Webportal Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918
17. Februar 2014
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Das Webportal Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918 weist 235 Sammlungen des Ersten Weltkriegs und die ihnen bis heute verbliebenen Sammlungsmaterialien nach, darunter 13 Hamburger Sammlungen, die teilweise noch bestehen.
Zwischen 1914 und 1918 legten Bibliotheken, Archive, Museen, Behörden und Privatpersonen überall im Deutschen Reich Kriegssammlungen an, in denen der Erste Weltkrieg als “große Zeitenwende” akribisch dokumentiert wurde. Der Krieg wurde umfassend archiviert, noch während er stattfand. Denn die Zeitgenossen sahen sich an einem weltgeschichtlich einschneidenden Ereignis teilhaben, das den Alltag jedes Einzelnen ebenso tiefgreifend prägte wie die Existenz der Nation als Gesamtheit; für dessen spätere Bewertung würde das Tagesschrifttum von größter Wichtigkeit sein. Und allen war klar, dass dies der erste Medienkrieg der Geschichte war. Nie zuvor hatte die Publizistik eine vergleichbare Rolle gespielt, die Propaganda so entscheidenden Einfluss gehabt.
Der Sammeleifer bezog sich auf Schützengrabenzeitungen aus Frontgebieten, auf Drucksachen aus Lazaretten und Gefangenenlagern, auf Zeitungen der besetzten Gebiete und Quellenmaterial der Kriegsgegner. Gesammelt wurden Landkarten, Maueranschläge und Fliegerabwürfe, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld, Lebensmittelkarten und Kriegsersatzstoffe wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven.
Aufgrund ihres universalen Sammelanspruchs haben sich die damaligen wissenschaftlichen Landes- und Stadtbibliotheken in der Kriegssammelbewegung besonders engagiert. Heute in der Arbeitsgemeinschaft der Regionalbibliotheken des Deutschen Bibliotheksverbandes organisiert, haben sie das Webportal unter Federführung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe erarbeitet, um das überlieferte Sammlungsmaterial zum Jahrhundertgedenken spartenübergreifend vernetzt zugänglich zu machen. Aus den vielfältigen Informationen lässt sich manch Aufschluss für die Mentalitäts- und Alltagsgeschichte des Ersten Weltkriegs gewinnen.
Das Projekt wird in diesem Flyer (PDF) vorgestellt. Zugang: www.kriegssammlungen.de
Sehen Sie hier noch eine Auswahl an Exponaten der Kriegssammlungen: