FAQ
© 2024 Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg, Carl von Ossietzky

Öffnungszeiten heute09.00 bis 24.00 Uhr alle Öffnungszeiten Leichte Sprache

Honduras-Tag: Herrschaft und indigene Völker von Copán bis in die Gegenwart (2.7.)

13. Juni 2016
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 2.021 Aufrufe

Honduras-Tag: Herrschaft und indigene Völker von Copán bis in die Gegenwart

Die Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg e.V. veranstaltet einen Hondurastag in der Stabi.

Sonnabend, 2. Juli 2016, 13-18 Uhr
Ort: Vortragsraum, 1. Etage, Eintritt frei.

Programm

Eröffnung, Begrüßung, Einführung: Christian Brückner und Gerrit Höllmann, Vorsitzende der Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg e. V.

Vorträge:

  • Herrschaftslegitimation in Copán in der Maya-Klassik
    Vortrag von Dirk Tiemann

    PICT0355[4]-kl In der Gesellschaft des Maya-Zentrums Copán entwickelte sich während der frühklassischen Zeit (4. und 5. Jh. n. Chr.) eine besondere Art der Herrschaftslegitimation. Der Herrscher K ́inich Yax K ́u ́k Mo ́ gründete nicht nur neue dynastische Linie, sondern propagierten – mittels der Verwendung nicht-heimischer Symbole – einen „fremden“ Ursprung und Verbindungen zu diesem. Deren Wurzeln lassen sich scheinbar ins zentralmexikanische Zentrum Teotihuacan zurückführen. Bei näherer Betrachtung jedoch erscheinen solche eindeutigen Ursprünge fragwürdig. Es lässt sich aber durchaus zeigen, dass die benutzten „fremden“ Symbole ihrem ursprünglichen Kontext entnommen wurden, um sie der eigenen Maya-Vorstellungswelt zuzuführen. Dieser Vortrag nimmt sich vor, einen kleinen Einblick in die Vorstellungs- und Ideenwelt der Gesellschaft Copáns im Bezug der Herrschaftslegitimation während der Klassik darzustellen.

  • Von $ 50,– bis zu 50 Terabytes: Die archäologische Erforschung von Copán
    Vortrag von Christian Brückner

    PICT0353[4]-kl Die archäologische Forschung zu den Ruinen von Copán im Westen von Honduras, die bereits 1576 den kolonialspanischen Autoritäten dokumentiert, von ihnen jedoch kaum beachtet worden waren, begann erst nach einem Aufsehen erregenden Bericht des US-Amerikaners John Lloyd Stephens und den Illustrationen des britischen Architekten Frederick Catherwood, die von 1839 bis 1842 über 40 Maya-Stätten entdeckten und dokumentierten. Seitdem haben Forscher dem Ort Stein um Stein Geheimnisse entrungen, zahlreiche imposante Bauten ergraben – und konnten erstaunliche Erkenntnisse über die Bewohner Copáns, ihrer Lebenswelt und den kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen gewinnen. Beispiele sind etwa der so genannte Rosalila-Tempel und die große Hieroglyphentreppe. Letztere ist, wie viele Baudenkmäler, gerade durch ihre Freilegung einer langsamen, aber doch stetigen Zerstörung ausgesetzt. Daher gewinnt aktuell die digitale Archäologie enorm an Bedeutung, wie ein Projekt des Peabody Museums der Harvard University sehr anschaulich werden lässt. Der Vortrag stellt wichtige und interessante Stationen der Entdeckung und der archäologischen Erforschung Copáns vor.

  • 035_Indigenas-kl Kaffeepause

  • Indigene Völker in Honduras: Unterwerfung und Widerstand
    Vortrag von Gerrit Höllmann und Dr. Lars Frühsorge

    In diesem Vortrag gibt es einen Überblick über die Indigenen Völker in Honduras seit der Eroberung. Beispielhaft wird auf den Mythos der „Weißen Stadt“, der in der Kolonialzeit ein Symbol des indigenen Widerstands war, auf die Proteste der Chortí gegen die herrschende Instrumentalisierung von Copán und den aktuellen Kampf der Lenca gegen die Enteignung von Flussregionen zu Gunsten von Wasserkraftwerken eingegangen.

  • Geschichte und Wirkung des Kaffeeanbaus in der Lenca-Region Marcala
    Vortrag von Montgomery Melghem Mejía, Historiker, Universidad Nacional Autónoma de Honduras
    auf Spanisch, Übersetzung und Moderation: Gerrit Höllmann

    PICT0418[4]-kl Der Historiker Montgomery Melghem schlägt einen Bogen vom Beginn des Kaffeeanbaus in Honduras und der Lenca-Region Marcala im 19. Jahrhunderts, über die Arbeit deutscher Kaffeehändler in Marcala in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die Entstehung von Kooperativen, die aktive Rolle von Bäuerinnen und Indigenen im Kaffeebereich hin zur Verbreitung des biologischen Produktionsweise und die Schaffung der geschützten Herkunftsregion Marcala. Er wird zeigen, wie sich die kleinbäuerliche, indigene Bevölkerung den Kaffeeanbau als Produktionsweise angeeignet, damit in ihre Tradition verwandelt hat und als Motor für eine weniger fremd bestimmte Entwicklung nutzt.

  • Abschlusspodium

Schreiben Sie einen Kommentar