iphone-Applikation für die Stolpersteine Hamburg
15. Juni 2010
von Markus Trapp — abgelegt in: Hamburg — 7.053 Aufrufe
Als der Kölner Künstler Gunter Demnig 1995 sein Erinnerungsprojekt Stolpersteine ins Leben rief, konnte niemand ahnen, welche Kreise dies einmal ziehen würde. Mittlerweile wurden an über 500 Orten Europas Stolpersteine verlegt, die zeigen, wo Menschen während des Nationalsozialismus gelebt, ermordet und vertrieben wurden. Alleine über 3.000 Gedenksteine erinnern in Hamburg an das Schicksal der Opfer des Nazi-Terrors.
Hamburger, die mit einem mobilen Endgerät der Firma Apple, also einem iPhone, ausgestattet sind, können seit Kurzem mithilfe einer iPhone-Applikation Stolpersteine in Hamburg ausfindig machen und auf ihrem Handy umfassende Informationen aufrufen. Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein “Geschichtswerkstätten Hamburg e. V.” eine Applikation für Nutzer des iPhones entwickelt. Eine Weiterentwicklung der Stolpersteinsuche für andere Mobiltelefone ist geplant.
Welche Funktionen bietet die iPhone App in Bezug auf die Stolpersteine? Sie zeigt einem die in der Nähe des eigenen Standortes befindlichen Stolpersteine an, gibt eine Kartenübersicht, bietet eine Suche an und verzeichnet Kurzbiographien der Personen, deren Andenken mittels der Steine gewahrt wird. Ruft man die iPhone App vor dem Altbau der Stabi in der Grindelallee auf (bzw. sucht nach Grindelallee), erhält man die in den folgenden Screenshots zu sehenden Informationen zu den acht Stolpersteinen in der Grindelallee 6:
Weitere Beschreibungen und Screenshots finden Sie auch auf der Seite iPhone-Applikation Stolpersteine in Hamburg und direkt bei iTunes, wo man die kostenlose Software auch downloaden kann.
Fußballwahn und Fußballwut: Erstligisten im Hamburg-Lesesaal
4. Juni 2010
von HS — abgelegt in: Hamburg — 3.453 Aufrufe
Die WM steht vor der Tür.
Fußballwahn und Fußballwut greifen um sich.
Nebst Abart und Ausartung.
Und bieten uns die Gelegenheit,
Sie treffsicher den Fußball vor unserer Haustür in Hamburg
mit einer attraktiven Titelliste
zu unseren beiden (!) Erstligisten
nicht vergessen zu lassen.
Wo finden Sie die Bücher? Alle auf dem Präsentationsregal im Hamburg-Lesesaal.
590 weitere Titel (inkl. Aufsätze!) zum Thema Fußball in Hamburg finden Sie in der Hamburg-Bibliographie und damit auch (zuallermeist) in der Stabi! Einfach “Fußball” eingeben und lossuchen.
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Heike Koschyk zur Benefiz-Lesung im Stavenhagenhaus
6. Mai 2010
von Markus Trapp — abgelegt in: Aufgelesen,Hamburg — 3.296 Aufrufe
Die Buchautorin Heike Koschyk berichtet in ihrem lesenswerten Weblog aus dem Arbeitsalltag einer Autorin. In ihrem aktuellen Blogeintrag «Gegen das Vergessen» blickt sie auf eine ganz besondere Lesung zurück, auf eine Benefizveranstaltung zur Restaurierung der zerstörten Archivalien des Kölner Stadtarchivs, an der sie gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen im Stavenhagenhaus, im Stadtteil Groß Borstel, teilgenommen hat:
Direktlink YouTube
Ein Jahr nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln fanden in ganz Deutschland Benefiz-Lesungen des Autorenkreises Quo Vadis statt, um die Restaurierung der zerstörten Archivalien zu unterstützen. So auch in Hamburg, wo am 29. April 9 Autorinnen und Autoren im Hamburger Stavenhagenhaus aus ihren historischen Texten lasen.
Natürlich freuen wir uns auch, im Artikel von Heike Koschyk zu lesen, wie sehr die Stabi ihre Arbeit als Autorin mit Fokus auf historische Themen durch die hier vorgehaltene historische Literatur unterstützt:
Meine bevorzugte Quelle ist die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, die eines der umfangreichsten Archive Deutschlands besitzt. Für „Pergamentum“ habe ich annähernd 200 Bücher ausgeliehen. Abgesehen von den alten und kostbaren Dokumenten, die man nur an einem speziellen Arbeitsplatz sichten darf.
Lesen Sie bei Interesse den kompletten Text bei Heike Koschyk: «Gegen das Vergessen».
[via @HeikeKoschyk]
Wolfgang Borcherts Grab wird Ehrengrab des Senats
5. März 2010
von BP — abgelegt in: Hamburg,Schätze der Stabi — 5.850 Aufrufe
Am 18.2.2010 ist das Grab von Wolfgang Borchert auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf in die Liste der Gräber des öffentlichen Interesses (Ehrengräber des Senats) aufgenommen worden. Die Freie und Hansestadt Hamburg folgte damit einem Antrag, den der Vorsitzende der Internationalen Wolfgang-Borchert-Gesellschaft, Prof. Dr. Hans-Gerd Winter, im Namen der Gesellschaft und in Kooperation mit der Friedhofsverwaltung gestellt hat. Die Nutzungsrechte der Grabstätte wären sonst Ende des Jahres abgelaufen. Auf diese Weise ist nun die Pflege des Grabes für die Zukunft gesichert.
Weitere Orte des Gedenkens an den Dichter sind das Geburtshaus in der Tarpenbekstraße, die Denkmäler an der Eppendorfer Landstraße und an der Alster, sowie das Borchert-Zimmer in der Staats- und Universitätsbibliothek (Wolfgang-Borchert-Archiv).
„Lexikon der hamburgischen Schriftsteller“ von Hans Schröder im Netz
18. Februar 2010
von KW — abgelegt in: Hamburg — 15.585 Aufrufe
„Der Schröder“ ist jetzt komplett im Internet recherchierbar: Das „Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart“, im Auftrage des Vereins für Hamburgische Geschichte ausgearbeitet von Hans Schröder und 1851-1883 in acht Bänden erschienen, ist von der Staatsbibliothek digitalisiert worden. Das Lexikon bietet in seiner digitalen Version Kurzbiographien von Hamburger Autorinnen und Autoren in einem Alphabet unter 4573 Nummern. Neben den großen Namen wie Klopstock, Lessing, Heine oder Hebbel – letzterer lebte noch, als der Band mit seinem Eintrag 1857 erschien – sind viele unbekannte, dennoch hochinteressante Persönlichkeiten zu entdecken, unter anderem weil hier der Begriff Schriftsteller sehr weit gefasst ist.
Sie finden „den Schröder“ bei uns unter „Thema Hamburg : Hamburgensien digital“. Die Lexikon-Einträge sind versehen mit einem Link zum GVK – Gemeinsamen Verbundkatalog: mit einem Knopfdruck lösen Sie eine Autorensuche in der Katalogdatenbank des norddeutschen Bibliotheksverbundes mit ihren 33 Millionen Titelnachweisen aus und können unmittelbar feststellen, wo welche Werke der Autorin oder des Autors vorhanden sind. Stöbern bei Schrödern – es lohnt sich!
Neues aus dem Hamburg-Lesesaal: Lesetipps 2009
16. November 2009
von HS — abgelegt in: Hamburg — 4.843 Aufrufe
Etwas spät im Jahr, aber gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten, möchten wir Ihnen fünf Neuerscheinungen zu Hamburg aus dem Jahr 2009 vorstellen. Mögen sie gern auch als Anregungen für etwaige Wunschlisten dienen.
Diese fünf sowie weitere neue Titel finden Sie im Hamburg-Lesesaal, der Ihnen Literatur zu allen Lebensbereichen rund um Hamburg bietet wie z.B. zur Geschichte, Kultur, Sport, Verwaltung oder Wirtschaft. Dort präsentieren wir Ihnen neu eingegangene Literatur gesondert im Neuerwerbungsregal. Wer sich also einen Überblick über gedruckte Novitäten zu Hamburg verschaffen möchte, ist herzlich eingeladen, im Hamburg-Lesesaal vorbeizuschauen. Einen Überblick aller Neuheiten zu Hamburg aus 2009, die im Bibliothekssystem der Universität Hamburg vorhanden sind, finden Sie hier.
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Bei denen piepts ja
30. April 2009
von ST — abgelegt in: Aufgelesen,Hamburg — 3.712 Aufrufe
“Bitte die hintere Tür frei machen”. Ein vertraut klingender Satz, wahlweise kann als Stein des Anstoßes auch die mittlere Tür in den Fokus rücken. Besagte Türen befinden sich in einem der vielen Hamburger Busse des Öffentlichen Personennahverkehrs. Verantwortlich für die Durchsage ist der Busfahrer, der nicht weiterfahren kann, wenn die Türen nicht schließen, und die Türen schließen nicht, solange jemand im Türbereich steht. Dass dort jemand steht, darauf kann man sich verlassen. Weiter lesen “Bei denen piepts ja”
Microblogging-Konferenz in der Stabi
19. Januar 2009
von Markus Trapp — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 4.234 Aufrufe
Ab kommenden Freitag wird bei uns in der Stabi microgebloggt und getwittert, was das Zeug hält! Vom altehrwürdigen Lichthof aus, in die ganze Welt hinaus. Sie denken, ich schreibe wirres Zeug? Nein, nein, das hat alles Hand und Fuß. Doch lassen Sie mich erklären, wovon hier die Rede ist:
Am Freitag und Samstag (23./24. Januar 2009) wird im Lichthof der Stabi eine Konferenz veranstaltet, welche die erste ihrer Art in Europa ist. Das Thema der Tagung ist «Microblogging». Diese Kommunikationsform, die vor allem über den Dienst Twitter (zu deutsch etwa «zwitschern») genutzt wird, erfreut sich einer steigenden Beliebtheit. Sie können sich Twitter-Meldungen zunächst einmal wie eine ins Internet gestellte SMS vorstellen, eine Kurznachricht, im Fall von Twitter aber auf 140 Zeichen begrenzt, und diese Nachricht wird nicht wie gewöhnlich an eine einzelne Person geschickt, sondern an eine Gruppe von Menschen, die sich für die Meldungen des Adressaten interessieren.
Mario Sixtus hat im Rahmen seiner Sendereihe «Der Elektrische Reporter» Twitter kritisch unter die Lupe genommen und stellt den Dienst in seinem unverwechselbaren Stil eines 50er-Jahre-Reporters vor. Die Betrachtung der kurzen Dokumentation kann ich Ihnen nur empfehlen, wenn Sie rasch die wichtigsten Informationen zu dieser neuen Kommunikationsform erfahren wollen: «Microblogging: Leben in 140 Zeichen»
http://www.youtube.com/v/U4IsB_BiVAM&ap=%2526fmt%3D18″
(Video nicht mehr verfügbar)
Auf der MBC09 (Microblogging Conference 2009) wird unter anderem die Bedeutung des Themas Twitter & Co. für Unternehmen beleuchtet. Ein Panel widmet sich auch dem Einsatz von Twitter im Journalismus. Fragen der Software und offener Standards für das Microbloggen werden behandelt. In einer prominent besetzten Diskussionsrunde wird über die Zukunft des Microbloggens gesprochen werden. Die spannenden Panels und ein in der Form noch nicht behandeltes Thema, verbunden mit der auch internationalen Besetzung der Konferenz haben dazu geführt, dass ein enormes Interesse an der Veranstaltung entstanden ist. Die MBC09 ist längst komplett ausgebucht und hat schon jetzt ein großes Medieninteresse ausgelöst. Das Event wird voraussichtlich auch per Video-Stream ins Internet übertragen werden. Aktuelle Informationen dazu können Sie dem Konferenz-Blog, das gleichzeitig die Homepage der Veranstaltung ist, entnehmen.
Initiator und Organisator der Microblogging-Konferenz ist der Hamburger Unternehmensberater und IT-Experte Cem Basman, der auch in obigem Video (ab 5’51) im Interview zu sehen ist. Wie er auf die Idee kam, den Lichthof im Altbau der Stabi als Austragungsort zu wählen, beschreibt Cem Basman im Konferenz-Blog: Location der MBC09 ist der Lichthof der Stabi. (Ich bin nicht ganz unschuldig daran ;-), doch das tut nichts zur Sache).
Wir in der Stabi freuen uns sehr, dass im historischen Lichthof eine so zukunftsgewandte und interessante Thematik behandelt wird und wünschen den Teilnehmern eine spannende und informative Konferenz.
Zum Abschluss noch ein kleiner Recherche-Tipp und ein Link für die ganz Mutigen unter Ihnen: da sich Twittermeldungen auch per Suchmaschine live abfragen lassen, können Sie durch Abfrage mit dem Suchwort MBC09 erfahren, was auf Twitter gerade über die Microblogging-Konferenz berichtet wird und was die Twitterer bereits dazu geschrieben haben. Ganz mutige – oder einfach nur auf dieses neue Medium neugierig gewordene – Stabi-Blog-Leser können sich natürlich auch einen kostenlosen Account bei Twitter anlegen, und schauen, ob das etwas für sie ist, die «Welt in 140 Zeichen».
Museum Elbinsel Wilhelmsburg e.V.: “Bücher, Bücher, Bücher!”
17. Januar 2009
von ST — abgelegt in: Aufgelesen,Hamburg — 3.103 Aufrufe
Mit diesen lockenden Worten wirbt der Museumsverein für eine Buchvorstellungsmatinee am 18. Januar um 15 Uhr. Bei dem dort präsentierten Titel handelt es sich um “Wilhelmsburg – Hamburgs große Elbinsel”. In der Stabi und in der Departmentbibliothek Kulturgeschichte steckt das Buch zur Zeit noch in der Buchbearbeitung, wird aber – sobald es verfügbar ist – über den Campus-Katalog angezeigt.
Weihnachten in Hamburg vom Mittelalter bis heute
11. Dezember 2008
von HS — abgelegt in: Hamburg — 3.130 Aufrufe
In allseitigem weihnachtlichen Jauchzen und Frohlocken mag auch der Hamburg-Lesesaal nicht zurückstehen. Und will Ihnen helfen, sich literarisch vorzubereiten. Angemessen. Auf das Fest. In Hamburg.
Und über Hamburg natürlich. Mit dem ‘Hamburger Weihnachtsbuch’, das Dokumente und Dichtungen zusammenstellt, die berichten, wie dieses Fest in Hamburg vom Mittelalter bis heute gefeiert und wahrgenommen wurde:
Weihnachten 1798 beispielsweise war es schneestürmisch, als Matthias Claudius’ fünfzehnjähriger Sohn Hans die Geschenke für die Familie mit Fuhrmann Christian vom Schweinemarkt [heute Saturn/Mö] nach Wandsbek begleiten sollte. “Als Hans kommt, aufzusteigen, siehe, da hatte der Christian eine Fuhre nach Billwärder angenommen, und Hans mußte sich auf Petersens Schlitten embarkieren (einschiffen). Der Petersen war besoffen, wirft auch den Hans richtig in den Schnee um, der dann halberfroren und halb außer sich, und, nachdem wir uns bei der immer zunehmenden Schneejagd seinetwegen nicht wenig geängstigt hatten, endlich ankommt und erzählt von seiner Fahrt und von Christian und den Sachen, die er bringen werde.” Christian kam erst nachts um elf.
Daddeldu kam auch zu spät… aus Honolulu. Zu seiner Braut. Weil der Weihnachtsabend im ‘König von Schweden’ so tümelig war:
“[…]
Aber nun sangen die Gäste »Stille Nacht, Heilige Nacht«,
Und da schenkte er jedem Gast eine Tasse
Und behielt für die Braut nur noch drei.
Aber als er sich später mal darauf setzte,
Gingen auch diese versehentlich noch entzwei,
Ohne daß sich Daddeldu selber verletzte.
Und ein Mädchen nannte ihn Trunkenbold
Und schrie: er habe sie an die Beine geneckt.
Aber Daddeldu zahlte alles in englischen Pfund in Gold.
Und das Mädchen steckte ihm Christbaumkonfekt
Still in die Taschen und lächelte hold
Und goß noch Genever zu dem Gilka mit Rum in den Sekt.
Daddeldu dacht an die wartende Braut.
Aber es hatte nicht sein gesollt,
Denn nun sangen sie wieder so schön und so laut.
Und Daddeldu hatte die Wanzen noch nicht verzollt,
Deshalb zahlte er alles in englischen Pfund in Gold.
Und das war alles wie Traum.
Plötzlich brannte der Weihnachtsbaum.
Plötzlich brannte das Sofa und die Tapete,
Kam eine Marmorplatte geschwirrt,
Rannte der große Spiegel gegen den kleinen Wirt.
Und die See ging hoch und der Wind wehte. […]”
Hamburg und Weihnachten. Eckart Kleßmann hat zusammengetragen. Eine angenehm unsentimentale Sammlung Hamburger Weihnachtsimpressionen durch die Jahrhunderte.
Das Hamburger Weihnachtsbuch. Hrsg. von Eckart Kleßmann. Hamburg: Ellert & Richter, 2007
Signatur: HH 3330/1
Suchen Sie weitere Literatur zu Themen rund um Hamburg? Schauen Sie in die Hamburg-Bibliographie online, weitere Informationen zur Stabi als Landesbibliothek finden Sie unter Thema Hamburg auf der Stabi-Homepage.