Summer School zur hebräischen Buchkultur in der Stabi
6. September 2017
von MEM — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.484 Aufrufe
Forschung über Handschriften und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses bedingen einander und sind auf die Analyse von Originalen angewiesen. Mit der Summer School „Hebrew Codicology and Palaegraphy based on the Collection of the State and University Library Hamburg“1, in Kooperation des Sonderforschungsbereichs Manuskriptkulturen der Universität Hamburg mit der Staats- und Universitätsbibliothek, können in diesem Monat ideale Voraussetzungen für das Kennenlernen der hebräischen Manuskriptkultur geschaffen werden.
Die Dozenten der Summer School – Prof. Malachi Beit-Arié, Dr. Nurith Pasternak, Dr. Edna Engel und Prof. Sarit Shalev-Eyni – sind international ausgewiesene Experten. Einer ausgewählten Gruppe von 15 Teilnehmern werden sie ein Programm bieten, bei der die hebräische Buchkultur umfassend und interdisziplinär vorgestellt wird. Einband, Buchblock, Schriftträger, Schrift und Schriftentwicklung sowie Buchdekor stehen dabei im Zentrum des Unterrichts und der Analysen.
Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg stellt dabei nicht nur weitgehend die räumliche und technische Infrastruktur bereit. Vielmehr bewahrt die Stabi ungefähr 560 hebräische Handschriften auf, in denen Texte aus ganz verschiedenen Bereichen überliefert sind – darunter Gebete, Regelwerke, Schriften aus den Bereichen der Theologie, Poesie und Rhetorik, Mathematik und Medizin. Die Sammlung geht im Kern vor allem auf die Privatbibliothek der Gelehrten Johann Christoph Wolf (1683–1739) und Johann Christian Wolf (1690–1770) sowie auf die 1906 angekaufte Sammlung des jüdischen Rechtsanwalts Hajjim Baruk Levy zurück. Die Hebraica der Stabi gehören zu den hochkarätigen und bedeutenden Beständen hebräischer Buchkunst in europäischen Bibliotheken, von deren Erforschung weitere wichtige Erkenntnisse zu erwarten sind.