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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Die Hamburger Grafen – ein unterschlagenes Kapitel der Reichsgeschichte? Überlegungen zum 900. Todestag Graf Gottfrieds von Hamburg (2.11.2010)

26. Oktober 2010
von BP — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 5.344 Aufrufe

Als eines von drei Büchern der einstigen Hamburger Domkirche St. Marien, das die Zeiten überdauerte, verdient der Codex in scrinio 93 der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek besondere Beachtung. Sein spätantikes Elfenbeinrelief, das die Vorderseite des Einbands ebenso ziert wie in vergoldeten Silberdraht eingelassene Halbedelsteine und farbiges Glas, erregte wiederholt das Interesse der Kunstgeschichte.
Dieser Codex, ein Evangeliar, wurde vom Grafen Gottfried von Hamburg und dessen Bruder Heinrich zum Gedächtnis ihrer Eltern Graf Heinrich und Gräfin Margareta der Hamburger Domkirche gestiftet, wie der Widmungseintrag verrät. Dieser Text sowie ein Nekrologeintrag wurden bereits 1842 veröffentlicht, doch die historische Forschung schenkte den Hamburger Grafen dadurch noch keine angemessene Beachtung.
Jüngst vorgenommene interdisziplinäre Forschungen zum Codex, seinen Stiftern und deren Umfeld gestatten eine grundlegende Neubewertung der Hamburger Grafen. Diese demnächst in Buchform veröffentlichten Ergebnisse werden anlässlich des 900. Todestags Graf Gottfrieds nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es zeigt sich, dass die Hamburger Grafen ein bedeutendes Geschlecht waren, dessen Verbindungen weitere Teile Europas erfassten und das keineswegs 1110 mit dem Tod Graf Gottfrieds endete. Diese Neubewertung betrifft nicht zuletzt auch die kirchliche Entwicklung Hamburgs und Nordelbiens. – Die Handschrift wird zum Vortrag von Günther Bock im Original präsentiert.
Der Veranstaltung findet am 2. November, 18 Uhr im Vortragsraum, 1. Etage statt. Der Eintritt ist frei.

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