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Händel für alle: Über 21.000 neue Scans aus den Partituren des Komponisten

1. Dezember 2025
von Redaktion — abgelegt in: Aktuelles,Schätze der Stabi — 434 Aufrufe

Von Mirijam Beier.

Händels Handexemplar, Direktionspartitur

Händels Handexemplar (Direktionspartitur). Titel: Orlando [HWV 31], Georg Friedrich Händel, London 1732

Zu den herausragenden Stücken der Musiksammlung in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg gehören die 129 Bände handschriftlicher Direktions- und Cembalopartituren von Werken Georg Friedrich Händels. 79 davon waren über Einzelaufträge bereits digitalisiert. Mit finanzieller Unterstützung des Handel Institute in London konnte die SUB die Digitalisierung des wertvollen Bestands nun komplettieren – und das Angebot sogar noch ergänzen: Neben den verbleibenden 50 Direktionspartituren wurden 9 weitere Cembalopartituren und 26 Bände mit Archivpartituren, Pasticci und Sekundärkopien aus der Musiksammlung der Bibliothek digitalisiert. Mehr als 21.000 zusätzliche Scans stehen der Händel-Forschung nun über das Portal Hamburger Kulturgut Digital zur Verfügung.

Die Händel-Sammlung in der SUB ist eng mit dem Bergedorfer Musikforscher Friedrich Chrysander (1826‒1901) verbunden. Leben und Werk Händels bildeten den Schwerpunkt von Chrysanders Forschungen, in denen er mit seiner Händel-Biographie und der Herausgabe der Händel-Gesamtausgabe auch die Grundlagen der modernen Quellenkritik legte. 1868 gelang es Chrysander mithilfe kunstinteressierter Hamburger Bürger, die 129 Bände Händel’scher Direktions- und Cembalopartituren (sog. Handexemplare) von dem französischen Politiker und Sammler Victor Schoelcher für seine Forschungen zu kaufen. Diese wertvolle Sammlung deponierte Chrysander in der damaligen Hamburger Stadtbibliothek (der heutigen Staats- und Universitätsbibliothek) zunächst für seinen alleinigen Gebrauch. Als der Händel-Forscher 1875 dann einen Teil seiner umfangreichen Privatbibliothek der Stadt Hamburg zum Kauf anbot und diese das Angebot annahm, gingen auch die Handexemplare in den Besitz der Stadtbibliothek über. Die Musiksammlung der Bibliothek erfuhr dadurch eine umfangreiche und bedeutende Vermehrung. Zuwachs erfährt sie bis heute: Erst im letzten Jahr konnte die SUB ihre Sammlung wertvoller Händel-Handschriften durch eine Partiturhandschrift mit Chören aus dem Messiah ergänzen.

Für die nun abgeschlossene Digitalisierung der Händel-Handschriften konnte durch die Vermittlung von Prof. Dr. Matthew Gardner, Professor für Musikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Alte Musik an der Hochschule für Künste Bremen und Sekretär des Handel Institute Council, das Handel Institute in London als Geldgeber gewonnen werden. Die nun abgeschlossene vollständige Digitalisierung vereinfacht den Zugang zu diesen bedeutenden Quellen für die Händel-Forschung und auch für interessierte Laien enorm. Die Digitalisate werden im Portal Hamburger Kulturgut Digital zur Verfügung gestellt.

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