Literaturverwaltungsprogramm – ja, aber welches nur?
8. August 2012
von TB — abgelegt in: Aktuelles,Tipps und Tricks — 19.272 Aufrufe
Es ist Freitag, 17:48 Uhr. Es bleiben mir noch genau 6 Stunden und 12 Minuten, um meine Abschlussarbeit fertig zu stellen. Das Fazit steht, aber das Literaturverzeichnis muss noch einmal aktualisiert werden. Jetzt bin ich gespannt, ob mein Literaturverwaltungsprogramm das macht, was ich von ihm erwarte…
Die Literaturverwaltung beginnt mit der ersten Recherche und endet meist mit der Erzeugung eines Literaturverzeichnisses für die Abschlussarbeit oder einer wissenschaftliche Publikation. Es empfiehlt sich daher, sich frühzeitig nach einem passenden Literaturverwaltungsprogramm umzuschauen. Überlegen Sie sich, was Ihnen bei der Literaturverwaltung besonders wichtig ist und probieren Sie die Software an Ihrem Rechner aus. Für die Bewertung können Ihnen folgende Fragen behilflich sein: Wie lassen sich die bibliographischen Daten importieren? Lässt sich die PDF-Sammlung gut verwalten? Vor allem aber: Wie lässt sich ein Literaturverzeichnis in meinem Textverarbeitungsprogramm erzeugen? Brauchen Sie ein Instrument zur Zitat-Verwaltung? Und wie lässt sich die Literaturangabe mit dem Zitat verbinden? Arbeiten Sie an verschiedenen Rechnern? Wollen Sie Ihre Literaturverwaltung auf einem USB-Stick mitnehmen? Wollen Sie das Literaturverwaltungsprogramm im Team nutzen?
Vor dem Hintergrund der verschiedenen Anwendungsszenarien können wir an dieser Stelle nur bedingt Empfehlungen geben. Zu den bekanntesten kommerziellen Angeboten gehören:
- Citavi: Mitarbeitern und Studierenden der Universität Hamburg empfehlen wir die Software Citavi Pro, für die das Regionale Rechenzentrum eine Campuslizenz erworben hat. Die Software kann für Studium, Lehre und Forschung auch am häuslichen Arbeitsplatz (Notebook) installiert werden, sie läuft zz. jedoch nur unter Windows. Ausführliche Informationen dazu finden Sie auf unserer Website
- EndNote und Reference Manager: Mitarbeiter der Universität Hamburg haben die Möglichkeit, eine Lizenz für EndNote und Reference Manager zu Sonderkonditionen zu erwerben (für Mac und Windows). Kontaktieren Sie hierfür bitte das RRZ
Kommerzielle Software für Mac-Rechner
- Papers (http://www.mekentosj.com/papers/)
- Sente (http://www.thirdstreetsoftware.com/site/SenteForMac.html)
Kostenlos – für Mac- und Windows:
- Zotero – als Plugin für den Firefox-Browser (http://zotero.org)
- Mendeley – Schwerpunkt: Speicherung und Verwaltung von PDF-Dokumenten (http://mendeley.com). Die Basisversion mit 1 GB Speichervolumen ist kostenlos.
- JabRef (http://jabref.sourceforge.net/)
Literaturverwaltungsprogramme im Vergleich (Stand: März 2012):
Sehr gute Übersicht über das Leistungsspektrum von EndNote, RefWorks, Citavi, Zotero, Mendeley und JabRef: http://mediatum.ub.tum.de/doc/1108526/1108526.pdf
Am Mac würde ich BibDesk (http://bibdesk.sourceforge.net/) JabRef jederzeit vorziehen. Schon, weil man dafür Java nicht braucht, was seit 10.7 nicht mehr standardmäßig installiert wird.
Ich will nicht kleinlich sein, aber: Mendeley ist nicht Open Source. (Aber es gibt eine sehr brauchbare kostenlose Version, und es ist für alle populären Betriebssysteme verfügbar, und es ist auch sonst sehr sehr interessant.)
[…] Im Weblog der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek wurden jüngst- ausgehend von dem vor Ort lizienzierten Produkt Citavi und den Sonderkonditionen zur Erwerbung von EndNote – verschiedene Softwarevarianten vorgestellt. […]
@Lambert: Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Artikel entsprechend aktualisiert. Tobias Buck