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Apparat-Bände zu Klopstocks Oden erschienen

5. Januar 2016
von Redaktion — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 2.606 Aufrufe

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Im Tresor der Staatsbibliothek liegt neben anderen Schätzen der Nachlass des Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803). Auf der Grundlage dieses Nachlasses wird hier im Haus seit 1962 an der historisch-kritischen Hamburger Klopstock-Ausgabe gearbeitet.

Nachdem der Textband zu Klopstocks Oden bereits 2010 erschienen war, sind nun auch die beiden umfangreichen Apparat-Bände dazu erschienen. Damit liegen nun insgesamt 41 Bände der Hamburger Klopstock-Ausgabe vor.

Klopstocks Odenschaffen währte von 1747 bis 1802, also fast so lange wie das schöpferische Leben des Dichters überhaupt. Seiner Lyrik verdankt Klopstock sein stärkstes Nachleben.

Die neue Ausgabe ersetzt die kritisch-historische Oden-Ausgabe, die Franz Muncker und Jaro Pawel 1889 in zwei Bänden herausgegeben haben. Ihr Textbestand (231 Gedichte, darunter ein fälschlich Klopstock zugeschriebenes Gedicht) ist in der neuen Ausgabe um 6 Gedichte auf 236 vergrößert worden: um drei ungedruckte, zwei gedruckte und eine Ode, die von Muncker/Pawel nur als Fassung aufgefasst wurde. Eine Vergrößerung des Textbestandes erfolgte auch durch Textvervollständigung einer Ode, ferner der „Lyrischen Sylbenmaasse“ sowie der von Klopstock angefertigten griechischen Übersetzungen von Odenstrophen. Die neue Ausgabe enthält weit mehr seitenmäßig parallelisierte Früh- und Spätfassungen als die alte (41 statt 4). Die Hauptgrundlage der Textwiedergabe ist auch für diese Neuedition Klopstocks letzte Oden-Ausgabe von 1798, Bd. 1 und 2 der Göschen-Ausgabe der „Werke“, sowie der postum 1804 erschienene Bd. 7 dieser Ausgabe. Die neuen Herausgeber haben jedoch der zuerst gedruckten Folioausgabe von Bd. 1 und 2 den Vorzug vor der Quartausgabe gegeben.

Der erste Apparatband dokumentiert die Überlieferung einschließlich von gedruckten zeitgenössischen Vertonungen der Texte und bietet Zeugnisse vor allem von Klopstock selbst, von Zeitgenossen des Autors und von einigen bedeutenden Personen bis in die Gegenwart. Ferner werden Hinweise zur Erläuterung von Textstellen gegeben, die Textkonstitution begründet, Varianten und Lesarten bei einfacher Textdivergenz erstellt und ein Register zum Text der Oden geboten. Der zweite Apparatband bringt bei komplexer Textdivergenz die Varianten und Lesarten in chronologisch angelegten Synopsen der Fassungen.

Friedrich Gottlieb Klopstock, Werke und Briefe. Historisch-kritische Ausgabe. Hrsg. von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch (†). Abteilung Werke I: Oden. Band 2 und 3: Apparat und Synopsen. Hrsg. von Horst Gronemeyer und Klaus Hurlebusch. Berlin, Boston 2015.

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