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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Exil und Exilforschung: Aspekte ihrer Aktualität (28.6.)

14. Juni 2011
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 6.429 Aufrufe

Die Walter A. Berendsohn-Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur lädt ein zur Lesung und Podiumsdiskussion:

Dienstag, 28. Juni 2011, 19 Uhr
Exil und Exilforschung: Aspekte ihrer Aktualität

Moderation: Doerte Bischoff

Lesungen von
Ursula Krechel aus Shanghai fern von wo
Aris Fioretos aus Der letzte Grieche

anschließend
Podiumsdiskussion mit Ursula Krechel, Aris Fioretos, Susanne Komfort-Hein, Klaus Briegleb

Exil und Exilforschung

Vom Nationalsozialismus vertrieben flohen 1933-1945 Tausende ins Exil, darunter die bis heute bekanntesten Autoren und Autorinnen ihrer Zeit wie Thomas und Heinrich Mann, Anna Seghers, Bertolt Brecht, Lion Feuchtwanger, Else Lasker-Schüler u. v. a. Die Bedingungen der oft einer Odyssee durch viele Länder ähnelnden Flucht sowie des Lebens und Schreibens im Exil hat die Exilforschung seit den 1970er Jahren minutiös rekonstruiert und beschrieben, wobei die Sicherung der Spuren der Verfolgten vielfach als antifaschistisches Engagement begriffen wurde. Seit Mitte der 1990er Jahre ist im Gefolge politischer Veränderungen und neuer wissenschaftlicher Perspektiven immer wieder die Frage gestellt worden, ob die Exilforschung in dieser Ausrichtung weiter bestehen kann bzw. sollte.

Während in dieser Zeit die literarische und wissenschaftliche Aufmerksamkeit auf das Exil nachließ, zeichnet sich aktuell ein neues Interesse für Phänomene, Konditionen und Schreibweisen des Exils im weiteren Sinne ab, wobei auch die ‚klassische‘ Exilepoche vor dem Horizont von Diskussionen über Massenmigration, Staatenlose, aber auch von Transkulturalität, Transnationalität und hybriden Identitäten in neuem Licht erscheint. Dem Podium zur Diskussion stehen Fragen nach Möglichkeiten und Formen des Umgangs mit dem Exil 1933-45, nach seinem Fortwirken in der Gegenwart, insbesondere der Gegenwartsliteratur, nach Phasen kultureller Erinnerung und wissenschaftlicher Paradigmen und nicht zuletzt dem Für und Wider einer Ausweitung der Perspektive auf allgemeine Exilstudien.

Ort der Veranstaltung am 28.6., 19h: Lichthof im Altbau der Staatsbibliothek Carl von Ossietzky
Eingang Edmund-Siemers-Alle/Ecke Grindelallee
Eintritt frei.

Weitere Infos, auch zu folgender Veranstaltung am Montag, 4. Juli 2011, 18 Uhr im Ossietzky-Lesesaal im Altbau der Staatsbibliothek, finden Sie auf der Website der Forschungsstelle für Exilliteratur:

Lesung, Vortrag und Buchvorstellung
(Un)mögliche Gespräche. Erste Briefe aus dem Exil 1945-1950 Heinz-Primus Kucher (Universität Klagenfurt).

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