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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Verleihung des Hans-Frankenthal-Preises 2018 (25.10.)

10. Oktober 2018
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.031 Aufrufe

Verleihung des Hans-Frankenthal-Preises 2018

Die Stiftung Auschwitz-Komitee hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stimmen, die Mahnung und das Vermächtnis derjenigen, welche die nationalsozialistischen Verbrechen noch selbst erlebt und überlebt haben, an die nachfolgenden Generationen weiter zu geben und in Erinnerung zu halten. Mit dem Hans-Frankenthal-Preis werden jedes Jahr Gruppen, Initiativen und Institutionen ausgezeichnet, die Aufklärungs- und Bildungsarbeit gegen das Vergessen und gegen nationalsozialistische und neofaschistische Bestrebungen leisten.

Der Hans-Frankenthal-Preis 2018 geht zu gleichen Teilen an das Alternative Kultur- und Bildungszentrum AKuBiZ e.V. für das Projekt Digitale Geschichtskarte für Sachsen und an die Beteiligten des Dokumentarfilmprojekts „Liza ruft!“ mit der Partisanin Fania Brantsovskaya.

Das AKuBiZ e.V. in Pirna ist seit vielen Jahren ein wichtiger Akteur im Widerstand gegen die fortschreitende Etablierung rechter Ideologien, Inhalte und Aktionen. Ohne die Aufklärung über die nationalsozialistischen Verbrechen kann die aktuelle politische Situation nicht verstanden werden. Mit dem Projekt „Digitale Geschichtskarte für Sachsen“, das die faschistischen Verbrechen an den realen Schauplätzen in der Region sichtbar macht, leistet das AKuBiZ dazu einen wesentlichen Beitrag.

„Liza ruft!“ war die Parole einer Partisan_inneneinheit während des Zweiten Weltkriegs, sie erinnert an eine getötete Kameradin. Im gleichnamigen Film berichtet Fania Brantsovskaya über ihr Leben in einer litauisch-jüdischen Familie, die nach dem Einmarsch der Deutschen deportiert und fast vollständig ermordet wurde. Fania schloss sich den Partisan_innen an, nach der Befreiung blieb sie in Litauen. Heute ist sie aufgrund ihrer Biografie im wieder unabhängigen Nationalstaat einerseits als Überlebende des Holocaust Teil des offiziellen Gedenkens. Anderseits aber wird aufgrund ihres damaligen Widerstands gegen die Deutschen und deren litauische Unterstützer_innen staatsanwaltlich gegen sie ermittelt. Fania Brantsovskaya ist eine Frau, deren konsequente und ungebrochene Haltung Mut macht, Widerstand gegen Unrecht zu leisten.

Der mit insgesamt 2.000 Euro dotierte Hans-Frankenthal-Preis 2018 wird am Donnerstag, 25. Oktober um 19:00 Uhr im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky in Hamburg verliehen. Im Rahmen der Verleihung werden die Preisträger_innen nach den Laudationes ihre Arbeit vorstellen. Musikalische Umrahmung: Combo Rosso.

Eine Veranstaltung der Stiftung Auschwitz-Komitee.
Ort: Lichthof im Altbau, Eingang Edmund-Siemers-Allee/Ecke Grindelallee, Eintritt frei.

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