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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Thomas Manns Roman „Lotte in Weimar“ und die Verfilmung von Egon Günther (26.4.)

12. April 2019
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 3.315 Aufrufe

Lotte im Kino
Freitag, 26. April 2019, 16:30 Uhr
Ort: Vortragsraum, 1. Etage. Der Eintritt ist frei.

Lilli Palmer in der Rolle der Charlotte Kestner Es war wohl kein herzliches Wiedersehen: „Mittag Riedels und Mad. Kästner”, derart knapp vermerkt Goethe im Tagebuch am 25. September 1816 den Besuch von Charlotte Kestner bei ihm in Weimar – der Frau, die Vorbild war für die Lotte in „Die Leiden des jungen Werther“. Um diese Begegnung spinnt Thomas Mann seinen Roman „Lotte in Weimar“, den Egon Günther 1974 für die DDR-Filmfirma Defa auf die Leinwand brachte. Der Film entstand, kurz nachdem die DDR-Kulturpolitik sich von der Vereinnahmung Goethes und anderer Dichter für die Staatsdoktrin gelöst hatte und stattdessen eine „kritische Aneignung“ der Klassiker forderte.

Prof. Dr. Andreas Blödorn Andreas Blödorn (geb. 1972, Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Münster und Vizepräsident der Deutschen Thomas Mann-Gesellschaft) zeichnet in seinem Vortrag nach, wie in Günthers Film die (staatlicherseits nun erwünschte) Kritik am Goethe-Kult zugleich als subtile Kritik an jeder Art von Personenkult – und damit auch am Personenkult in der DDR – lesbar wird. Im Vergleich von Verfilmung und Vorlage wird dabei deutlich, wie Günther mit und über Thomas Mann das Goethebild der DDR der 1970er Jahre verändert und den jungen, nicht an Konventionen gebundenen Goethe der 1770er Jahre gegen den alten, in Konventionen erstarrten großbürgerlichen Goethe des Jahrs 1816 ausspielt.

Eine Veranstaltung der Thomas Mann-Gesellschaft Hamburg e.V.

Nach dem Vortrag beginnt um 19 Uhr im Metropolis-Kino (Kleine Theaterstraße 10, 20354 Hamburg) die Vorführung des Filmes:

Der Eintritt für den Vortrag ist frei, die Kinokarten kosten regulär 7,50 Euro, Mitglieder der Thomas Mann-Gesellschaft Hamburg zahlen 5 Euro.

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