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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Neues aus dem Hamburg-Lesesaal: Lesetipps 2009

16. November 2009
von HS — abgelegt in: Hamburg — 4.844 Aufrufe

hamburg-welle-logo.gifEtwas spät im Jahr, aber gerade noch rechtzeitig vor Weihnachten, möchten wir Ihnen fünf Neuerscheinungen zu Hamburg aus dem Jahr 2009 vorstellen. Mögen sie gern auch als Anregungen für etwaige Wunschlisten dienen.

Diese fünf sowie weitere neue Titel finden Sie im Hamburg-Lesesaal, der Ihnen Literatur zu allen Lebensbereichen rund um Hamburg bietet wie z.B. zur Geschichte, Kultur, Sport, Verwaltung oder Wirtschaft. Dort präsentieren wir Ihnen neu eingegangene Literatur gesondert im Neuerwerbungsregal. Wer sich also einen Überblick über gedruckte Novitäten zu Hamburg verschaffen möchte, ist herzlich eingeladen, im Hamburg-Lesesaal vorbeizuschauen. Einen Überblick aller Neuheiten zu Hamburg aus 2009, die im Bibliothekssystem der Universität Hamburg vorhanden sind, finden Sie hier.

Lesetipp 1:

kähler2.jpgGert Kählers Überblick über 100 Jahre Hamburger Stadtbaugeschichte beginnt, als 1909 Fritz Schumacher nach Hamburg kam und mit seinen städtebaulichen Reformen dazu beitrug, daß die Hansestadt zu einer wirklich modernen Metropole wachsen konnte. Weiter spannt er den Bogen mit dem Aufbau einer “Stadt für Alle” nach der Zerstörung Hamburgs 1945 über die Zeit der Großsiedlungsbauten in den 60er und 70er Jahren bis zu heutigen Projekten wie der HafenCity und dem “Sprung über die Elbe”. Das reich bebilderte Buch zeichnet 100 Jahre Hamburger Stadtbaugeschichte im politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhang nach und gibt dabei ebenso benachbarten sozialpolitischen Themen wie Bevölkerungswachstum, Wohnverhältnissen und Verkehr angemessenen Raum.
Ein angenehm kritisches und darüber hinaus sehr gut lesbares Standardwerk für alle Hamburg-Liebhaber aus der Feder des renommierten Publizisten Gert Kähler. Einer der Spitzentitel des »Hamburger Architektursommers 2009«.

Kähler, Gert: Von der Speicherstadt bis zur Elbphilharmonie. Hundert Jahre Stadtgeschichte Hamburg. Hamburg: Dölling und Galitz, 2009

Signatur: HH 5039/36

Lesetipp 2:

vhg2.jpgDer 21. Band der Reihe »Hamburgischen Lebensbilder«, in der der Verein für Hamburgische Geschichte – Hamburgs ältester Geschichtsverein – interessante Persönlichkeiten der Stadtgeschichte vorstellt, widmet sich der eigenen Vereinsgeschichte in der NS-Zeit und dem Ausschluss seiner jüdischen Mitglieder.
Um dieses dunkle Kapitel der Vereinsgeschichte aufzuarbeiten (1939 nahm der Verein einen neuen Arierparagraphen in seine Satzung auf und verbot Juden damit den Zutritt), werden beispielhaft sieben Biografien von insgesamt knapp 50 jüdischen Mitgliedern vorgestellt: engagierte und gebildete Hamburgerinnen und Hamburger, die auf den Rechtsstaat vertrauten und sich auf vielfältige Weise für ihre Heimatstadt einsetzten. Zu Ihnen zählten Agathe Lasch, Deutschlands erste Germanistikprofessorin an der Hamburgischen Universität oder Max Eichholz, der als Anwalt und Bürgerschaftsabgeordneter für ein reformiertes Jugendrecht, für den Abbau von Klassenschranken und gegen den erstarkenden Antisemitismus kämpfte. Doch ihre Position, ihre Bildung und ihr Engagement konnten die porträtierten jüdischen Hamburgerinnen und Hamburger vor brutaler Ausgrenzung und Verfolgung nicht schützen.

Spätes Gedenken. Ein Geschichtsverein erinnert sich seiner ausgeschlossenen jüdischen Mitglieder. Hrsg. von Joist Grolle. Bremen: Edition Temmen, 2009

Signatur: HH 3209/7

Lesetipp 3:

drehort hamburg2.jpgDaß die Filme Fatih Akins eine Hommage an Hamburg sind, ist hinlänglich bekannt, aber wußten Sie auch, daß der Messeeingang für den Film “Schtonk” digital auf ein Hochhaus montiert wurde? Oder daß für das Auswärtsspiel in “Kick it like Beckham” die deutsche Mannschaft aus den Eimsbütteler Frauen von “Grün-Weiß Hamburg” rekrutiert wurde? Neben diesen finden Sie viele andere Details aus dreißig berühmten Spielfilmen in diesem außergewöhnlichen Reiseführer, der die Karriere der Hansestadt als Kulisse durch neunzig Jahre Filmgeschichte an berühmten Beispielen nachvollzieht. Neben Geschichten zu Dreharbeiten, Schauplätzen, Filmen, Darstellern und Regisseuren finden sich ebenso stadtgeschichtliche Informationen zu den Locations. Eine nette Anregung, die Stadt einmal aus einem anderen Blickwinkel neu zu entdecken.
Ein Pendant für Drehorte zu Fernsehserien, die in Hamburg gedreht wurden, finden Sie unter A 2009/5186.

Münch, Markus und Simone Utler: Drehort Hamburg. Wo berühmte Filme entstanden. Berlin: Edition Q im Be.bra-Verlag, 2009

Signatur: HH 4894/5

Lesetipp 4:

eimsbüttler jugend2.jpgIn diesem Buch erzählen Zeitzeugen und Fotos vom Alltag der Eimsbütteler Großstadt-Jugend in den fünfziger Jahren. Weit über die Klischees des Rock ‘n’ Roll-Jahrzehnts und der Halbstarkenkrawalle hinausgehend, gelingt eine farbige Schilderung von Alltagsgeschichte ohne spektakuläre Ereignisse und berühmte Akteure, aber mit hohem Wiedererkennungswert für alle, die in den 50ern jung waren. Ein nicht nur nostalgischer Schmöker zusätzlich für alle, die heute wissen wollen, wie das damals so war mit den »Halbstarken«. Auch wenn das Buch 1997 bereits das erstemal erschienen ist, haben wir uns entschieden, die jetzt erschienene zweite Auflage dennoch hier vorzustellen, da es Qualitäten hat, die weiter greifen als ein reiner Schmöker, wie eine Kritik in der Hamburger Rundschau zur Erstauflage zeigt: “[Das Buch] zeichnet ein differenziertes Bild der Nachkriegszeit. Zwischen Rock‘n’Roll und Petticoat, Halbstarkenrandale und Heimatabenden steht diese Phase der jüngeren deutschen Geschichte im Spannungsfeld von Stagnation und Modernisierung. Kino, Musik und Mode, Konsumwünsche und Verdrängung der Nazi-Greuel, Generationenkonflikt und Sexualität eröffnen ein facettenreiches Bild von den Fünfzigern, das nicht nur die Eimsbüttler, sondern auch die übrigen Hamburger interessieren dürfte.«

Böge, Volker: Ausser Rand und Band? Eimsbütteler Jugend in den 50er Jahren. Hamburg: Dölling und Galitz, 2009

Signatur: HH 8339/5

Lesetipp 5:

adelungk2.jpgBei dem Memorial oder Gedächtnisbüchlein handelt es sich um eine private Chronik aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die von dem Hamburger Lehrer, Geschichtsschreiber und Publizisten Wolfgang Heinrich Adelungk 1674 begonnen und von Familienmitgliedern über mehrere Generationen bis 1773 fortgesetzt wurde. Die Einträge in dem Büchlein berichten von wesentlichen Stationen des privaten und beruflichen Lebens der Familie Adelungk, von bemerkenswerten zeitgenössischen Begebenheiten im Hamburg des 17. und 18. Jahrhunderts, wie auch von Ereignissen an anderen Orten. Die Chronik bildet damit ein für diese Zeit rares Dokument zur hamburgischen Geschichte in der Frühen Neuzeit, das die Geschehnisse aus der Sicht der Zeitgenossen beschreibt. Durch die Vielfalt der in ihm behandelten Themen bietet sich das Memorial als reichhaltige Quelle zur Regionalgeschichte, Autobiographik und Historiographie sowie mittelbar auch zur Bildungs- und Mediengeschichte der Frühen Neuzeit an. Mit der vorliegenden Edition soll die Chronik einem breiteren Rezipientenkreis zugänglich gemacht werden. Dafür wurde der Originaltext mit Kommentar und Anmerkungen so erläutert, dass er historisch interessierten Lesern verständlich wird. Ausführliche Einführungen in Kultur und Lebensumstände der damaligen Zeit erleichtern den Zugang darüber hinaus.
Die Handschrift des Gedächtnisbüchleins befindet sich im Besitz der Staatsbibliothek Hamburg.

Das Memorial oder Gedächtnisbüchlein des Wolfgang Heinrich Adelungk. Hrsg. von Susanne Rau und Sarah D. Ullmann. Münster: LIT, 2009

Signatur: HH 3203/6

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