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Wolfgang Borcherts Nachlass im Netz

18. Mai 2021
von Markus Trapp — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg,Medienecho,Schätze der Stabi — 2.240 Aufrufe



Briefe, Manuskripte und Bilder digitalisiert.

Digitalisierte Bestände Wolfgang Borchert

Das 100. Geburtsjahr Wolfgang Borcherts feiert Hamburg, die Heimatstadt des frühverstorbenen Autors, mit einem großen Festival. Die Staats- und Universitätsbibliothek trägt dazu neben einer Reihe von Veranstaltungen und der kürzlich eröffneten Dauerausstellung Dissonanzen. Wolfgang Borchert (1921-1947) noch ein weiteres Highlight bei: Alle Briefe, Manuskripte, Fotos und Grafiken von Wolfgang Borchert, dessen Nachlass Borcherts Mutter Hertha der Stabi 1976 übergeben hatte, sind digitalisiert worden und stehen fortan allen Interessierten weltweit zur Verfügung.

Manuskript von 'Nachts schlafen die Ratten doch' Über die Stabi-Website einsehbar sind nun handschriftliche Fassungen bekannter Prosatexte wie Die Hundeblume und Nachts schlafen die Ratten doch oder eine Arbeitsfassung von Borcherts berühmtem Manifest gegen den Krieg mit dem Titel Dann gibt es nur eins. Eine Besonderheit in der Sammlung sind zweifellos die Aquarelle und Zeichnungen des Autors.

Borchert-Zeichnung 'Frau mit blauem Haar' „Vielen Menschen, die mit den Texten Borcherts vertraut sind, ist nicht bewusst, dass er auch gemalt hat“, führt Mark Emanuel Amtstätter aus, der die Digitalisierung betreut hat. Das bildnerische Werk stehe in engem Zusammenhang mit dem erzählerischen. Borcherts Briefe, mit knapp 330 Dokumenten der größte Posten im Nachlass, ermöglichen zudem einen Einblick in das Verhältnis Borcherts zu seinen Eltern und in seine Freundschaften.

Eine Überraschung ist übrigens selbst für Borchert-Kenner*innen dabei: Die Stabi konnte den Nachlass jüngst um vier Briefe Borcherts an Karl-Ludwig Schneider ergänzen, die ebenfalls online zur Verfügung stehen. Schneider, während der Naziherrschaft in der Widerstandsgruppe Weiße Rose Hamburg aktiv und später mit einer Professur für Germanistik an der Universität seiner Heimatstadt betraut, war als verantwortlicher Redakteur der Hamburger Akademischen Rundschau mit Borchert in Kontakt getreten und hatte sich mit dem schwerkranken Autor angefreundet.


Digitalisate: https://digitalisate.sub.uni-hamburg.de/borchert-2021.html
Ausstellungswebsite: https://borchert.sub.uni-hamburg.de


Großes Presseecho

Wir freuen uns über das große Presseecho auf die Veranstaltungen, Ausstellungen und Digitalisierungen zum 100. Geburtstag von Wolfgang Borchert am 20. Mai 2021. Eine Auswahl listen wir auf unserer Website im Pressespiegel auf. Für die Vertreter*innen der Medien: Auch zu den in diesem Artikel vorgestellten Digitalisierungen des Borchert-Nachlasses gibt es eine aktuelle Pressemeldung.

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