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Ausstellung „Proleten auf Karton“ (2.3.-10.4.)

21. Februar 2022
von Konstantin Ulmer — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 3.724 Aufrufe

Plakat der Ausstellung 'Proleten auf Karton' (2.3.-10.4.) Postkarten der Arbeiter*innenbewegung aus den Zwischenkriegsjahren.

Seit 150 Jahren sind in Deutschland Postkarten in Gebrauch. Milliardenfach sind sie gedruckt und verschickt, in Schuhkartons gesammelt oder an Wände gepinnt worden. In ihrer schieren Menge und in ihrer Vielfalt sind sie selten beachtete Zeugnisse der Entwicklungen in Kunst und Kultur, Gesellschaft und Politik.

Die Ausstellung „Proleten auf Karton. Postkarten der Arbeiter*innenbewegung (1919 – 1939)“, kuratiert von René Senenko, entwickelt anhand der gezeigten Karten eine ganz eigene Chronik Hamburgs in den Zwischenkriegsjahren. Sie wirft Schlaglichter auf die wechsel- und widerspruchsvolle Geschichte der Arbeiter*innenbewegung in der Hansestadt, auf längst vergessene Organisationen und Projekte des proletarischen Sports, der Arbeiter*innenkultur, der Arbeiter*innenjugend und der Wehrverbände, die der SPD und der KPD nahestanden. Zudem erzählen die Karten von einzelnen, heute kaum mehr bekannten Geschehnissen aus der Ära der Weimarer Republik.

Rote Marine 1928 Aber auch Postkarten aus dem Widerstand gegen den nationalsozialistischen Terror, die, oftmals von Exilverlagen vertrieben, meist in den Postämtern aussortiert, der Gestapo übergeben und vernichtet wurden, sind in der Schau zu sehen. Viele der Postkarten finden in der Ausstellung „Proleten auf Karton“ achtzig bis hundert Jahre nach ihrem Druck nun erstmals ein Publikum. Ein Exkurs widmet sich der Arbeiter*innenfotografie. Auch einige damals viel genutzte Kameras sind im Ausstellungsraum der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg zu sehen.

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Ausstellungseröffnung am 1. März 2022 um 18 Uhr

Zur Ausstellungseröffnung am 1. März 2022 um 18 Uhr erwartet die Gäste neben einem Grußwort des stellvertretenden Stabi-Direktors Olaf Eigenbrodt und einer Einführung in die Ausstellung durch René Senenko ein szenischer Dialog. Für den musikalischen Rahmen sorgt die Songgruppe Hamburg. Der Eintritt zur Eröffnung und zur Ausstellung selbst ist frei.

Eröffnung: 1.3.2022, um 18 Uhr im Vortragsraum der SUB. Ein 2G+-Nachweis ist erforderlich. Namentliche Anmeldung unter pr@sub-uni-hamburg.de

 

Gertz 1931

Fichte 1921

Ausstellung „Proleten auf Karton Postkarten der Arbeiter*innenbewegung (1919-1939)“
2.3.-10.4.2022, Mo.-Fr. 9-24 Uhr, Sa. + So. 10-24 Uhr.

2 Antworten zu “Ausstellung „Proleten auf Karton“ (2.3.-10.4.)”

  1. “Arbeiter*innenbewegung? – die Arbeiterbewegung ist ein seit über hundert Jahren fester Topos in der Geschichtswissenschaft wie in der Politik. Man weiß, dass über 60 % der Bevölkerung diesen *Sprachzirkus ablehnen (insbesondere, da Texte schwerer lesbar werden und Migranten beim Lernen der deutschen Sprache zusätzliche Probleme haben) Haben Sie überlegt, ob Sie mit Ihrem Text mögliche Interessenten abschrecken – insbesondere Mitglieder der Arbeiterbewegung?
    Hinter dieser Sprache steckt eine elitäre Selbstinszenierung. Statt der unnützen Sprachspiele, die Sie Sie und andere nun auch noch mit der Arbeiterbewegung treiben (die viel schwerwiegendere Probleme hat und hatte) sollten Sie sich einmal mit den Ergebnissen zur Forschung der Arbeiterbewegung befassen!

  2. Konstantin Ulmer sagt:

    Liebe Frau Kutz-Bauer, Sie haben sicher recht, dass man mit dem Gendern oft auf einem schmalen Grat wandert. In der aktuellen Geschichts- und Politikwissenschaft, bei den Parteien, Gewerkschaften und Medien ist der Begriff Arbeiter*innenbewegung aber längst etabliert. Ihren abschließenden Vorwurf kann ich nicht nachvollziehen – es geht schließlich um eine Ausstellung zur Bewegung, die sich auf Forschungsergebnisse stützt und weithin vergessene Ereignisse und Biografien behandelt. Machen Sie sich ab dem 2.3. vor Ort selbst einen Eindruck!

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