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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Hamburger Motive zum Versenden

27. Oktober 2010
von BP — abgelegt in: Aktuelles,Schätze der Stabi — 4.083 Aufrufe

Seit heute bietet der Bibliotheksshop neue Hamburg-Postkarten. Neben der schönen Vogelschaukarte aus dem Braun/Hogenberg Civitates Orbis Terrarum auch eine Ansicht der Internationalen Gartenbau-Ausstellung von 1869, ein Hafenmotiv mit Segelschiffen sowie die Darstellung einer romantischen Alsterfahrt.
Sie finden diese und andere Postkarten mit Motiven aus unseren Beständen im Postkartenständer an der Bistrokasse.

Die von der Staatsbibliothek inhaltlich und organisatorisch unterstützte CD-Reihe „Musica sacra Hamburgensis – Wiederentdeckungen Hamburger Kirchenmusik 1600–1800“ der ZEIT-Stiftung erhält am 17. Oktober 2010 einen Echo Klassik Sonderpreis der Deutschen Phono-Akademie .
Musikhandschriften und –drucke aus den Beständen der Musiksammlung der Stabi liegen sieben von elf CDs als Primärquellen zugrunde. Die seit 1659 bestehende Sammlung darf heute durchaus den Rang eines Hamburger Musikarchivs für sich beanspruchen.

Zum Konzept der CD-Reihe sagt Dr. Jürgen Neubacher, Musikreferent der Staatsbibliothek und Mitarbeiter der Reihe: „Neben der Freude am Wiederentdecken unbekannter Schätze der Hamburger Kirchenmusik wird für das Gesamtkonzept auch ein hoher dokumentarischer Anspruch erhoben: zuverlässiger Umgang mit den Quellen, weitestmögliche Annäherung an die klanglichen Mittel und Besetzungsformen der Entstehungszeit einer Komposition, informative und objektive Darstellung der historischen Hintergründe. So wird beispielsweise von fast allen an der Reihe beteiligten, durchweg hochkarätigen Interpreten der Ansatz mitgetragen, dass die für die Hamburger kirchenmusikalischen Verhältnisse des Zeitraums von etwa 1640 bis 1790 gut dokumentierte Besetzungsstärke von höchstens acht Sängern (für Soli und Chöre) nicht überschritten wird. Dieser auf die Formel verkürzbare Ansatz, die Solisten bilden auch den Chor, lässt das für die Barockzeit charakteristische Verständnis von Kirchenmusik als einer ‚theatralischen Kirchenmusik’ weit besser zur Geltung kommen als es großbesetzte Chöre im Stil des 19. und 20. Jahrhunderts mit getrennt agierenden Solisten vermögen.“ Auch andere neuere Erkenntnisse zu Quellen, Werken und Aufführungsbedingungen der Hamburger Kirchenmusik des genannten Zeitraums fließen in die Programme der einzelnen CDs mit ein und werden in den Booklets dokumentiert.

Folgende CDs sind in der Reihe „Musica sacra Hamburgensis 1600–1800“ als Konzertmitschnitte von Deutschlandradio Kultur im Label cpo bereits erschienen oder erscheinen bis zum Frühjahr 2011 (* = basierend auf Musikhandschriften oder -drucken der Hamburger Staatsbibliothek):

Andreas Romberg (1767–1821)
Der Messias, Oratorio
Schäfer, Winter, Abele, Scheffel, Schröder
Rheinische Kantorei, Das Kleine Konzert
Hermann Max
cpo 777 328-2 (veröffentlicht 2008)*

San Marco in Hamburg
Hieronymus Praetorius (1560–1629)
Motets
Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes
cpo 777 245-2 (veröffentlicht 2008)*

Chorale Concertos & Chorale Variations
Thomas Selle (1599–1663), Heinrich Scheidemann (ca. 1595–1663),
Johann Schop (ca. 1590–1667)
Hamburger Ratsmusik, Simone Eckert
cpo 777 362–2 (veröffentlicht 2008)*

Johann Philipp Förtsch (1652–1732)
Dialogs, Psalms & Sacred Concertos
La Capella Ducale, Musica Fiata
Roland Wilson
cpo 777 369–2 (veröffentlicht 2008)

Thomas Selle (1599–1663)
Historia, Sacred Concertos & Motets for Easter
Weser-Renaissance Bremen, Manfred Cordes
cpo 777 362–2 (veröffentlicht 2009)*

Georg Philipp Telemann (1681–1767)
Der aus der Löwengrube errettete Daniel, Oratorium auf das Michaelisfest
Blessing-Leyhausen, Kleindopf, Reviol, Wessel,
Prégardien, Lindemann, Abele, Schreckenberger
La Stagione Frankfurt
Michael Schneider
cpo 777 397–2 (veröffentlicht 2009)*

Johann Mattheson (1681–1764)
Das größte Kind, Christmas Oratorio
Rydén, Gramß, Schmid, Türk, Friedrich, Dahlmann
Kölner Akademie
Michael Alexander Willens
cpo 777 455–2 (veröffentlicht 2009)*

Reinhard Keiser (1674–1739)
Passion Music
Tenkanen, Sandmann, Vermeulen, Schoch, Podger, Spogis, Jahrmärker
Capella Orlandi Bremen
Thomas Ihlenfeldt
cpo 999 821–2 (veröffentlicht 2010)

Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)
Hamburger Quartalsmusiken
Himlische Cantorey
Les Amis de Philippe
Ludger Rémy
cpo 777 594-2 (veröffentlicht 2010), 2 CD

Historia de Compassione Gloriosissimae Virginis Mariae
(Marien-Offizium, 15. Jahrhundert)
ensemble amarcord
cpo (in Vorbereitung)*

Georg Philipp Telemann (1681–1767)
Ich hoffete aufs Licht
Trauermusik für Kaiser Karl VII. (Hamburg 1745)
Hierdeis, Kleindopf, Andersen, Egorov,
Poplutz, Kirchner, Schreckenberger, Cooper
La Stagione Frankfurt
Michael Schneider
cpo (in Vorbereitung)

Vogelschaukarte von Hamburg, 1588

5. Juli 2010
von Markus Trapp — abgelegt in: Hamburg,Schätze der Stabi — 3.786 Aufrufe

Vogelschaukarte aus dem Städteatlas 'Civitates Orbis Terrarum' Eine sehr seltene Vogelschaukarte aus dem Städteatlas “Civitates Orbis Terrarum” des Geistlichen Georg Braun (1541-1622) und des Kupferstechers Franz Hogenberg (1535-1590) wurde vor kurzem für die Kartensammlung der Staatsbibliothek erworben.
Für den 1588 in Köln erschienenen vierten Band der “Civitates” ließen die beiden Herausgeber eine Vogelschau von Hamburg erstellen, nachdem im ersten Band von 1572 lediglich eine Seitenansicht der Stadt präsentiert wurde.
Dieser Plan zeigt Hamburg um das Jahr 1587 von Südosten her mit der Sankt Jacobi-Kirche noch ohne ihren neuen Turm von 1587/1589 und dem Gebiet der Neustadt (hier im oberen Bildteil) noch außerhalb des Stadtwalls.

Kurz nach Erscheinen des vierten Bandes der lateinischen Ausgabe zerbrach vermutlich die Kupferplatte des Hamburg-Plans, so dass für die deutsche Ausgabe von 1590 eine neue Vogelschau gezeichnet und gestochen wurde, die sich wesentlich von der ersten unterscheidet:
http://agora.sub.uni-hamburg.de/subcharts/digbib/view?did=c1:433&sdid=c1:434

Die Staatsbibliothek besitzt nunmehr beide Vogelschaupläne von Hamburg aus dem berühmten Renaissance-Werk, die in der Kartensammlung zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zur Kartensammlung finden Sie auch im Artikel Digitalisierte historische Hamburg-Karten im Netz. Oben stehende Abbildung der Vogelschaukarte von Hamburg sehen Sie auf Klick auch in groß.

Wieder zu Hause – Bücher des Rabbiners Dr. Ignatz Isaac Bick

28. Mai 2010
von MG — abgelegt in: Schätze der Stabi — 3.455 Aufrufe

1940 kamen sie als „Geschenk“ der Gestapo in die Staatsbibliothek. 70 Jahre später kehren sie zur Tochter ihres ursprünglichen Eigentümers zurück: 6 Bücher des Frankfurter Rabbiners Dr. Ignatz Isaac Bick. Gemeinsam mit Frau und Tochter emigrierte er 1939 über London und Kanada in die USA, wo die Familie fortan in New York lebte. Ihre verpackten Besitztümer sollten mit einer Frankfurter Spedition über Hamburg nach New York verschifft werden. Doch dazu kam es nicht, denn der Spedition wurde der Transport wegen Devisenbestimmungen vom Frankfurter Finanzamt untersagt, der gesamte Besitz der Familie konfisziert, alle verwertbaren Gegenstände in Hamburg versteigert. Die Bücher wurden vor der Versteigerung durch die Gestapo eingezogen und im Oktober 1940 an die Staatsbibliothek Hamburg als Geschenk gesandt. Dort arbeitete man sie in den Bestand der Bibliothek ein. Im Rahmen des Projektes „NS-Raubgut in der Stabi“ konnten 6 Bücher davon ermittelt und anhand des Besitzvermerkes eindeutig zugeordnet werden. Mehr zu dem Projekt hier.

Nach Recherchen in vielerlei Institutionen: dem Jüdischen Museum in Frankfurt, dem US-Konsulat in Hamburg, dem Jewish Center in New York, dem Museum of Jewish Heritage und der Sholom Gemeinde in Greenwich/Connecticut, dem Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden und dem Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt gelang es schließlich, den Aufenthaltsort der Tochter des Rabbiners Dr. Ignaz Isaac Bick ausfindig zu machen und ihr als rechtmäßiger Erbin die 6 Bücher ihres Vaters zuzusenden.

Wolfgang Borcherts Grab wird Ehrengrab des Senats

5. März 2010
von BP — abgelegt in: Hamburg,Schätze der Stabi — 5.763 Aufrufe

borchert.jpgAm 18.2.2010 ist das Grab von Wolfgang Borchert auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf in die Liste der Gräber des öffentlichen Interesses (Ehrengräber des Senats) aufgenommen worden. Die Freie und Hansestadt Hamburg folgte damit einem Antrag, den der Vorsitzende der Internationalen Wolfgang-Borchert-Gesellschaft, Prof. Dr. Hans-Gerd Winter, im Namen der Gesellschaft und in Kooperation mit der Friedhofsverwaltung gestellt hat. Die Nutzungsrechte der Grabstätte wären sonst Ende des Jahres abgelaufen. Auf diese Weise ist nun die Pflege des Grabes für die Zukunft gesichert.
Weitere Orte des Gedenkens an den Dichter sind das Geburtshaus in der Tarpenbekstraße, die Denkmäler an der Eppendorfer Landstraße und an der Alster, sowie das Borchert-Zimmer in der Staats- und Universitätsbibliothek (Wolfgang-Borchert-Archiv).

Klopstocks “Hermann-Dramen” erschienen

10. Februar 2010
von MG — abgelegt in: Schätze der Stabi — 4.315 Aufrufe

Noch im Dezember 2009, passend zum zweitausendjährigen Jubiläum der Varusschlacht, erschien in der Hamburger Klopstock-Ausgabe (die im 17. Stock des Stabi-Bücherturms residiert!) der Band „Hermann-Dramen“ von Friedrich Gottlieb Klopstock.
Während die „Hermanns Schlacht“ (1769) große Resonanz beim Publikum hervorrief, das sogar so weit ging, Klopstock nicht mehr nur als Messias-Dichter, sondern gleichwertig dazu als Hermann-Dichter zu apostrophieren, war den beiden folgenden Dramen „Hermann und die Fürsten“ (1784) und „Hermanns Tod“ (1787) dieser Erfolg nicht mehr beschieden.
Der nun veröffentlichte Text-Band der Edition bietet den Text nach den Erstdrucken. Dazu stellt er die Textvarianten aus zwei Handexemplaren als Fußnotenapparat zur Verfügung, welche die Arbeit an einer zweiten Fassung der Hermann-Dramen bis zu Klopstocks Tod dokumentieren. Die Überarbeitung blieb unvollendet. Anhand des Fußnotenapparates kann auf einen Blick diese offene Textgenese von der Erst- zur Zweitfassung nachvollzogen werden. Der in Kürze folgende Apparat-Band erläutert u. a. neben der Entstehungs- und Wirkungsgeschichte des Werkes auch Klopstocks revolutionäre ästhetische Konzeption.
Die Hamburger Klopstock-Ausgabe, die seit 1962 an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg entsteht, erscheint im Verlag Walter de Gruyter:
Friedrich Gottlieb Klopstock, Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. (Hamburger Klopstock-Ausgabe.) Hrsg. von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch (†). Abteilung Werke VI: Hermann-Dramen. Hrsg. von Mark Emanuel Amtstätter. Band 1: Text. Berlin, New York 2009. In der SUB ist der Band unter der Signatur A 2010/2225 ausleihbar.

Neuerwerbung: Autographen von Hans Henny Jahnn

10. Februar 2010
von MG — abgelegt in: Schätze der Stabi — 3.563 Aufrufe

Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg hat ein 35 Autographen umfassendes Konvolut mit hand- und maschinenschriftlichen Briefen von Hans Henny Jahnn (1894-1959) als Ergänzung zum in der SUB aufbewahrten Nachlass erworben. Die große, inhaltsreiche Brieffolge von 65 Seiten ist an den Lehrer Ludwig Voß in Ollsen, Jahnns langjährigen Freund, und dessen Frau Anni gerichtet. Die Briefe aus der Zeit zwischen dem 4.1.1932 und dem 17.4.1956 geben unmittelbare Einblicke in Jahnns innere und äußere Existenzkämpfe in den Jahren nach 1933, als er in Bondegaard auf Bornholm einen Hof bewirtschaftete. Sowohl Jahnns Romantrilogie „Fluss ohne Ufer“ als auch seine Tätigkeiten als Orgelbauer und Pferdezüchter werden ausführlich behandelt. Ein besonders interessantes Zeugnis ist ein Empfehlungsschreiben für den jungen Hubert Fichte, dessen Nachlass ebenfalls in der Staats- und Universitätsbibliothek liegt. Die Briefe, die zum Großteil bereits veröffentlicht sind, lagen im Falle der maschinenschriftlichen bislang nur in Durchschlägen vor. Die Erwerbung zeigt nun oftmals interessante handschriftliche Ergänzungen auf den abgeschickten „Original“-Briefen.

Schauen Sie sich auch die bis Ende Februar verlängerte Kabinettausstellung von Hans Henny Jahnns Architekturzeichnungen im Durchgang zum Altbau an.

Digitalisierte historische Hamburg-Karten im Netz

8. Januar 2010
von KW — abgelegt in: Schätze der Stabi — 29.644 Aufrufe

Historische Hamburgkarte

Aus dem historischen Kartenbestand der Staatsbibliothek sind ca. 200 alte Hamburg-Kartenblätter digitalisiert worden und stehen ab sofort auf der Website der Stabi mit einer eigenen Recherche zur Verfügung. Die meisten vorhandenen Karten von Hamburg und der näheren Umgebung für den Zeitraum 1590-1880 wurden bei diesem Digitalisierungsvorhaben berücksichtigt und können nunmehr auf komfortable Weise im Netz recherchiert und betrachtet werden. Die Blätter wurden in der Medienwerkstatt des Hauses an einem Homrich-Reprostand gescannt, um eine farbgetreue Wiedergabe zu erreichen. Die hohe Reproduktionsqualität ist die Basis für die integrierte Zoomfunktionalität, mit der kleinste Kartendetails fokussiert werden können.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung konnte eine interessante graphische Suchmöglichkeit geschaffen werden: Mit der Georeferenzierung aller 200 Karten ist es möglich geworden, auf einer modernen Karte einen beliebigen Punkt anzuklicken und alle zu diesem Punkt passenden Altkarten aufgelistet zu bekommen. Der vom Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung entwickelte Sucheinstieg wurde in die Anwendung der SUB eingebunden.

Wir laden Sie ein, in der Stadt und an der Elbe herumzustreifen und dabei in fernen Zeiten zu versinken!

Neu in der Kartensammlung: Historisches Souvenirblatt von 1850

15. Dezember 2009
von AC — abgelegt in: Schätze der Stabi — 3.838 Aufrufe

Historisches Souvenirblatt von Valentin RuthsEin von Valentin Ruths gezeichnetes seltenes Souvenirblatt von 1850 aus der Lithographiewerkstatt von Charles Fuchs wurde antiquarisch für die Kartensammlung erworben. Die große Panoramaansicht in der Mitte des Blattes zeigt Hamburg vom Kirchturm in St. Georg aus gesehen, die acht kleineren Ansichten zeigen: den Alsterdamm, den Rathausmarkt von der Börse aus gesehen, das Baumhaus, das Johanneum, die Börse, den Hafen von der Elbwasserkunst in St. Pauli aus gesehen, den Berliner Bahnhof und das Postgebäude.

Signatur: AH C,147

„Die Hamburger Schiller-Bibliothek“

11. November 2009
von AP — abgelegt in: Aufgelesen,Schätze der Stabi — 2.820 Aufrufe

Am 10. November 2009 war der 250. Geburtstag Friedrich Schillers. Längst löst das Jubiläum eines Nationalautoren keine Euphorie mehr aus wie noch vor 150 Jahren, als in Hamburg mit einem großen Festzug zum 100. Geburtstag des Schriftstellers dessen Leben und Werk gewürdigt wurde.

An dieser Begeisterungswelle wollte auch der Berliner Buchhändler Stargardt partizipieren und veröffentlichte 1859 ein Verzeichnis zu einem Teil der Schiller-Bibliothek, die er schon 1851 von dem älteren Sohn Karl Schiller erworben hatte. Der Hamburger Buchhändler Isaak Salomon Meyer – genannt Ismeyer – erwarb schließlich die Sammlung von 144 Bänden und dachte, sie ebenfalls gewinnbringend weiter zu verkaufen. Doch war von den wohlhabenden Hamburger Kaufleuten niemand an dem Erwerb von Büchern interessiert. Selbst eine Lotterie fand nur wenig Zuspruch. Der Losgewinner schenkte die Bände dann 1867 der Hamburger Stadtbibliothek, die der Provenienz der Bücher ebenfalls nur wenig Bedeutung beimaßen und Dubletten aussonderten. Jahrzehnte später konnten einige Exemplare zurückgekauft werden.

Die Hamburger Schiller-Bibliothek wurde bis zum Zweiten Weltkrieg in einem eigens dafür angefertigten Schrank, dem „Schiller-Schrank“, aufbewahrt. Die Sammlung war während des Krieges zusammen mit anderen wertvollen Bibliotheksgütern im sächsischen Schloss Lauenstein ausgelagert und galt nach Kriegsende lange Zeit als verschollen. Im Rahmen einer Beutegutrückführung kehrten wenige Bände 1996 aus Tiflis (Georgien) an die SUB zurück. Ein Großteil der „Hamburger Schiller-Bibliothek“ kann heute in der Russischen Nationalbibliothek Petersburg nachgewiesen werden.

 

Zu Friedrich Schillers Jubiläum siehe auch:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1067093/