Elektronisches Publizieren und Open Access
24. Oktober 2018
von Isabella Meinecke — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg University Press,Open Access — 1.928 Aufrufe
Von Anfang an eng verbunden
Die Idee des Open Access ist eng mit dem elektronischen Publizieren im herkömmlichen Sinn, also mit der digitalen Bereitstellung von schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten, verbunden. Am Ende des 20. Jahrhunderts begannen wissenschaftliche Verlage das Internet zu nutzen, um Zeitschriften zunehmend in elektronischer Form kostenpflichtig bereitzustellen. Gleichzeitig entdeckten auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die neuen technischen Möglichkeiten. Sie fingen mit Unterstützung ihrer Bibliotheken an, noch nicht veröffentlichte Artikel (Preprints) sowie Dissertationen und ähnliche Schriften digital zu veröffentlichen und kostenfrei verfügbar zu machen. Starke Preisanstiege insbesondere bei wissenschaftlichen Zeitschriften motivierten öffentliche Einrichtungen zusätzlich, für die und gemeinsam mit der Wissenschaft Alternativen und Ergänzungen zu bestehenden Verlagsangeboten umzusetzen.
Der Begriff “Open Access” für diese Weise dieses Veröffentlichens wurde erstmals 2002 im Rahmen der Budapest Open Access Initiative (BOAI) formuliert und bezog sich zunächst auf Zeitschriftenartikel. Diese Definition wurde bereits ein Jahr später in der “Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen” bedeutend erweitert.
Open-Access-Veröffentlichen heute
In den letzten 15 Jahren hat sich eine vielfältige Publikationslandschaft mit zahlreichen Angeboten entwickelt. Heute ist Open Access als Publikationsweg etabliert und wird von der Politik (z. B. mit der Open-Access-Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung) und Forschungsförderern gefordert und unterstützt. Klassische Verlage haben Open Access als Geschäftsmodell für sich entdeckt und ermöglichen inzwischen entsprechende Veröffentlichungen. Neue Anbieter mit alternativen Geschäftsmodellen entstehen. Wissenschaftliche Bibliotheken sind nach wie vor wichtige Partner der Wissenschaft, wenn es um Open-Access-Publikationen geht.
Open-Access-Publizieren mit der Stabi
Die Stabi hat bereits 1998 mit ihrem E-Dissertationsserver eine entsprechende Veröffentlichungsmöglichkeit geschaffen (Näheres im Blogbeitrag am 25.10.). Darüber hinaus bietet die Bibliothek das Hosting, also den technischen Betrieb, von Dokumentenservern für wissenschaftliche Einrichtungen an und unterstützt diese so beim Veröffentlichen.
Neben Dokumentenservern sind Universitätsverlage zentraler Teil des bibliothekarischen Infrastrukturangebots.
Hamburg University Press ist seit 2006 der Open-Access-Verlag der Stabi. Der Verlag hat zurzeit seinen Schwerpunkt in den Geistes- und Sozialwissenschaften. Veröffentlicht werden Monografien und Sammelbände sowie Open-Access-Zeitschriften (Bsp.: International Journal of Ethiopian and Eritrean Studies, EDeR. Educational Design Research). Auf dem Zeitschriftenserver können begutachtete wissenschaftliche Zeitschriften veröffentlicht werden.
Optimale Sichtbarmachung und nachhaltige Verbreitung gehören zu den wesentlichen Verlagsaufgaben. Der Verlag ist u. a. Mitglied bei Open Access Publishing in European Networks (OAPEN) sowie im Netzwerk OJS-de.net. Er wirkt im Vorstand der Association of University Presses (AEUP) sowie in der AG Universitätsverlage mit an der (inter-)nationalen Vernetzung und Zusammenarbeit im Sinne der Wissenschaft.
Neben eigenen Angeboten und Services erprobt die Stabi auch Formen der Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Veröffentlichung in Fachverlagen (so genannte Open-Access-Transformation, Näheres im Blogbeitrag am 26.10.).
Das Veröffentlichungsangebot wird durch Beratung z. B. bei Rechtsfragen und beim wissenschaftlichen Veröffentlichen unterstützt – eine runde Sache.
[…] eigene Arbeit im Open Access zu publizieren, wird für immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Standard. Sie wollen ihre […]