-Katalog online. Parallel existierte der Zettel-Katalog als Imagekatalog weiter, s. unseren Blog-Eintrag vom 22.6.2006.
Jetzt wird er noch bei den Katalogen verzeichnet sein, auf der Katalogseite der Stabi.

Am Samstag, den 7. November 2009 verkauft die Ärztliche Zentralbibliothek (ÄZB) im Rahmen der Nacht des Wissens in der Zeit von 18  bis 24 Uhr  Bücher aus vielen Fachdisziplinen der Medizin (Spenden und mehrfach vorhandene Bücher) sowie ältere Auflagen von Lehrbüchern zu günstigen Preisen (ab 1 Euro). Weitergestöbert werden kann auch noch vom 9. bis 10. November jeweils in der Zeit von 9 bis 17 Uhr. Der Erlös aus dem Bücherverkauf kommt vollständig dem Erwerb von
aktueller medizinischer Fachliteratur zugute

Open-Access-Woche: Open Access und Archive

23. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.720 Aufrufe

von Rainer Hering

OA_Week_Banner_gelb.jpgArchive sind das Gedächtnis einer Stadt oder eines Landes. Sie sind nachhaltig daran interessiert, dass das bei ihnen für die Zukunft gesicherte Wissen von allen Interessierten genutzt werden kann. Daher wollen sie öffentlich machen, was bei ihnen erforscht werden kann.

Archive veröffentlichen zumeist Findbücher, Editionen, Konferenz- bzw. Sammelbände und Ausstellungskataloge. Bei Findbüchern oder Beständeübersichten sowie anderen Publikationen, die in bestimmten Abständen aktualisiert werden müssen, sind kleine Auflagen mit der Möglichkeit der Überarbeitung sinnvoll. Ziel ist die möglichst effektive Informationsverbreitung. Finanzielle Erträge werden durch Veröffentlichungen in der Regel nicht angestrebt. Um unterschiedliche Recherchestrategien zu ermöglichen und breite Nutzergruppen zu erreichen, bieten sich sowohl die klassische Druckausgabe als auch parallel die Internetpublikation an:

  • Das gedruckte Buch hat den Vorteil der Sichtbarkeit, die gerade gegenüber den finanziellen Trägern eines Archivs für eine öffentliche Präsentation wichtig ist. Es kann als repräsentatives Geschenk überreicht werden, steht allen auch ohne Internetzugang zur Verfügung und bietet durch die Möglichkeit des Blätterns spezifische Suchstrategien. Wird es im Print-on-Demand-Verfahren gefertigt, dem Druck auf Bestellung, bietet dies zwei immense Vorteile: Der Titel ist niemals vergriffen, Änderungen können ohne größeren Aufwand ausgeführt werden.
  • Das Internet hat den Vorteil einer weiten Verbreitung, die Online-Publikationen sind weltweit zugänglich und erhöhen deutlich die Sichtbarkeit der Archive. Zudem werden sie durch Internetsuchmaschinen erfasst und auch bei nicht gezielten Archivrecherchen gefunden. Der kostenfreie Zugang erleichtert es vielen, die Informationen schnell und ohne großen Aufwand wahrzunehmen und bei sich zu speichern.
  • Darüber hinaus bietet eine Publikation im Internet auch die Möglichkeit, Medienbrüche zu vermeiden. So können zum Beispiel Film- und Tonbeispiele in Textdateien integriert werden. Vergleichbares ist bei Buchpublikationen nur durch die Beilage einer CD-ROM oder DVD möglich. Durch die Integration multimedialer Elemente werden innovative Publikationsformen ermöglicht und die Veröffentlichungsbandbreite von Archiven deutlich erweitert. Denkbar sind zum Beispiel Findbücher oder Beständeübersichten mit integrierten Bild-, Ton- und Filmbeispielen, um verschiedene Bestände miteinander zu verknüpfen.

Landesarchiv_Schleswig-Holstein_LogoDie Anforderungen an archivische Publikationen im 21. Jahrhundert decken sich dem Open-Access-Konzept. Mich hat dieser Ansatz schon früh überzeugt. Im Jahr 2004 habe ich begonnen, die Veröffentlichungsreihe des Staatsarchivs Hamburg im Verlag der Stabi Hamburg University Press als hochwertige Print-on-Demand-Ausgabe und gleichzeitig kostenfrei im Internet zum Ansehen und Herunterladen anzubieten.

Das Landesarchiv Schleswig-Holstein, dessen Leitung ich 2006 übernommen habe, ging drei Jahre später sogar noch einen Schritt weiter und unterzeichnete nach einem überregionalen Ausschreibungsverfahren mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, zu der Hamburg University Press gehört, einen Rahmenvertrag für seine Veröffentlichungsreihe, in dem Open Access explizit vereinbart wird.

Die finanziellen Aufwendungen sind überschaubar, Informationen sind schnell verfügbar, die archivische Sichtbarkeit wird deutlich erhöht, archivische Veröffentlichungen finden eine breite überregionale und internationale Resonanz – dadurch wird die Möglichkeit internationaler Zusammenarbeit wesentlich verbessert. Innovative Publikationsverfahren bieten die Chance, das vielfältige archivische Spektrum von Text, Bild, Ton und Film geschickt zu verbinden.

Open-Access-Publizieren ist also eine Chance gerade auch für Archive, die in Hamburg und Schleswig-Holstein bereits genutzt wird.

Über den Autor

Prof. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.

Open-Access-Woche: Inspire – Informationsmanagement in der Hochenergiephysik

23. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 4.012 Aufrufe

von Annette HoltkampOA_Week_Banner_gelb.jpg

Freier und schneller Zugang zu Information ist seit jeher ein Credo der Teilchenphysiker. Da sie nicht auf die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen in einer Zeitschrift warten wollten, wurden diese schon in den 60ern vorab in Preprintform weltweit verbreitet. Da kommerzielle Informationssysteme graue Literatur in der Regel links liegen lassen, entwickelte die Teilchenphysikergemeinschaft ihre eigenen Werkzeuge: in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts die Literaturdatenbank SPIRES HEP, die die Metadaten der gesamten Hochenergiephysik(HEP)-Literatur erfasst (Preprints [Vorabveröffentlichungen von Zeitschriftenartikeln], veröffentlichte Zeitschriftenartikel, Konferenzproceedings [Tagungsbände]), in den 90ern dann arXiv.org als ergänzender Volltextdokumentenserver.

Logo_InspireUm den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, zieht SPIRES auf eine neue Plattform um: Das am CERN entwickelte Open Source Multimedia-Bibiothekssystem Invenio, das sich u. a. durch eine schnelle Suchmaschine, google-artige Suchfunktionen und Web-2.0-Werkzeuge auszeichnet, bildet die Basis für den SPIRES-Nachfolger Inspire, ein Gemeinschaftsprojekt der vier großen HEP-Forschungsinstitute CERN bei Genf in der Schweiz, DESY in Hamburg, Fermilab bei Chicago, Illinois und SLAC in Kalifornien.

Inspire ist eine auf die spezifischen Bedürfnisse der HEP-Gemeinschaft zugeschnittene Informationsplattform, die Zugang zu den Metadaten der gesamten HEP-Literatur bieten wird. Es wird zudem als Volltextrepositorium nicht nur für Preprints und alle frei zugänglichen Publikationen dienen, sondern auch als Archiv für zusätzliches Material wie Konferenzfolien, Multimedia, Software und Forschungsdaten. Inspire strebt an, eine umfassende Basis für text– und data-mining-Anwendungen zu bieten – Open Access ist deshalb ein zentrales Thema dieses Projekts.

Neue Metriken zur verbesserten Messung des Impacts von Artikeln, Forschern, Forschergruppen befinden sich in der Entwicklung, ebenso wie Web-2.0-Werkzeuge (tagging, Kommentare, Bewertungen), eindeutige Autorenidentifizierung, offene Programmierschnittstellen und viele andere Neuerungen. Inspire ist damit ein weiterer wichtiger Baustein, den die Teilchenphysik zur Evolution wissenschaftlicher Kommunikation beiträgt.

Eine öffentliche Beta-Version ist innerhalb der nächsten zwei Monate zu erwarten. Ende des Winters wird Inspire dann offiziell die Nachfolge von SPIRES HEP antreten.

Über die Autorin

Nach Ihrem Diplom in Soziologie und Physik und einem PhD in Physik war Annette Holtkamp von 1983–2009 im DESY im Bereich Bibliothek und Dokumentation tätig, vorrangig hat sie dort an der Hochenergiephysik-Literaturdatenbank SPIRES und dem Projekt SCOAP3 mitgearbeitet. Seit August 2009 ist Annette Holtkamp beim CERN Scientific Information Officer in der Open Access Sektion des Scientific Information Service.

Open-Access-Woche: SCOAP3 – Goldener Weg in der Hochenergiephysik

22. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.897 Aufrufe

von Annette Holtkamp OA_Week_Banner_gelb.jpg

Hochenergiephysiker praktizieren de facto schon lange Open Access, indem sie ihre Artikel  vor Veröffentlichung in einer Zeitschrift  als Preprint über den Dokumentenserver arXiv.org weltweit frei zugänglich machen. Der nächste logische Schritt in dieser Open-Access-Tradition ist, den freien Zugriff auch auf die durch Begutachtung (Peer Review) qualitätskontrollierten Zeitschriftenversionen zu ermöglichen.

Logo_ScoapGenau dies ist das Ziel von SCOAP3, dem „Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics“.  Ein weltweites Konsortium von Forschungsinstituten, Bibliotheken und Förderorganisationen arbeitet daran, in Zusammenarbeit mit den Verlagen die Zeitschriftenliteratur der Hochenergiephysik (HEP) nach Open Access zu überführen.

Die Kernpunkte des SCOAP3-Modells sind:

  • Umwandlung der wichtigsten HEP-Zeitschriften nach Open Access
  • zentrale Finanzierung des Peer Review-Prozesses durch ein weltweites Konsortium
  • keine Publikationsgebühren für Autoren
  • Teilnehmende Länder zahlen proportional zur Zahl ihrer Publikationen.
  • transparentes Ausschreibungsverfahren
  • Kopplung von Preis und Qualität
  • offen für neue Open-Access-Zeitschriften

Da der Großteil der wissenschaftlichen Ergebnisse ihrer relativ kleinen, eng verflochtenen Forschergemeinschaft in nur wenigen Kernzeitschriften veröffentlicht wird, bietet die Hochenergiephysik ideale Voraussetzungen für dies Modell. Partner in 22 Ländern unterstützen inzwischen SCOAP3. 65 Prozent des geschätzten jährlichen Budgets von 10 Millionen Euro sind damit gesichert, der Anteil der USA sogar schon zu 75 Prozent. Weitere Vereinbarungen stehen kurz vor dem Abschluss, sodass in den nächsten Monaten mit der Eröffnung des Ausschreibungsverfahrens für die Verlage zu rechnen ist. In Erwartung von SCOAP3 erleichtern einige Zeitschriften (JHEP/JCAP/JINST, European Physical Journal C, Europhysics Letters, Nuclear Physics B/Physics Letters B) schon jetzt – manche sogar gänzlich kostenfrei  – die OA-Veröffentlichung von Artikeln aus der Hochenergiephysik.

2010 wird zeigen, ob die Hochenergiephysik nach arXiv und web mit SCOAP3 einen weiteren Meilenstein in der wissenschaftlichen Kommunikationslandschaft setzt.

Ausführlichere Information


Über die Autorin

Nach Ihrem Diplom in Soziologie und Physik und einem PhD in Physik war Annette Holtkamp von 1983-2009 im DESY im Bereich Bibliothek und Dokumentation tätig; vorrangig hat sie dort an der Hochenergiephysik-Literaturdatenbank SPIRES und dem Projekt SCOAP3 mitgearbeitet. Seit August 2009 ist Annette Holtkamp beim CERN Scientific Information Officer in der Open-Access-Sektion des Scientific Information Service.

Open-Access-Woche: Das Open-Access-Journal „Cellular Therapy and Transplantation“ (CTT)

22. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.919 Aufrufe

von Claudia Koltzenburg

OA_Week_Banner_gelb.jpgDie internationale medizinische Zeitschrift Cellular Therapy and Transplantation (CTT) wird in der Klinik für Stammzelltransplantion des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) Hamburg in Kooperation mit russischen Fachkollegen am „Memorial R. M. Gorbacheva Institute of Children Hematology and Transplantation“, St. Petersburg Pavlov State Medical University herausgegeben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert dieses Projekt. Publiziert wird auf Englisch mit russischen Abstracts.

CTT-Journal-Logo.jpgBei CTT zahlen weder Leser noch Autoren etwas für die Produktion. Die Artikel sind mit Creative-Commons-Lizenzen versehen, die von den Autorenteams selbst ausgewählt werden. Autoren können ihre Artikel beliebig anderswo publizieren oder an andere versenden, denn sie behalten ihr Copyright (im deutschen Rechtsraum ist hiermit das Verwertungsrecht gemeint). Weitere Infos zum Journal finden sich in den FAQ. Künftig wird sich das Journal durch Kooperationen mit Pharmafirmen finanzieren, um auf der Seite von Lesern und Autoren auch weiterhin keinerlei Gebühren erheben zu müssen.

Das Journal publiziert gemäß des Goldenes Wegs nur open access. Zusammen mit dem Journal ist ein Open-Subject-Repository im Aufbau. Das ist ein Dokumentenserver, der nicht institutionell gebunden ist, sondern Dateien aller Art aus einem bestimmten Forschungsgebiet, also nach Thema (Subject), versammelt. Über dieses CTT-Subject-Repository ist jeder Artikel des Journals mit einer so genannten DOI-Nummer eindeutig auffindbar und wird so zitierbar. Dies wird künftig auch für weitere Beiträge aus diesem Forschungsgebiet gelten, die bereits anderswo veröffentlicht worden sind und hier frei verfügbar gemacht werden können. Dies entspricht dem Grünen Weg des Open-Access-Publizierens.

plos.png

Welche nützlichen Möglichkeiten sich durch das Open-Access-Publizieren entwickeln lassen, zeigt anschaulich eine Präsentation von Peter Binfield, Publisher von PLoS, „Let’s Have an Awesome Time Publishing Science“. Spätestens auf den abschließenden Folien kann klar werden, warum das Web für das gemeinsame Lernen und Forschen besser genutzt werden sollte als bisher – Stichwort Science 2.0, kombiniert mit „ the power of Open Access in a world of interlined databases“ (Binfield). Gerade im wissenschaftlichen Publizieren unternimmt PLoS in beeindruckender Weise neue Schritte (19. Oktober 2009) mit medizinisch relevanten, interaktiven 3D-Molekülen in PLoS-Artikeln. Gratulation!

Claudia Koltzenburg ist managing editor von Cellular Therapy and Transplantation (CTT).

Open-Access-Woche: Open Access – für bessere Krankenversorgung in der Dritten Welt

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.447 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgViele Gründe sprechen für Open Access (OA), vor allem in der Medizin. Der freie Zugang zu Forschungsergebnissen aus den medizinischen Bereichen hat eine bedeutende gesellschaftliche Dimension, da es um die optimale medizinische Versorgung von Patienten weltweit geht. Während Wissenschaftler in den Industrieländern meist in Institutionen arbeiten, die sich Abonnements von Zeitschriften (noch) leisten können, sind Ärzte und Wissenschaftler in Schwellen- und Drittweltländern auf OA-Publikationen angewiesen, da ein Zugriff auf internationale Verlagsprodukte größtenteils zu teuer ist. Von Ärzten weltweit wird daher der immediate fulltext access to all clinical literature “ gefordert.

gms_logo.pngEin deutsches Open-Access-Portal ist German Medical Science, das von der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin in Köln betrieben wird, in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Publiziert wird auf Deutsch und auf Englisch. Seit 2008 werden die Publikationen der Hauptzeitschrift German Medical Science auch in PubMed, zusammen mit internationalen OA-Journals, wie etwa den Journals der Public Library of Science (PLoS), nachgewiesen.

Über den Autor

Norbert Sunderbrink ist Bibliothekar an der Ärztlichen Zentralbibliothek des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)

Open-Access-Woche: Hamburg University Press – der Open-Access-Verlag der Stabi

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.861 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgHamburg University Press ist der Verlag der Stabi. Der Verlag veröffentlicht Werke von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität sowie von wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Einrichtungen.

Hamburg University Press unterstützt Open Access in der Wissenschaft: Alle Publikationen stehen online zur freien Lektüre und zum kostenlosen Herunterladen auf den Verlagswebseiten zur Verfügung. Die Werke werden in der Regel zusätzlich im Print-on-Demand(PoD)-Verfahren als Hardcover in sehr guter Qualität gedruckt. PoD ist für wissenschaftliche Publikationen von großem Vorteil: Gefertigt wird bei Bestellung. So müssen keine großen Auflagen produziert werden und der Titel ist niemals vergriffen.

Hamburg-University-Press-Logo.jpgPubliziert wurden bisher in erster Linie Monografien und Sammelbände. Letztere liegen digital sowohl als Gesamtwerk wie auch in einzelnen Beiträgen, also quasi als elektronische „Sonderdrucke“, vor.

Aktuell ist der Verlag auch an einem DFG-Projekt beteiligt, in dessen Rahmen die Zeitschriften der GIGA Journal Family open access online gestellt werden (Näheres im Blog-Beitrag zur GIGA Journal Family).

Autoren überlassen dem Verlag nur einfache Nutzungsrechte. Lizensierung mit Creative-Commons- oder ähnlichen Lizenzen wird unterstützt.

Hamburg University Press ist innovativen Publikationsprojekten gegenüber aufgeschlossen. Diese können einen Beitrag zur Weiterentwicklung des wissenschaftlichen (elektronischen) Publizierens leisten. Die Realisierung solcher Projekte kann gemeinsam mit Partnern wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aber auch mit anderen wissenschaftlichen Verlagen erfolgen.

oapen-Logo.gifDer Verlag ist vernetzt, unter anderem in der Arbeitsgemeinschaft der Universitätsverlage und demnächst auch im EU-Projekt OAPEN (Open Access Publishing in European Networks). Beteiligt ist er aktuell ebenfalls an der Vorbereitung der Gründung einer Vereinigung der europäischen Universitätsverlage. Bei Messen und Tagungen werden Publikationsprojekte präsentiert, neue Entwicklungen diskutiert und neue Verbindungen geschaffen.

Über die Autorin

Isabella Meinecke leitet den Stabi-Verlag und ist Ansprechpartnerin für Open Access.

Open-Access-Woche: Open Access in Projekten an der Universität Hamburg

21. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 3.146 Aufrufe

OA_Week_Banner_gelb.jpgOpen Access, der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen und Forschungsergebnissen, wird an der Universität Hamburg in einer Reihe von Forschungsprojekten umgesetzt. Ziel dieser Projekte ist es, Forschungsdaten bzw. wissenschaftliche Publikationen mit Open Access zur Verfügung zu stellen. Die im Rahmen von DFG-Förderungen entwickelten Portale bieten zum einen Zugriff auf Archive mit Forschungsmaterial (z. B. digitalisierte Abbildungen von alten Manuskripten), auf Zusammenstellungen von Forschungsdaten, wie z. B. die Metadaten mittelalterlicher Schuld- und Rechnungsbücher, oder wissenschaftliche Artikel, wie sie im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit mit freiem Zugriff veröffentlicht werden:

  • LexM – Im Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS-Zeit werden Biographien von Musikern und Musikerinnen vorgestellt, die 1933-1945 aus „rassischen“, politischen, kulturellen, religiös-weltanschaulichen oder anderen Gründen verfolgt waren. Das Online-Musiklexikon enthält sowohl Einträge zu mehr als 2400 Musikerinnen und Musikern (darunter rund 400 ausführliche Biographien) als auch bibliografische Daten, Verzeichnisse von Werken und Quellen sowie Bild-, Noten- und Musikbeispiele.
  • NGMCP – Das Nepalese-German Manuscript Cataloguing Project stellt ein Archiv bereit, in dem Abbildungen mit Metadaten zu mehr als 180.000 nepalesischen Manuskripten gesammelt sind.
  • EAE – Die Encyclopaedia Aethiopica ist ein im Aufbau befindlicher Katalog mit Bildern aus der Abteilung für Äthiopistik am Asien-Afrika-Institut.
  • MCAA – Der Online-Katalog Manuscript Research Group – Library Catalogue ist ebenfalls in der Aufbauphase. Er wird eine Projektbibliothek des Asien-Afrika-Instituts mit Büchern und weiteren Quellen zur Manuskriptforschung online zur Verfügung stellen.
  • Domlib – Die Online-Bibliothek Digital Oriental Manuscript Library ist ein weiteres Projekt des Asien-Afrika-Instituts, das als Verzeichnis von Manuskripten aufgebaut wird.
  • Schuredo – Das Verzeichnis „Mittelalterliche Schuld- und Rechnungsbücher des Deutschen Ordens“ ist eine synoptische Edition, die es ermöglicht, in den digitalisierten Überlieferungsträgern (Büchern) zu blättern. Quellentexte können online eingesehen und durchsucht werden. Sie stellen so Forschungsmaterial für die Mittelalter-Forschung bereit.
  • Josta – Die Edition Mittelalterliche Statuten des Johanniterordens stellt der Mittelalter-Forschung eine repräsentative Textauswahl zur Verfügung. Sie bietet in der Online-Version verschiedene Zugänge zu den Quellen – archivalisch, systematisch oder thematisch – und bereichert damit die Erschließung des Forschungsmaterials.
  • MyLiwi – In der Beispielanwendung des Projektes MyCoRe wird der Open-Access-Gedanke um die Möglichkeit bereichert, den archivierten Dokumenten Zitate hinzufügen zu können.

mycore_logo.jpgWeitere Projekte befinden sich im Aufbau. Realisiert werden diese Portalzugänge mit der Open-Source-Software MyCoRe, mit der Doumentenserver, Archive oder Bilddatenbanken implementiert werden können.

Über die Autorin

Wiebke Oeltjen ist promovierte Informatikerin am Regionalen Rechenzentrum der Universität Hamburg. Sie ist Ansprechpartnerin für Content-Management-Anwendungen, die basierend auf MyCoRe am RRZ gehostet werden. Außerdem leitet sie die MyCoRe-Geschäftsstelle und koordiniert das bundesweite Open-Source-Projekt MyCoRe mit Standorten an Universitätsbibliotheken und Universitätsrechenzentren.

Open-Access-Woche: Open Access in der Geschichtswissenschaft aus Sicht eines Lehrenden

20. Oktober 2009
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Open Access — 2.547 Aufrufe

von Rainer Hering

OA_Week_Banner_gelb.jpgAls Lehrender am Historischen Seminar der Universität Hamburg habe ich schon seit einiger Zeit die Chancen und Möglichkeiten von Open Access für meine Studierenden und meine wissenschaftliche Arbeit erkannt. In der akademischen Lehre ist es von großem Vorteil, wenn Studierende Quellen und Literatur schnell und ohne zusätzliche Kosten von zu Hause aus einsehen und für die Lehrveranstaltung sowie ihre Seminararbeiten auswerten können. An einem konkreten Beispiel soll dies deutlich werden.

Im letzten Semester habe ich ein Hauptseminar zur Kirchengeschichte Norddeutschlands im 20. Jahrhundert angeboten. Im Vorjahr ist im Open-Access-Verlag der Stabi, Hamburg University Press, in der Reihe Arbeiten zur Kirchengeschichte Hamburgs ein Sammelband zur Hamburger Kirchengeschichte in diesem Zeitraum erschienen. Dieser liegt sowohl gedruckt wie auch frei verfügbar im Netz vor. Die Studierenden konnten für die Hamburg betreffenden Sitzungen den Gesamtband wie auch die für sie relevanten Beiträge einzeln direkt auf der Seite des Verlages aufrufen und herunterladen und sich so auf die Sitzung vorbereiten. Auch für die Seminararbeiten war es auf diese Weise möglich, die in diesem Band open access publizierten Aufsätze und vor allem die hilfreiche Bibliographie zum Thema auszuwerten.

In der wissenschaftlichen Arbeit hat der freie Zugang zu wissenschaftlichen Informationen aus meiner Sicht zwei Vorteile: Zum einen ist es sehr zeitsparend, wenn man auf Bücher oder Aufsätze, auf die man sonst nur mit größerem Aufwand zurückgreifen kann, vom eigenen Schreibtisch aus in kurzer Zeit zugreifen kann, um so die eigenen Veröffentlichungen bereichern zu können. Hier sind für Historikerinnen und Historiker gerade retrodigitalisierte Quellen und Literatur sehr hilfreich. Konkret möchte ich die Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte nennen, die über die Stabi im Volltext zugänglich ist und deren Aufsätze und Rezensionen so vorzüglich genutzt werden können.

Zum anderen werden die eigenen Arbeiten weltweit sichtbar. Ich habe im letzten Jahr bei Hamburg University Press eine eigene Schriftenreihe, Hamburger Historische Forschungen, ins Leben gerufen, in der vor allem Studien von jungen Historikerinnen und Historikern publiziert werden. Gerade jetzt bin ich auf einer Vortragsreise in den USA wieder darauf angesprochen worden, dass diese Bücher dort bereits online genutzt worden sind.

Alles in allem habe ich nur gute Erfahrungen mit Open Access gemacht und kann diese Veröffentlichungsweise nachdrücklich empfehlen.

Über den Autor

Prof. Dr. Rainer Hering leitet das Landesarchiv Schleswig-Holstein und lehrt Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Hamburg.