„Eine äußerst willkommene Abrundung…“ – zum 3. Tag der Provenienzforschung am 13. April 2022
13. April 2022
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Von der Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut.
Am 13. April 2022 ist wieder Tag der Provenienzforschung, und die Stabi ist erneut dabei. Dieses Jahr mit einer von Anneke de Rudder erarbeiteten Online-Präsentation der Arbeitsstelle Provenienzforschung – NS-Raubgut zu den Briefen aus der Sammlung Heinrich Spiero. Sie zeigt, wie Teile der bedeutenden Autographensammlung des Germanisten und Biografen Heinrich Spiero in die Sondersammlungen der Bibliothek gelangten:
Die hier geschilderten Vorgänge stehen beispielhaft für das Schicksal vieler Sammler*innen und ihrer bibliophilen Kostbarkeiten unter dem Verfolgungsdruck durch das NS-Regime. Wie andere wissenschaftliche Bibliotheken profitierte die Stabi in dieser Zeit von erzwungenen Verkäufen seltener Materialien, und das nicht nur im Fall Spiero. Im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekts überprüft die Arbeitsstelle Provenienzforschung daher seit 2018 systematisch die Herkunft von verdächtigen Zugängen zu den Sondersammlungen, um NS-Raubgut zu identifizieren und wenn möglich zu restituieren.
Genau wie bei uns an der Bibliothek wird inzwischen an vielen Institutionen im In- und Ausland nach der Provenienz von Objekten geforscht: Wo kommen sie her? Wie sah ihr Weg in die Sammlungen aus? Was ist die Geschichte hinter den verwahrten Büchern, Kunstwerken oder Alltagsgegenständen? Handelt es sich möglicherweise um Raubgut? Der Tag der Provenienzforschung soll dazu dienen, aktuelle Forschungen vorzustellen und einen Einblick in die vielfältigen Arbeitsmethoden zu geben. Sie helfen den Institutionen dabei, mehr Klarheit über die Herkunft ihrer Bestände zu erlangen und gleichzeitig auch die mit den Objekten verbundenen menschlichen Schicksale ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.