Buchpreis HamburgLesen 2013 verliehen
25. Oktober 2013
von MG — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 6.878 Aufrufe
Die Staatsbibliothek hat am heutigen Freitag, den 25.10.2013 – wie hier angekündigt – eine herausragende Hamburgensie gezeichnet.
Knisternde Spannung im Lichthof der Staatsbibliothek, als Theo Sommer, Editor-At-Large der ZEIT, den weißen Umschlag öffnet und den Preisträger von „HamburgLesen 2013“ verkündet:
Joachim Kersten für „Arno Schmidt in Hamburg!“
Begleitet vom begeisterten Applaus des Publikums überreichte heute um 18 Uhr die Direktorin der Stabi, Prof. Dr. Gabriele Beger, dem Herausgeber des Bandes, Joachim Kersten, die kleine Preisstatuette. Seine Publikation hat sich gegen 2.000 Titel des vergangenen Jahrgangs1 der Literatur mit Hamburg-Bezug durchgesetzt.
Arno Schmidt in Hamburg. Eine Edition der Arno Schmidt Stiftung. Hrsg. von Joachim Kersten. Hamburg: Hoffmann und Campe, 2011. 167 S.: zahlr. Ill., graph. Darst., Kt. Literaturverz. 166 S.
Die Jury würdigt die lebendige Darstellung „von einem guten halben Jahrhundert versunkenes Hamburg“. Kerstens eindrucksvolle Collage aus Text- und Fotodokumenten, Briefen und Tagebüchern beleuchtet die Kindheit und Jugend von Arno Schmidt in Hamburg-Hamm, sowie spätere Erinnerungen an die Stadt. Bemerkenswert ist die Darstellung Hamburgs aus der Perspektive der erzählenden Figuren – der Herausgeber und Schmidt-Kenner Joachim Kersten tritt zurück und ist nicht Kommentator, sondern findiger Collageur. Er versammelt alles an Hamburg-Bezügen des Schriftstellers, Werkausschnitte, Erinnerungstexte der Mutter und das „Porträt einer-Klasse“, von Mitschülern verfasst, und macht das Werk damit, so die Laudatio, zu einem „kraftvollen und satten Hamburgintensiv-Buch“.
Prof. Dr. Gabriele Beger, Direktorin der Staats- und Universitätsbibliothek:
„Ein ungewöhnliches, spannendes Buch, das Hamburg in einer trüben Zeit und einer armen Gegend lebendig werden lässt und mit der Stimme echter Personen spricht.“
Und so klingt Arno Schmidt:
Vorausgeschickt muß werd’n, daß „mein“ Hamburg nichts mit der gängijen Vorstellung des Reisen-den, oder der des hunderprozentijen Hambürgers, zu tun hat: Hafen, Alster, Rathausmarkt, City-allgemein – (obwohl ich das selbstrednd auch geseh’n habe!) – waren für mich Nebensache, unbedeutend, ein selten erblickter lärmender Rand.
Die Preisverleihung fand statt in Anwesenheit der Zweiten Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg, Dr. Dorothee Stapelfeldt, die die Veranstaltung mit einem Grußwort ehrte. Musikalisch wurde sie umrahmt von dem Chor Schola Cantorosa, moderiert von Dr. Theo Sommer, Editor-At-Large der ZEIT. Der Buchpreis der Staatsbibliothek ist mit 5.000 € dotiert und wird mit freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung und der Hamburger InnenWerbung ab sofort einmal jährlich verliehen.
Alle Informationen zu HamburgLesen finden Sie auf der Website hamburglesen.de.
Update 28.10.2013:
Gabriele Beger mit dem Preisträger von HamburgLesen 2013, Joachim Kersten
- Es wurden Publikationen ab September 2011 bis Ende 2012 berücksichtigt, da ab der Buchmesse viele Titel bereits unter Angabe des Folgejahres erscheinen. [↩]