Jahresveranstaltung der Stiftung Auschwitz-Komitee (13.10.)
29. September 2016
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 2.820 Aufrufe
In Erinnerung an Hans Frankenthal.
Die Stiftung Auschwitz-Komitee hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Stimmen, die Mahnung und das Vermächtnis derjenigen, welche die nationalsozialistischen Verbrechen noch selbst erlebt und überlebt haben, an die nachfolgenden Generationen weiter zu geben und in Erinnerung zu halten.
Dazu hat die Stiftung bereits mehrfach den Hans-Frankenthal-Preis vergeben, um Gruppen, Initiativen und Institutionen unterstützen, die im Geiste des Auschwitz-Komitees Aufklärungs- und Bildungsarbeit gegen das Vergessen und gegen nationalsozialistische und neofaschistische Bestrebungen leisten.
Eine Veranstaltung der Stiftung Auschwitz-Komitee.
Donnerstag, 13. Oktober 2016, 19 Uhr
Ort: Lichthof im Altbau, Eingang Edmund-Siemers-Allee/Ecke Grindelallee, Eintritt frei.
Update 4.10.2016:
Der Hans-Frankenthal-Preis 2016 geht an die „Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş“ (Berlin) und die Initiative Gedenken in Harburg. Das hat der Stiftungsrat der Stiftung Auschwitz-Komitee in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am Donnerstag, 13. 10. um 19:00 Uhr im Lichthof der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky verliehen. Zur Preisverleihung lädt die Stiftung herzlich ein. Im Rahmen der Verleihung werden die Preisträger_innen nach den Laudationes ihre Arbeit vorstellen.
Musikalische Umrahmung durch Trio Miras (Nilgün Aksoy, Malte und Benjamin Stueck).
Die 2012 gegründete Initiative für die Aufklärung des Mordes an Burak Bektaş in Berlin begleitet kritisch die Ermittlungen zu dem bis heute unaufgeklärten Mord an einem Menschen mit Migrationsgeschichte und setzt sich – gemeinsam mit der Familie und Freund_innen des Ermordeten – für einen Gedenkort ein.
Die Initiative drängt darauf, die Indizien, die auf ein mögliches rassistisches Tatmotiv hinweisen, angemessen in die Ermittlungen einzubeziehen. Es geht ihr dabei nicht nur um eine Einzeltat, sondern insbesondere um eine gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den zahlreichen Morden an Migrant_innen in der Bundesrepublik und mit dem alltäglichen Rassismus, dem Menschen mit Migrationsgeschichte ausgesetzt sind. Die Initiative arbeitet bundesweit mit zahlreichen antirassistischen und antifaschistischen Initiativen zusammen. Weitere Informationen unter burak.blogsport.de.
Die Initiative Gedenken in Harburg setzt sich seit 1998 mit zahlreichen Veranstaltungen wie Zeitzeug_innengesprächen, Stadtteilrundgängen, Lesungen und Ausstellungen für die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte Harburgs ein. Sie ist eine der ältesten Hamburger Stadtteilinitiativen zu diesem Themenbereich, arbeitet mit zahlreichen Akteur_innen in Harburg zusammen und wendet sich mit vielen ihrer Aktivitäten gezielt an junge Menschen.
Hervorzuheben ist nicht zuletzt die thematische Breite ihrer Veranstaltungen, die u. a. die Verfolgung der Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Zwangsarbeiter_innen und Zeug_innen Jehovas umfasst. Aktuell will die Initiative die Shoah-Überlebende Dagmar Lieblova aus Prag, mit der sie seit langem zusammenarbeitet, zu einer Zeitzeug_innenveranstaltung einladen. Weitere Informationen unter www.gedenken-in-harburg.de.