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Mutter Erde – Vorstellungen von Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit (22.10.-29.7.)

13. Oktober 2017
von Markus Trapp — abgelegt in: Aktuelles,Ausstellungen und Veranstaltungen — 2.757 Aufrufe

Ausstellung 'Mutter Erde – Vorstellungen von Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit' Die Ausstellung „Mutter Erde“ in Göttingen, die wir Ihnen heute vorstellen, ist ein Kooperationsprojekt des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg, der Forschungsstelle Naturbilder/Images of Nature, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Sie wird eröffnet am Donnerstag, den 19. Oktober 2017, um 18.30 Uhr (im Hörsaal im Alten Auditorium, Weender Landstraße 2, 37073 Göttingen).

Dauer der Ausstellung: 22. Oktober 2017 – 29. Juli 2018

DIE AUSSTELLUNG

In der europäischen Kultur wird die Natur mit klangvollen Namen bezeichnet: Mutter Erde, Frau Natur, Gaia. Fast immer wird dabei die Natur als weiblich gedacht
und dargestellt. Dies findet auch in vielen Bildern seit der Frühen Neuzeit seinen Niederschlag, welche die Natur als Gebärerin und Ernährerin, Erzieherin, Magierin und Hüterin der Welt zeigen. Die antike, kleinasiatische Fruchtbarkeitsgöttin Diana Ephesia war hier das meist bemühte Vorbild, die – mit vielen Brüsten ausgestattet – Produktivität und Vielfalt der Natur symbolisieren sollte.

Zugleich wurden im europäischen Denken gängige Ansichten darüber, was weiblich sei und wie sich Frauen zu verhalten hätten, durch Naturprinzipien legitimiert:
Frauen galten als das ‚natürlich‘ schwächere Geschlecht und ihre Gebärfähigkeit wurde als naturgegebenes Lebensziel vorausgesetzt. Letztlich spiegeln sich diese
Vorstellungen auch noch in modernen Begriffsfindungen wie ‚working mum‘ wider, in der die – scheinbar als nicht selbstverständlich zu verstehende – Verknüpfung
von erwerbstätigem Arbeiten und dem Aufziehen von Kindern als dem eigentlich ‚typisch‘ weiblichen Betätigungsfeld vollzogen wird. Diese Vorstellungen und Projektionen werden in vielen Beispielen frühneuzeitlicher Druck- und Buchgraphik ins Bild gesetzt. Die Kupferstiche aus Göttinger und Hamburger Beständen können dabei ein reiches Tableau liefern: Die Ausstellung zeigt unter ihren fast 100 Exponaten Werke nach Maarten van Heemskerck, Hendrick Goltzius, Peter Paul Rubens ebenso wie Titelblätter antiquarischer, kunstgeschichtlicher, naturkundlicher und philosophischer Texte von Cesare Ripa, Athanasius Kircher, Joachim von Sandrart sowie Georges Louis de Buffon.

Die Ausstellung vereinigt Werke der Kunstsammlung der Universität Göttingen mit Leihgaben aus der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, der Kupferstichsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, der Fachbereichsbibliothek Kulturwissenschaften der Universität Hamburg sowie aus Privatbesitz.

DER KATALOG

Der begleitend zur Ausstellung im Michael Imhof-Verlag erschienene Katalog enthält Aufsätze von Franca Buss, Sergius Kodera, Sophia Kunze, Anne-Katrin Sors und Antje Theise. Die Katalognummern wurden zum größten Teil von Studierenden und Doktorandinnen des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg verfasst. Der umfangreiche, farbig gedruckte Katalog erschließt und bearbeitet wichtige Teilbestände der Kupferstichsammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen. Durch viele neu aus dem Lateinischen übertragene Bildinschriften können die faszinierenden Beispiele frühneuzeitlicher Buch- und Druckgraphik in ihrer ganzen Komplexität erschlossen werden.

ORT UND KONTAKT

Kunstsammlung der Universität Göttingen
Gemälde- und Skulpturensammlung
Weender Landstraße 2 . 37073 Göttingen

ÖFFNUNGSZEITEN

Sonntag 10 bis 16 Uhr

EINTRITTSPREISE

Erwachsene/Ermäßigt: 3 Euro / 1,50 Euro
Familien (max. 5 Personen): 5 Euro
Mitglieder des Fördervereins der Kunstsammlung,
Kinder bis 12 Jahre und Studierende mit Kulturticket: frei

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