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NS-Raubgut: Stabi erhält Gelder für Provenienzforschung

28. April 2009
von MG — abgelegt in: Aktuelles — 3.967 Aufrufe

Suche nach NS-Raubgut in Hamburgs größter Bibliothek

Am 22.4.2009 hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann bekannt gegeben, welche Projekte zur Provenienzforschung (Erforschung der Herkunft von Kulturgut in öffentlichen Sammlungen) längerfristig gefördert werden. Insgesamt wurden 17 Anträge bewilligt, darunter die von 6 Bibliotheken, eine davon ist die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek.

Seit 2006 bemüht sich die Stabi, NS-Raubgut in ihren Magazinen aufzuspüren (mehr dazu hier). Erste Ergebnisse wurden bereits in der Ausstellung „Geraubte Bücher“ über den Jahreswechsel 2008/2009 vorgestellt.

Direktorin Prof. Dr. Gabriele Beger: „Dank der Fördergelder können wir das Projekt nun intensiv weiterverfolgen und vor allem die sehr aufwendige Suche nach den Vorbesitzern der ‚verdächtigen’ Bücher fortführen.“ Bislang wurden so genannte „Geschenke“ der Gestapo aus den Jahren 1933 bis 1945 ermittelt, dokumentiert und im Katalog der Bibliothek gekennzeichnet. Für einen kleinen Teil dieser Bücher konnte im Rahmen einer Diplomarbeit die Provenienz erforscht werden. Mit der nun geförderten Stelle kann sich ein wissenschaftlicher Mitarbeiter intensiv dieser Aufgabe widmen.

Kulturstaatsminister Neumann in seiner Presseerklärung: „Die hohe Anzahl und die Qualität der eingereichten Anträge bestärkt mich zudem in meiner Überzeugung, dass sich die öffentlichen Museen, Bibliotheken und Archive ihrer besonderen moralischen Verantwortung bewusst sind. Provenienzrecherche ist und bleibt die beste Grundlage für faire und gerechte Lösungen zur Restitution von NS-Raubkunst”.

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