„Das ist Esther“ (27.11.)
11. November 2019
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 7.444 Aufrufe
Theaterstück mit Florentine Weihe.
Regie: Katja Langenbach
Dauer: 1:30h, keine Pause
Mittwoch, 27. November 2019, 18:00
Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Von-Melle-Park 3, 20146 Hamburg, Vortragsraum 1. Etage.
Eintritt € 16,-. Um Anmeldung wird gebeten unter nsraubgut@sub.uni-hamburg.de.
Mit großem Erfolg spielt die junge Hamburger Schauspielerin Florentine Weihe seit einigen Jahren an Schulen und anderen Spielstätten das Einpersonenstück „Das ist Esther“. In dieser besonderen Produktion des Thalia-Theaters erzählt die 17-jährige Mary Ann von ihrer Großmutter Esther Bauer und auch von sich selbst. Aus der Erinnerung der Enkelin tauchen Fotos und Originaltöne auf – zu hören ist die „Grandma“ vom Band, abgespielt übers Handy. Nach und nach setzt sich so das Bild eines Lebens zusammen: Geboren und aufgewachsen in Hamburg-Eppendorf, riss die NS-Judenverfolgung Esther schon früh aus ihrer behüteten Kindheit. Die Nationalsozialisten verschleppten sie in das Ghetto Theresienstadt, das Vernichtungslager Auschwitz und das KZ Mauthausen, wo sie schließlich 1945 befreit wurde. Das Stück erzählt vom Glück des Überlebens. Es thematisiert darüber hinaus den Tod der nahezu letzten Zeitzeugen auf einer sehr persönlichen Ebene.
Nach dem großen Erfolg des Stückes an Hamburger Schulen wird das Stück aktuell meist in einem Klassenraum der ehemaligen jüdischen Mädchenschule gespielt, der heutigen Gedenk- und Bildungsstätte Israelitischen Töchterschule. In dieser Schule verbrachte Esther ihre Schulzeit; das Gebäude trägt mittlerweile den Namen des letzten Schulleiters dieser Schule Dr. Alberto Jonas, dem Vater von Esther Bauer geb. Jonas, der 1942 im Ghetto Theresienstadt umgekommen ist. Am 27.11. ist die Aufführung einmalig in der Staats- und Universitätsbibliothek zu sehen, im Rahmen einer Tagung des Arbeitskreises „Provenienzforschung und Restitution – Bibliotheken“. Eine ganz besondere Gelegenheit, die Mitarbeiter*innen und Besucher*innen der Stabi sich nicht entgehen lassen sollten!