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Hinter den Kulissen: die Erwerbungsvorschläge (“haben wollen!”)

21. Juni 2007
von ST — abgelegt in: Aufgelesen — 4.410 Aufrufe

Sie schlagen der Stabi vor, ein bestimmtes Buch zu kaufen. Aber was passiert dann? Unsere Akquisitionsabteilung lüftet den Vorhang:

Eilt-Geschäftsgang für Erwerbungsvorschläge
Von Elisabeth Kuper – Hauptabteilung Akquisition, Medienzugang Kauf

Seit Januar 2005 hat die Stabi ihre Service-Leistungen erweitert, indem die Akquisition Erwerbungsvorschläge vorrangig bearbeitet. Das Verfahren sieht so aus: im Normalfall werden die elektronisch eingehenden Erwerbungsvorschläge sofort an die Fachreferenten weitergeleitet – am Wochenende ausgefüllte Formulare müssen bis zum nächsten Arbeitstag warten. Wenn eine Kaufentscheidung gefällt wurde, wird die Bearbeitung in der Abteilung Medienzugang, Kauf ausgeführt. Getrennt nach Inlands- und Auslandsbestellungen kümmern sich zwei Mitarbeiterinnen um diese Wünsche. Die Bestellung erfolgt bei zwei in das Projekt integrierten Lieferanten, die diese Bestellwünsche eilig behandeln und, falls nötig, gesondert ausliefern. In der Regel verlässt die Bestellung unsere Bibliothek nur wenige Tage nach Eingang des Bestellwunsches. Deutsche Titel können bereits am übernächsten Tag angeliefert sein, ausländische Titel in ca. vier Wochen. Katalogisierung und Inventarisierung werden in der Regel am Tag der Lieferung erledigt. Dann wird das Buch an den zuständigen Fachreferenten gegeben, der zum Leser Kontakt aufnimmt und, falls gewünscht, eine Vorabbereitstellung im Lesesaal veranlasst. Abschließend wird das Buch wieder in den Geschäftsgang für ggf. noch zu erledigende Arbeiten zurückgeschleust (Sacherschließung, Bibliothekseinband).

Für Freunde und Freundinnen von Zahlen: Im Jahr 2006 gingen im Monatsdurchschnitt 34 Erwerbungsvorschläge ein, in diesem Jahr scheint sich ein deutlicher höherer Durchschnitt zu ergeben (um die 45 Vorschläge pro Monat). Die Zahl der tatsächlich ausgeführten Bestellungen lag dann etwas niedriger: von 408 Wünschen konnten 148 erfüllt werden. Manchmal ist eine gesonderte Bestellung nicht mehr notwendig, da der Titel bereits auf anderen Wegen in den Stabi-Bestellprozess gekommen ist. Aber manchmal spielt auch das Budget eine Rolle: nicht für alle Erwerbungsvorschläge reicht das Geld und mancher Wunsch will so gar nicht in unser Profil passen. Trotzdem berücksichtigen wir gerne beim Kauf bevorgzugt jene Literatur, die Ihnen besonders am Herzen liegt.

3 Antworten zu “Hinter den Kulissen: die Erwerbungsvorschläge (“haben wollen!”)”

  1. Claudia Koltzenburg sagt:

    Dass Leser*nnen im positiven Fall benachrichtigt werden, ist lobenswert. Was passiert bei Ablehnungen? Über die tatsächliche Anzahl der Ablehnungen gibt übrigens Ihr Beitrag keine Auskunft. Jedenfalls wäre es gerade in diesen Fällen wichtig zu wissen, ob eine das Buch evtl. auf anderem Wege beschaffen muss (eben nicht kaufen, denn sonst würde der Bedarf bei Ihnen evtl. nicht angemeldet).
    Für meine Forschungsplanung würde ich es also sehr begrüßen, wenn ich auch Ablehnungen erhalte, denn dann weiss ich erstens, dass mein Vorschlag bearbeitet wurde (und nicht versehentlich liegen blieb) und zweitens, dass ich nicht von mir aus meine Anschaffungsvorschlagsliste regelmäßig wieder durchsehen muss (ich oute mich hiermit mal als eine, die solche recht regelmäßig tätigt).
    Nicht etwa eine Ablehnung ist also aus meiner Sicht der schlechteste Fall, sondern gar nichts wieder zu hören. Können Sie diese praktische Sicht nachvollziehen?

  2. Wir Fachreferenten informieren die Leser auch dann, wenn wir ihren Anschaffungswunsch nicht erfüllen können und teilen den Grund mit. Denn es ist sehr verständlich, dass Leser in jedem Fall Rückmeldung haben möchten, ob ihr Erwerbungsvorschlag realisiert wird. Bei fachlich schwer zuzuordnenden Titeln ist im Einzelfall nicht auszuschließen, dass die Ablehnungsrückmeldung einmal versehentlich unterbleibt. Wir werden das Verfahren hier noch verbessern.

  3. Claudia Koltzenburg sagt:

    danke, das ist gut zu wissen.

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