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Web 2.0-Dienste, Teil 5: Musik suchen, finden, hören

17. Januar 2007
von AC — abgelegt in: Tipps und Tricks — 11.010 Aufrufe

Web2.0-Serie der StabiNach den Podcasts aus der letzten Woche gibt es heute in unserer Serie über Web 2.0-Dienste noch weitere Hinweise auf Hörbares. Das Web 2.0 hat einiges an interessanten Diensten für Musikliebhaberinnen und -liebhaber hervorgebracht, mit denen sich neue Bands entdecken, Leute mit dem selben Musikgeschmack finden oder das eigene Radioprogramm zusammenstellen und abspielen lassen.

LastFM-LogoZum Bespiel bei Last.fm – einer riesigen Datenbank mit bereits über 100.000 einzelnen Musikstücken, die von den Hörerinnen und Hörern thematisch geordnet wurden: Wer registriert ist, kann einzelne Titel, Bands oder Künstler mit so genannten Tags – also selbst gewählten Schlagwörtern – versehen. Eine grafische Übersicht über die verschiedenen Tags und ihre Häufigkeit gibt die Last.fm-Tagcloud. Der dann zu entnehmen ist, dass die Tags “indie”, “alternative” und “seen live” besonders populär sind. Klickt man darin beispielsweise auf “indie”, erhält man eine Liste von Bands, die mit diesem Schlagwort versehen wurden – unter anderem Death Cab for the Cutie, The Shins und Franz Ferdinand – und kann dann in einzelne Lieder dieser Bands hineinhören.

Die ganze Arbeit mit den vielen Tags ermöglicht dann aber auch einen weiteren Service von Last.fm – nämlich die Erstellung eines persönlichen Radiosenders. Nach Nennung von Lieblingssong, -band oder -künstler wird ein Musikstream mit solchen Titeln erstellt, die dem genannten Favoriten ähnlich sind – eben weil sie mit gleichen oder ähnlichen Tags erschlossen wurden. Dabei ist dann die eine oder andere Neuentdeckung zu machen – Death Cab for the Cutie kannte ich zum Beispiel als erklärter Fan von der Shins noch nicht… Noch ein Vorteil des selbstgemachten Last.fm-Radios: Es kommt ganz ohne Werbung, Staumeldungen und angestrengter Moderation aus! Nur eines geht nicht, und zwar aus lizenzrechtlichen Gründen: Das gezielte Ansteuern bestimmter Songs. Wer aber die Last.fm-Software auf seinem Rechner installiert, kann Musiktitel aus dem eigenen Musikarchiv in einem persönlichen Profil zusammenstellen, persönliche Charts erstellen und Musik- und Konzertempfehlungen erhalten.
Ein weiteres Internet-Radio ist Pandora. Wie bei Last.fm startet man seinen eigenen Sender durch Eingabe eines Lieblingsliedes oder -künstlers. Die Empfehlungen und die eigene “Radio Station”, die daraufhin aufgebaut werden, basieren aber nicht auf dem Wissen anderer Benutzerinnen und Benutzer, sondern auf musikwissenschaftlichen Analysen, die im Rahmen des Music Genome Projects erstellt wurden. Gibt man hier zum Beispiel die eben über Last.fm entdeckte Band Death Cab for the Cutie ein, erfährt man, dass deren Musikstil auf “acoustic rhythm piano and major key tonality” basiert und hört dann als allererstes – wen wundert’s, die Shins. Kleiner Wermutstropfen bei Pandora: Ohne Registrierung ist recht schnell Schluss mit dem Erforschen und Erweitern des eigenen Musikgeschmacks – aber diese ist bislang nur Menschen mit Wohnsitz in den USA vorbehalten 🙁

Ob nun Last.fm oder Pandora die besseren Empfehlungen hat, ist sicher Geschmackssache – Last.fm hat sicher den Vorteil der größeren Datenmenge im Vergleich zu Pandora. Dort sind die Empfehlungen aber eben wissenschaftlich fundiert. Das Ausprobieren macht aber in jedem Fall Spaß! Wir in der Bibliothek beobachten die Sache mit den Empfehlungssystemen übrigens deshalb genau, weil sich das ja möglicherweise auch sinnvoll auf Bibliothekskataloge übertragen lässt. Der Katalog der UB Karlsruhe empfiehlt für jeden Treffer weitere Titel zum jeweiligen Thema.

Nächste Woche geht es am Web 2.0-Mittwoch der Stabi um die vielen bunten Bilder in Foto-Communities wie Flickr, sevenload und Co.

7 Antworten zu “Web 2.0-Dienste, Teil 5: Musik suchen, finden, hören”

  1. joerg simanowski sagt:

    Eine gute Idee – ein Blog als Kommunikationsforum der Bibliothek für Medien, Ausstellungen, Vorträge, Services u.s.w ! Habe die KollegInnen in unserer Bibliothek auch darauf aufmerksam gemacht. Jörg Simanowski, Rostock

  2. Edlef sagt:

    Hallo Anne,
    für die Registrierung bei Pandora ist kein Wohnsitz in den USA erforderlich, eine gültige “PLZ” reicht 😉

  3. Ich finde es auch ziemlich cool, dass es hier bei der Stabi jetzt ein Blog gibt. Soviel Fortschritt verkraften die meisten Studenten doch garnicht 😉

  4. transacid sagt:

    last.fm ftw!!!

  5. Markus Trapp sagt:

    transacid: Danke für deine Präferenzäußerung zugunsten von last.fm.
    Für alle, die diese Abkürzung nicht dechiffrieren können:
    ftw steht für “for the win”, transacid will damit sagen, dass er last.fm für den überlegenen Dienst unter den hier vorgestellten hält. Schauen Sie doch mal in der Wikipedia nach, was es noch so an Abkürzungen im Netzjargon gibt.

  6. Verena sagt:

    Sehr schöne Zusammenfassung.
    Eine interessante Seite finde ich in diesem Zusammenhang auch musicportl.com (das Rocklexikon 2.0)

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