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Foucault in der Stabi

8. Juli 2019
von Redaktion — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 2.818 Aufrufe

Von Dr. Petra Blödorn-Meyer.

Foucault-Gedenktafel am Institut Français

Foucault-Gedenktafel am Institut Français Hamburg. Foto: Dr. Fiona Friedmann, Institut Français

Seit heute erinnert eine Gedenktafel des Institut français in der Heimhuder Str. 55 an Michel Foucault (1926-1984). Der französische Philosoph leitete von 1959 bis 1960 das Institut français de Hambourg und bewohnte die Direktorenwohnung in der ersten Etage.

Dass Foucault während seiner Hamburger Zeit auch ein eifriger Nutzer der von seinem Arbeits- und Wohnort einen Steinwurf entfernten Stabi war, ist wahrscheinlich den wenigsten bekannt. Seine Biographen erstaunt es nicht: „Und dann verbringt er – aber das ist keine Überraschung – viel Zeit in der Universitätsbibliothek“ (S.148) schreibt Didier Eribon in seiner Foucault-Biographie (Didier Eribon, Michel Foucault: Eine Biografie, 2017.), die im Original bereits 1989, wenige Jahre nach dem frühen Tod des Philosophen erschienen ist (https://beluga.sub.uni-hamburg.de/vufind/Record/026807416).

Ausführlich beschäftigt sich Rainer Nicolaysen in seinem 2016 in der Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte erschienenen Beitrag „Foucault in Hamburg“ (vgl. http://www.fsw.uzh.ch/foucaultblog/uploads/Nicolaysen-Foucault.pdf) mit der bis dahin kaum beachteten Hamburger Zeit und ihrer Bedeutung für den wissenschaftlichen Durchbruch des zu jener Zeit noch unbekannten jungen Wissenschaftlers. Foucault schließt in Hamburg seine seit fünf Jahren geführten Studien ab, die in seinen Promotionsschriften „Histoire de la folie“ und „Emmanuel Kant: Antrophologie du point de vue pragmatique“ münden. Das Vorwort der Erstausgabe der Histoire de la folie à l’âge classique: folie et déraison datiert „Hambourg le 5 février 1960“:

Für seine Kant-Studie werden die Bestände der Stabi ihm zweifelsohne wertvolle Dienst geleistet haben. Die Bibliothek war im ehemaligen Wilhelm Gymnasium Ecke Moorweidenstraße/Grindelallee untergebracht (heute der sog. Altbau):

Frontalansicht Bibliothek 1956

Der Lesesaal I befand sich in der ersten, der Lesesaal II direkt darüber in der zweiten Etage. Eine interne Treppe verband die beiden Säle miteinander. Heute befinden sich dort Mitarbeiterbüros und die Linga-Bibliothek.

Die Einweihung der Gedenktafel zu Michel Foucault am Institut français de Hambourg fand am 12. Juni 2019 statt:

Literatur von und zu Michel Foucault finden Sie in der SUB und in den Fachbibliotheken (Trefferliste beluga).

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