Seltene Elbkarte von 1702 erworben
9. Juni 2006
von UH — abgelegt in: Hamburg — 9.276 Aufrufe
Die Staatsbibliothek hat für ihre Kartensammlung eine seltene Karte der Elbe bei Hamburg aus dem Jahr 1702 erworben: die “Vorstellung Eines Theils des Elb-Strohms nemlich von dem eussersten Ende der Vierlande in der gegend Borchhorst an, bis hinunter bey Blanckenaese …”. Sie ist das kartographische Hauptwerk von Heinrich Schaden, Ingenieur-Kapitän und Kondukteur der Hamburger Fortifikation. Gestochen hat sie der Kupferstecher H. Westphalen, der zwischen 1690 und 1720 in Hamburg wirkte. Sie wurde von vier Platten gedruckt.
Die 64 : 190 cm große, altkolorierte Karte ist nach Südwesten ausgerichtet und stellt den zum Hamburger Gebiet gehörenden Teil des Elblaufs von den Vierlanden bis Blankenese dar. Zu sehen sind die Umrisse von Hamburg mit seinen Befestigungsanlagen, das Harburger Schloss, die Sternschanze, die Elbinseln und viele Details des Flußlaufs mit Sandbänken, Untiefen und Nebenarmen. Die Karte zeigt plastisch die damalige Kulturlandschaft der Elbmarschen mit ihren langgestreckten, streifenförmigen Flurstücken, durchzogen von den Elbarmen, der Bille und einem dichten Netz von Entwässerungsgräben.
Die Karte wird demnächst digitalisiert und unter Hamburg in alten Karten und Ansichten zu sehen sein. Spendenmittel der Dr. Wilfried und Gisela Rinke Stiftung haben der Bibliothek diese Erwerbung ermöglicht.