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Web 2.0-Dienste, Teil 6: Bilder im Netz

24. Januar 2007
von Markus Trapp — abgelegt in: Tipps und Tricks — 9.353 Aufrufe

Web 2.0-Serie der Stabiflickr Web 2.0, das Internet mit dem und an dem wir alle zusammen arbeiten, lebt auch vom gemeinsamen Erschließen von Inhalten. Sehr schön zu sehen ist das an dem Dienst Flickr, bei dem Nutzer ihre Fotos online abspeichern, organisieren und anderen zum Betrachten zur Verfügung stellen können. Falls Sie Flickr noch nicht kennen, öffnet dieser Artikel vielleicht Ihre Augen für Bilder im Netz.

Ein gutes deutschsprachiges Flickr-Tutorial erklärt die Handhabung von Flickr: Fotos ins Internet? Ab sofort können Sie das auch!. Dort erfahren Sie alles über die Anmeldung eines kostenlosen Accounts, das Hochladen von Bildern, und das Erkunden von Fotos zu bestimmten Themen.

Die Suche nach interessanten Bildmotiven in Flickr ist wirklich einfach. Angenommen Sie suchen Fotos, die von Flickr-Nutzern mit dem Schlagwort Hamburg eingestellt wurden. Dazu einfach auf die erweiterte Suche (Advanced Search) gehen, ins Suchfenster Hamburg eingeben und darunter Tag (= Schlagwort) auswählen. Der Link dazu schaut so aus und wartet nur auf Ihren Klick: flickr.com/search/?q=hamburg&m=tags . Die Suche lässt sich natürlich auch verfeinern, etwa nach konkreten Aufnahmen des Hamburger Michel.

Suchmöglichkeiten gibt es viele: vielleicht möchten Sie mal nachschauen, welche Bilder es in Flickr zu Ihrem nächsten Urlaubsort gibt? Oder welche Fotos mit Ihrer Lieblingsfarbe verschlagwortet wurden? Welche Bilder einer bestimmten Tierart lassen sich entdecken? Liegen wenig Treffer zu bestimmten, womöglich seltener abgelichteten, Motiven vor, hilft es, auf die englische Bezeichnung auszuweichen, da Flickr neben vielen deutschsprachigen Fotografen eine große internationale Nutzerschaft hat, die ihre Fotos vorwiegend englischsprachig erfasst. Eine Recherche nach Gürteltier ist deshalb nicht so erfolgreich wie die nach dem entsprechenden englischen Wort Armadillo. Wenn wir schon bei der internationalen Ausrichtung von Flickr sind: Freunde der spanischen Sprache wird dieser Artikel der spanischen Tageszeitung El País freuen, in dem Flickr-Gründer Stewart Butterfield letzten November ankündigt hat, dass Flickr noch in diesem Jahr auf spanisch starten wird: “Flickr estará en español el año que viene“.

Wichtig sind natürlich auch all die Community-Features, die den Reiz solcher Foto-Portale im Zeitalter von Web 2.0 ausmachen. Man kann Bilder kommentieren, neu eingestellte Bilder zu einem bestimmten Schlagwort lassen sich als RSS-Feed (siehe RSS-Artikel im Stabi-Blog) beziehen. Angenommen, Sie wollen in Ihrem Feed-Reader darüber informiert werden, wenn neue Fotos des möglichen US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama auf Flickr hoch geladen wurden, dann führt dieser RSS-Link zum Ziel. Entsprechende Bilder des aufkommenden Polit-Stars der USA sehen Sie hier. Fotos können auch zu Bildersets zusammengestellt werden; ich habe das im letzten Jahr mit ein paar Fotos ausprobiert, die ich am Rande des Bibliothekartages in Dresden geschossen habe.

Gemeinsam eingestellte Fotos sind auch sehr praktisch für besuchte Tagungen, Messen oder Treffen: alle Teilnehmer können ihre Fotos bei Flickr mit einem gemeinsam verabredeten Schlagwort hochladen und so lässt sich ein solches Meeting auch noch fotografisch gemeinsam nacherleben, so geschehen etwa nach der Bibliothekstagung InetBib letzten Herbst in Münster: flickr.com/photos/tags/inetbibtagung2006/.

Marcus Hammerschmidt hat einmal in dem Telepolis-Artikel “Wir zeigen uns die Welt” zutreffend geschrieben:

Das fotografische Potenzial, das bei flickr akkumuliert wird, ist phänomenal. Sie sind alle da: die Lomoknipser und die Schwarz-Weiß-Experten, sechzigjährige Berufsfotografen, die erst seit einem halben Jahr eine Digitalkamera besitzen und zwanzigjährige Naturtalente, die gar nichts anderes kennen, Ästheten, Propagandisten, Aktliebhaber, Katzenfreunde, […]

Slidr - Ein Flickr-Puzzle Die Möglichkeiten erschöpfend darzustellen, was man alles mit Flickr anstellen kann, würden den Rahmen dieses Beitrages sprengen. Web 2.0 kennt auch hier keine Grenzen: Es gibt praktische Erweiterungen zum besseren Umgang mit Flickr im Browser, Möglichkeiten bei Flickr abgelegte Bilder mit automatischen Skripten in die eigene Homepage einzubinden, sowie – um diesen Beitrag nicht zu IT-lastig werden zu lassen – lustige Flickr-Spiele: wie etwa die Puzzle-Variation Flickr Slidr oder das unterhaltsame Fastr, ein originell umgesetztes Schlagwort-Raten: Bilder werden gezeigt und man versucht im Wettrennen mit anderen Nutzern auf das Schlagwort zu kommen, mit dem es eingestellt wurde. Fastr gibt es auch auf deutsch, spanisch oder französisch und ist ein Spiel, das nicht nur für Bibliothekare interessant ist ;-).

Zahlreiche Informationen über alle praktischen oder einfach nur dem Zeitvertreib dienenden Features und Erweiterungen zu Flickr finden sich auf folgenden Übersichtsseiten:

Wie immer in unserer Stabi-Reihe liegt es uns natürlich auch am Herzen, Ihnen nicht nur einen Dienst zu nennen, und gerade bei Bildern gibt es zahlreiche Portale. Da wäre zum Beispiel Zooomr (mit drei o!) zu nennen, das seine Stärken im Geo-Tagging hat (also in der geographischen Verschlagwortung der Bilder, siehe dazu auch den Wikipedia-Artikel über Zooomr). Oder da gibt es den deutschen Dienst sevenload, der nicht nur wegen seiner großen deutschsprachigen Community Vorteile gegenüber Flickr hat, sondern der zudem die Möglichkeit anbietet, neben Fotos auch die immer beliebter werdenden Videos abzuspeichern. Doch dazu mehr nächsten Mittwoch, wenn ich Ihnen im siebten Teil unserer Web 2.0-Reihe die Videodienste von sevenload, YouTube & Co. vorstellen werde. Soviel sei hier schon verraten: Fernsehen war gestern, Online-Videos sind ganz groß im Kommen.

Fragen und Anregungen zum heutigen Thema “Bilder im Netz” wie immer gerne hier in den Kommentaren oder per E-Mail.

2 Antworten zu “Web 2.0-Dienste, Teil 6: Bilder im Netz”

  1. […] Im Stabi-Blog, dem Weblog der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, habe ich einen Artikel über “Bilder im Netz” geschrieben. […]

  2. […] gefunden habe, toppt alles: FlickrCash: Eine Flickr-Suche die das Browserfenster optimal ausnutzt und schon im Hintergrund neun weitere Fotoseiten prall gefüllt mit Vorschaubildern aus dem Flickr-Fundus vorauslädt. […]

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