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Hamburg, Carl von Ossietzky

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„Die Hamburger Schiller-Bibliothek“

11. November 2009
von AP — abgelegt in: Aufgelesen,Schätze der Stabi — 2.841 Aufrufe

Am 10. November 2009 war der 250. Geburtstag Friedrich Schillers. Längst löst das Jubiläum eines Nationalautoren keine Euphorie mehr aus wie noch vor 150 Jahren, als in Hamburg mit einem großen Festzug zum 100. Geburtstag des Schriftstellers dessen Leben und Werk gewürdigt wurde.

An dieser Begeisterungswelle wollte auch der Berliner Buchhändler Stargardt partizipieren und veröffentlichte 1859 ein Verzeichnis zu einem Teil der Schiller-Bibliothek, die er schon 1851 von dem älteren Sohn Karl Schiller erworben hatte. Der Hamburger Buchhändler Isaak Salomon Meyer – genannt Ismeyer – erwarb schließlich die Sammlung von 144 Bänden und dachte, sie ebenfalls gewinnbringend weiter zu verkaufen. Doch war von den wohlhabenden Hamburger Kaufleuten niemand an dem Erwerb von Büchern interessiert. Selbst eine Lotterie fand nur wenig Zuspruch. Der Losgewinner schenkte die Bände dann 1867 der Hamburger Stadtbibliothek, die der Provenienz der Bücher ebenfalls nur wenig Bedeutung beimaßen und Dubletten aussonderten. Jahrzehnte später konnten einige Exemplare zurückgekauft werden.

Die Hamburger Schiller-Bibliothek wurde bis zum Zweiten Weltkrieg in einem eigens dafür angefertigten Schrank, dem „Schiller-Schrank“, aufbewahrt. Die Sammlung war während des Krieges zusammen mit anderen wertvollen Bibliotheksgütern im sächsischen Schloss Lauenstein ausgelagert und galt nach Kriegsende lange Zeit als verschollen. Im Rahmen einer Beutegutrückführung kehrten wenige Bände 1996 aus Tiflis (Georgien) an die SUB zurück. Ein Großteil der „Hamburger Schiller-Bibliothek“ kann heute in der Russischen Nationalbibliothek Petersburg nachgewiesen werden.

 

Zu Friedrich Schillers Jubiläum siehe auch:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1067093/ 

Hamburg-Ansicht von Peter Suhr in der Kartensammlung

18. August 2009
von GU — abgelegt in: Schätze der Stabi — 7.858 Aufrufe

Hamburg-Ansicht von Peter Suhr in der KartensammlungDie Ergänzung der Serie “Hamburgs Vergangenheit in bildlichen Darstellungen” des berühmten Hamburgensien-Zeichners und Lithographen Peter Suhr geht auch in diesem Jahr weiter. Ein um 1840 herausgebrachtes Blatt wurde kürzlich für die Kartensammlung erworben: “Hamburg von der Elbseite, im Jahre 1700”.

Signatur: KS 1025/907: 1,9

Sauer macht lustig, aber nicht bei Büchern: Massenentsäuerung, Teil 2

12. August 2009
von DL — abgelegt in: Schätze der Stabi — 4.548 Aufrufe

Die Hamburgische Bürgerschaft hat dieses Jahr 1 Million Euro zur Massenentsäuerung von Büchern Hamburger Bibliotheken bereitgestellt. Im Bibliothekssystem profitieren von dieser bestandserhaltenden Maßnahme außer der Stabi auch die Bibliothek des FB Theologie, die Departmentbibliothek Kunstgeschichte und Kulturkunde, die Bibliothek des Asien-Afrika-Instituts und die Ärztliche Zentralbibliothek. Insgesamt werden dieses Jahr ca. 63.000 Bände entsäuert werden, davon ca. 30.000 aus der Stabi. Außerhalb des Bibliothekssystems der Universität ist auch die Bibliothek der Hamburger Kunsthalle beteiligt, die gut 4.000 Bände Ausstellungskataloge und (überwiegend Hamburger) Auktionskataloge entsäuern lassen wird.
Die Maßnahme knüpft an unsere erste große Entsäuerungsmaßnahme im Jahr 2007 an, als ca. 10.500 säuregefährdete Hamburger Dissertationen sowie 4.800 Hamburger Drucke gerettet wurden. Betroffen sind dieses Jahr vor allem in Hamburg erschienene Verlagsveröffentlichungen und erneut Hamburger Dissertationen. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass die betroffenen Bände dann in der nächsten Zeit für bis zu drei Monate  nicht benutzbar und auch nicht vormerkbar sind. Sie finden im Campus-Katalog dann einen entsprechenden Hinweis.

Neue Hamburgensien von Peter Suhr

11. Dezember 2008
von GU — abgelegt in: Schätze der Stabi — 7.970 Aufrufe

Aussicht von der Elbhöhe, Hamburg um 1837

Peter Suhr, der berühmte Hamburgensien-Zeichner und Lithograph, gab in den 1830-er und 1840-er Jahren ein großangelegtes Ansichtenwerk heraus. In den ersten zwei Teilen sind historische Graphiken und Darstellungen der Brandkatastrophe von 1842 unter dem Titel “Hamburgs Vergangenheit in bildlichen Darstellungen” vereinigt. Der dritte Teil, als “Ansichten von Hamburg und der Umgegend” bekannt, umfasst Veduten von Straßen, Plätzen und Gebäuden in und um Hamburg.

Einige der Vedutenblätter aus Suhrs Werk sind bereits in der Kartensammlung vorhanden. In diesem Jahr konnten vier weitere erworben werden, darunter die sehr seltene “Aussicht von der Elbhöhe auf dem Walle, über die Elbe, die Vorstadt St. Pauli (Hamburgerberg) nach Altona” von 1837 (Bd. 3, Bl. 37).

Signatur: KS 1025/907: 3,37

Pommern-Karte von 1789

29. April 2008
von GU — abgelegt in: Schätze der Stabi — 7.493 Aufrufe

Kartenausschitt aus der Pommernkarte von 1789

Die Kartensammlung der Staatsbibliothek kann sich über ein wertvolles Geschenk freuen. Es handelt sich um die 6-teilige flächenkolorierte “Karte des Königl. Preuss. Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern” von 1789 des Obersten Geheimen Baurates für Pommern, Ost- und Westpreußen David Gilly (1748-1808).
Als Vorlage für seine Pommernkarte benutzte Gilly das wichtigste Kartenwerk der voramtlichen preußischen Landesaufnahme, die Schmettau/Schulenburg-Karte, die ihrerseits auf den 1767-87 durchgeführten Vermessungen des preußischen Territoriums basiert.
Kein geringerer als der Geograph der Preußischen Akademie der Wissenschaften, der bedeutende Kartograph Daniel Friedrich Sotzmann (1754-1840), hat Gillys Entwurf in Kupfer gestochen.

Signatur: Kt 2008/901

Weitere Informationen zur Kartensammlung finden Sie unter: www.sub.uni-hamburg.de/karten

CD-Reihe zur Hamburger Kirchenmusik

3. März 2008
von AP — abgelegt in: Schätze der Stabi — 8.204 Aufrufe

Weblog_RombergCD_cover.jpgDas Oratorium „Der Messias“ von Andreas Romberg (1767–1821) ist jetzt in einer Einspielung mit der Rheinischen Kantorei und dem Kleinen Konzert unter Leitung von Hermann Max erschienen (www.cpo.de).

Die Quellen zu der Komposition (zwei eigenhändige Partituren des Komponisten) befinden sich zusammen mit weiteren Romberg-Manuskripten in der Musiksammlung der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und gehören zu den kriegsverlagerten, 1998 aus Jerewan (Armenien) zurückgekehrten Beständen der Bibliothek. Der Violinvirtuose und Komponist Andreas Romberg wirkte von 1793 bis 1815 in Hamburg. Hier führte er um 1800 seinen bereits 1793 in Bonn entstandenen „Messias“ nach Auszügen aus der gleichnamigen Dichtung von Friedrich Gottlieb Klopstock in einer überarbeiteten Fassung wieder auf.

Die CD bildet den Auftakt einer auf zehn Titel angelegten Reihe zur Hamburger Kirchenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts, die von der ZEIT-Stiftung initiiert wurde und gemeinsam mit Deutschlandradio Kultur und dem Klassiklabel cpo produziert wird. Beratende Unterstützung erhält das Projekt von seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

Die Theatersammlung der Universität Hamburg hat die Bühnenzeichnungen der Malerin Aliute Meczies erhalten. Darunter befinden sich umfangreiche Serien von Kostümfigurinen für Produktionen der Hamburgischen Staatsoper und die Dekorationsentwürfe für die Uraufführung von György Ligetis Le Grand Macabre, 1978 am Kgl. Theater in Stockholm. Weiter lesen “Neu in der Theatersammlung: Bühnenzeichnungen von Aliute Meczies”

Mattheson-Nachlass der Staatsbibliothek wird neu erschlossen

17. Dezember 2007
von AP — abgelegt in: Schätze der Stabi — 5.732 Aufrufe

Am Institut für Germanistik der Otto-Guericke-Universität Magdeburg und am Institut für Musik, Abteilung Musikwissenschaft, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sind die Arbeiten an dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft auf drei Jahre geförderten interdisziplinären Forschungsvorhaben Johann Mattheson als Vermittler und Initiator – Wissenstransfer und die Etablierung neuer Diskurse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelaufen. Unter Leitung von PD Dr. Bernhard Jahn (Magdeburg) und Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann (Halle) arbeiten an dem Projekt Dr. Dirk Rose (Magdeburg), Hansjörg Drauschke (Regensburg/Halle) und Dominik Stoltz (Hamburg). Im Rahmen des Vorhabens wird der in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky aufbewahrte Nachlass Johann Matthesons in Zusammenarbeit mit Dr. Jürgen Neubacher (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg) bibliographisch neu erschlossen und wissenschaftlich ausgewertet.
Von der bisherigen Forschung wurde Johann Mattheson in erster Linie als bedeutender Musiktheoretiker wahrgenommen. Die musiktheoretischen Schriften bilden jedoch nur einen Teil seines Oeuvres. Sie sind eingebettet in ein umfangreiches Schrifttum, das über den musikalischen Bereich im engeren Sinne hinausweist. Durch seine Übersetzungstätigkeit vor allem aus dem Englischen, aber auch dem Französischen und Italienischen, wie auch durch seine weiterführenden eigenen Arbeiten wird Mattheson zu einer Schlüsselfigur für den Wissenstransfer in der deutschen Aufklärung. Er vermittelt dabei nicht nur neue Wissensordnungen in neuen medialen Formen, sondern wirkt mit bei der Etablierung neuer Diskurse im deutschen Sprachraum, wie etwa dem der Empfindsamkeit.
Das Projekt möchte Matthesons Transferleistungen näher beschreiben, um ein eingehenderes Verständnis der eigenständigen musikalischen Schriften zu gewinnen, aber auch genereller, um im Rahmen einer Kulturtransfertheorie Einsichten in Transferprozesse der Aufklärung zu erlangen. In diesem Sinne sollen auch Matthesons Opern, vor allem aber seine Opernbearbeitungen, als Dokumente des Transfers internationaler musikdramatischer Modelle gelesen und verstanden werden.

Linga-Website: Großansicht BücherschätzeLinga-Ausstellungswebsite Bis Ende November wurde im Ausstellungsraum der Stabi eine Ausstellung zur Geschichte der Linga-Bibliothek gezeigt. Unter dem Titel “Zuckerrohr und Bücherwelten” stellten wir den Hamburger Kaufmann Carlos R. Linga und seine Frau Bertha Probst de Linga vor. Carlos Linga wurde in seiner Wahlheimat Mexiko zu einem begeisterten Büchersammler und überließ seiner Geburtsstadt eine wertvolle Büchersammlung zu Mexiko und ganz Lateinamerika.

Wenn Sie die Linga-Ausstellung verpasst haben oder sich gerne noch einmal näher mit den präsentierten Materialien (Briefe, aktuelle und historische Fotos, Dokumente und Bücher) beschäftigen möchten, können Sie jetzt unsere virtuelle Ausstellung besuchen.

Treppenaufgang Iberoamerika-HausLesesaal der Linga-Bibliothek Auf der zweisprachig (deutsch und spanisch) veröffentlichten Website können Sie unter der Adresse linga-bibliothek.de durch die Ausstellung schlendern, die Vorschaugraphiken per Mausklick in voller Größe am Bildschirm bewundern oder sich die Broschüre zur Linga-Bibliothek mit den gesammelten Ausstellungstafeln und dem kompletten Fotomaterial als PDF auf Ihren Rechner laden.

Auch 50 Jahre nach der Gründung der Linga-Bibliothek im Jahre 1957 wird die Idee des Ehepaars Linga, eine Verbindung zwischen Hamburg und den lateinamerikanischen Ländern zu schaffen, in der Bibliothek mit Leben erfüllt. Der mittlerweile auf 35.000 Bände angewachsene Bestand zu Geschichte, Politik, Kultur und Landeskunde Lateinamerikas wird kontinuierlich ausgebaut und steht zur Ausleihe und Nutzung bereit. Kommen Sie bei uns im Lichthof der Stabi vorbei, oder besuchen Sie unsere Website auf der Stabi-Homepage.

Das Papyrus-Kartell

16. Juli 2007
von AP — abgelegt in: Schätze der Stabi — 5.206 Aufrufe

Im Jahr 1902 gründete sich die “Commission zur Erwerbung griechischer-litterarischer Papyri aus Egypten”, kurz das “Papyrus-Kartell” genannt. Unter der Leitung des Kasseler Ägyptologen Dr. Otto Rubensohn wurden bis einschließlich 1910 zahlreiche Papyrus-Funde in Ägypten geschlossen angekauft. Das Geld floss aus den Etats der am Kartell beteiligten Institutionen, so auch aus dem Etat der damaligen Hamburger Stadtbibliothek. Über die Verteilung der Funde entschied neben der Höhe der Einlage oftmals das Los. 1908 trafen die ersten Zusendungen des Kartells in Hamburg ein und bildeten den Grundstock der hiesigen Papyrussammlung.

Darunter befanden sich z.B. bedeutende Zeugnisse für die erste systematische Christenverfolgung im gesamten Römischen Reich, die sog. “libelli libellatici”. Weltweit sind 46 Vertreter dieser Gattung aus verschiedenen Sammlungen publiziert. Die SUB besitzt mit 19 “libelli” den größten Bestand. Dabei handelt es sich um Opferbescheinigungen aus der Zeit des römischen Kaisers Decius um 250 n. Chr. Per Edikt hatte dieser von den Bewohnern des Reichs gefordert, dass sie ihre Loyalität durch ein Opfer für die Staatsgötter unter Beweis stellen. Viele Christen umgingen das mit ihrem Glauben unvereinbare, heidnische Opfer und die drohende Verfolgung und Bestrafung, indem sie sich eine solche Bescheinigung kauften. Einer dieser Belege ist noch bis zum 19. August in der Ausstellung “Erlesen” zu sehen – ob für ein wirklich vollzogenes Opfer oder vom Schwarzmarkt ist allerdings nicht mehr festzustellen.