Fünf Jahrzehnte Hamburger Geschichte aus dem Hamburger Staatsarchiv
25. Oktober 2012
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Pressemeldung der Kulturbehörde, 24.10.2012: Wissenschaftliches Team von Jan Philipp Reemtsma gibt die ersten Bände der “Beneke-Edition” heraus
Heute hat Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma die erste Kassette der Beneke-Edition an den Ersten Bürgermeister Olaf Scholz übergeben. Mehr als ein halbes Jahrhundert lang, beginnend im Jahr 1792, hat der Hamburger Jurist Ferdinand Beneke die Geschichte Hamburgs und die politischen und kulturellen Zeitereignisse in seinen Tagebüchern kommentiert. Hinzu trat ein umfangreicher Briefwechsel mit bedeutenden Zeitgenossen. Nun hat ein durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur beauftragtes Team die ersten fünf Bände dieses im Hamburger Staatsarchiv aufbewahrten Nachlasses herausgegeben und damit einen großen Schatz ans Tageslicht gebracht. Über elf Jahre lang arbeiteten sieben Wissenschaftler an der Edition, aus der nun die ersten fünf Bände (1792 bis 1801) publiziert werden. Die darauf folgenden 15 Bände werden voraussichtlich bis 2017 vorliegen.
Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Der umfangreiche Nachlass Ferdinand Benekes ist ein wahrer Schatz des Hamburger Staatsarchivs. Benekes Tagebücher, Briefe und Schriften sind ein einzigartiges Zeugnis der Alltagskultur, der politischen und kulturellen Ereignisse von 1792 bis 1848. Auch im Namen der Stadt Hamburg möchte ich mich sehr für das Engagement von Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma bedanken. Er und sein Team haben Hamburg mit der Beneke-Edition ein großes Geschenk gemacht.“
Ferdinand Beneke (1774-1848) arbeitete zunächst als Jurist im Verwaltungsapparat des preußischen Königs. Daraufhin zog er nach Hamburg, wo er bis an sein Lebensende mit seiner Familie lebte. 56 Jahre lang führte er regelmäßig Tagebücher, in denen er Beobachtungen der Gesellschaft, der politischen Umbrüche und Gedanken verfasste. Er nahm aktiv am politischen Leben teil, war aber auch ein kulturell interessierter Mensch und außerdem weit über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus gut vernetzt. Die Aufzeichnungen in den Tagebüchern geben eine Zeit des Übergangs wieder, in der sich sowohl in Frankreich als auch in Deutschland viel ereignete, was sich auf das Leben der Bürger niederschlug.
Quelle: Pressestelle der Kulturbehörde
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