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Prix Goncourt für Michel Houellebecq

12. November 2010
von Markus Trapp — abgelegt in: Aufgelesen — 3.983 Aufrufe

Michel Houellebecq 'La carte und le territoire' In dieser Woche wurde Michel Houellebecq mit dem wichtigsten französischen Literaturpreis, dem Prix Goncourt, ausgezeichnet. Für seinen aktuellen Roman «La carte et le territoire», der im März 2011 im Dumont Verlag unter dem Titel «Karte und Gebiet» erscheinen wird. Ein Triumph für den Bestseller- und Skandalautor, auf den er – oft favorisiert, doch am Ende nie prämiert – lange warten musste. Die französische Literaturkritik war sich dieses Jahr aber sicher, dass er ihn bekommen wird. Schon seit Monaten wurde er in den Feuilletons als diesjähriger Preisträger genannt. Böse Zungen sagen gar, er habe seinen Roman auf den Preis hin zugeschrieben. So berichtet DIE ZEIT:

«Die Goncourt-Juroren können fast nicht anders. Sie müssen einem Roman, der alles hat, um zu gefallen, nur wohlgesinnt gegenüber sein», schrieb der Kritiker Pierre Assouline. Und so war unter seinen Kollegen einhellig von Meisterwerk, Vollendung und literarischer Tiefe die Rede.

Martina Meister findet in der Frankfurter Rundschau deutliche Worte zum Prophet(en) der Mittelmäßigkeit:

Michel Houellebecq hat es wirklich geschafft. Er hat mit dieser rituell wirkenden Selbsttötung des Schriftstellers durch den Erzähler seine hasserfüllten Kritiker ein für alle Mal mundtot gemacht und sich auf gewisse Weise den Weg freigeschossen zum Prix Goncourt. Zu diesem Preis, für den er seit zehn Jahren im Gespräch ist, der mindestens zwei Mal an ihm vorbeigegangen ist und der ihm fehlte, allen Erfolges zum Trotz. Es war wie ein Phantomschmerz, auch wenn er das nur widerwillig zugegeben hat.

Hören Sie auf RTL.fr ein knapp 10-minütiges Interview mit dem Preisträger: Le prix Goncourt 2010 attribué à Michel Houellebecq.

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