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Ausstellung: Mutter Erde. Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit (17.1.-24.3.)

19. Dezember 2018
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 4.981 Aufrufe

Mutter Erde. Natur und Weiblichkeit in der Frühen Neuzeit In der europäischen Kultur wird die Natur mit klangvollen Namen bezeichnet: Mutter Erde, Frau Natur, Gaia. Fast immer wird dabei die Natur als weiblich gedacht und dargestellt. Dies findet auch in vielen Bildern seit der Frühen Neuzeit seinen Niederschlag, welche die Natur als Gebärerin und Ernährerin, Erzieherin, Magierin und Hüterin der Welt zeigen. Die antike, kleinasiatische Fruchtbarkeitsgöttin Diana Ephesia war hier das meist bemühte Vorbild, die –mit vielen Brüsten ausgestattet – Produktivität und Vielfalt der Natur symbolisieren sollte.

Im europäischen Denken wurden gängige Ansichten durch Naturprinzipien legitimiert, was weiblich sei und wie sich Frauen zu verhalten hätten: Frauen galten als das „natürlich“ schwächere Geschlecht und ihre Gebärfähigkeit wurde als naturgegebenes Lebensziel vorausgesetzt. Diese Vorstellungen spiegeln sich auch noch in modernen Begriffsfindungen wie „working mum“ wider, in der die – scheinbar als nicht selbstverständlich zu verstehende – Verknüpfung von erwerbstätigem Arbeiten und dem Aufziehen von Kindern als dem eigentlich „typisch“ weiblichen Betätigungsfeld vollzogen wird.

Diese Sichtweisen und Projektionen werden in vielen Beispielen frühneuzeitlicher Druck- und Buchgraphik ins Bild gesetzt. In der Ausstellung finden sich unter anderem Werke nach Originalen von Maarten van Heemskerck, Hendrick Goltzius und Peter Paul Rubens. Ebenso werden Titelblätter antiquarischer, kunstgeschichtlicher, naturkundlicher und philosophischer Texte von Cesare Ripa, Athanasius Kircher, Joachim von Sandrart sowie Georges Louis de Buffon präsentiert.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg, der Forschungsstelle Naturbilder/Images of Nature, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (SUB) sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen unter Leitung von Iris Wenderholm und Maurice Saß.

[Update 21.01.2019:] Die Texte zu den in der Ausstellung gezeigten Werken haben wir in einer Broschüre zusammengefasst, die Sie ausgedruckt in der Ausstellung vorfinden. Die Texte stellen wir hier auch frei zum Download zur Verfügung: Mutter Erde-Broschüre (Format PDF, Dateigröße: 1 MB, 39 Seiten). [Ende Update 21.1.2019]

Vom 22. Oktober 2017 bis 2. September 2018 wurden mehr als 100 Kupferwerke aus den Hamburger und Göttinger Beständen in der Kunstsammlung der Universität Göttingen gezeigt. Jetzt stellt die SUB ihre Bestände zum Thema in einer kleinen Kabinettausstellung auch dem Hamburger Publikum vor.

Die Beiträge des begleitenden Ausstellungskatalogs (erhältlich im Café Libretto) wurden zum größten Teil von Studierenden und Doktorandinnen des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Hamburg verfasst. Der umfangreiche und reich illustrierte Katalog erschließt wichtige Teilbestände der Kupferstichsammlung der SUB sowie der Kunstsammlung der Universität Göttingen.

Ausstellungseröffnung Eröffnung der Ausstellung:
Mittwoch, den 16. Januar 2019, um 18 Uhr
im Vortragsraum der Bibliothek (erste Etage)

Begrüßung
Dr. Petra Blödorn-Meyer,
Kommissarische Leitung der Bibliothek
Natur und Weiblichkeit
Einführung in die Ausstellung
Dr. Maurice Saß,
Prof. Dr. Iris Wendeholm

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