„Todeszone“ – Fotos aus Prypjat, Ukraine (26.4.-22.6.)
2. April 2014
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 12.381 Aufrufe
Foto-Ausstellung im Gang zum Lichthof im Altbau
Dauer: 26. April bis 22. Juni 2014
Am 26. April 1986 ereignete sich im Kernkraftwerk Tschernobyl der bis dato erste atomare Super-GAU. In etwa vier Kilometern Luftlinie des Reaktors, im Ort Prypjat, der 1970 eigens für die Mitarbeiter des Reaktors und ihre Familien gegründet wurde, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch kaum jemand etwas von der Schwere des Unglücks. Erst knapp zwei Tage nach der Katastrophe wurde die Stadt geräumt, was für viele der knapp 50 000 Bewohner schwerste gesundheitliche Folgen hatte. Seit der überstürzten Evakuierung, bei der die Menschen nur das Notwendigste ihrer Habe mitnehmen durften und zunächst von einer vorübergehenden Abwesenheit ausgingen, ist Prypjat eine Geisterstadt in der so genannten „Todeszone“, die in einem Radius von zehn Kilometern rund um den Reaktor eingerichtet wurde.
Janina Fuge hat sich vor vier Jahren aufgemacht, diesen „vergessenen“ Ort zu besuchen: Riesenrad und Autoscooter eines Freizeitparks, der am 1. Mai 1986 eingeweiht werden sollte, rosten einsam vor sich hin; in kalter Leere gähnt das Becken des einst imposanten Schwimmbades, die von heimlich kommenden Vandalen zerzausten Bücher in Klassenräumen künden von einer Schulzeit, die für die dort lernenden Kinder sicherlich nie wieder unbeschwert sein sollte – und die Natur erobert sich langsam all jene Plätze zurück, die einst von der Größe des Sozialismus künden sollten. Es sind Bilder aus der „Todeszone“, die Geschichten erzählen davon, wie erschütterbar das Leben ist.