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Hamburg, Carl von Ossietzky

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Webportal Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918

17. Februar 2014
von UH — abgelegt in: Aktuelles,Hamburg — 4.725 Aufrufe

Feldpostkarte Daheim

Feldpostkarte ‘Daheim’. Collage mit kolorierten Fotografien. Künstler unbekannt. Versandt von einem Soldaten der 3. Kompagnie des 2. Ersatz-Bataillons des Kgl. Sächsischen Landwehr-Grenadier-Regiments Nr. 100 in Posen am 20.12.1915.
Foto: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe
H x B: 13,9 x 8,8 cm

Das Webportal Kriegssammlungen in Deutschland 1914-1918 weist 235 Sammlungen des Ersten Weltkriegs und die ihnen bis heute verbliebenen Sammlungsmaterialien nach, darunter 13 Hamburger Sammlungen, die teilweise noch bestehen.

Zwischen 1914 und 1918 legten Bibliotheken, Archive, Museen, Behörden und Privatpersonen überall im Deutschen Reich Kriegssammlungen an, in denen der Erste Weltkrieg als “große Zeitenwende” akribisch dokumentiert wurde. Der Krieg wurde umfassend archiviert, noch während er stattfand. Denn die Zeitgenossen sahen sich an einem weltgeschichtlich einschneidenden Ereignis teilhaben, das den Alltag jedes Einzelnen ebenso tiefgreifend prägte wie die Existenz der Nation als Gesamtheit; für dessen spätere Bewertung würde das Tagesschrifttum von größter Wichtigkeit sein. Und allen war klar, dass dies der erste Medienkrieg der Geschichte war. Nie zuvor hatte die Publizistik eine vergleichbare Rolle gespielt, die Propaganda so entscheidenden Einfluss gehabt.

Notgeld der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe: Zwanzig-Mark-Schein Nr. 362630

Notgeld der Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe: Zwanzig-Mark-Schein Nr. 362630. Um dem Mangel an Zahlungsmitteln zu begegnen, lässt die Stadt Karlsruhe im Oktober 1918 Fünf- und Zwanzigmarkscheine im Gesamtwert von fünf Millionen Mark drucken.
Foto: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe
H x B: 8,5 x 13 cm

Der Sammeleifer bezog sich auf Schützengrabenzeitungen aus Frontgebieten, auf Drucksachen aus Lazaretten und Gefangenenlagern, auf Zeitungen der besetzten Gebiete und Quellenmaterial der Kriegsgegner. Gesammelt wurden Landkarten, Maueranschläge und Fliegerabwürfe, Fotos, Feldpostbriefe und Soldatentagebücher. Material der Kriegswirtschaft wie Notgeld, Lebensmittelkarten und Kriegsersatzstoffe wurde aufgehoben, aber auch Gegenstände mit Andenkencharakter wurden zusammengetragen wie Vivatbänder, Postkarten, Gedenkmünzen und Porzellangegenstände mit Kriegsmotiven.

Aufgrund ihres universalen Sammelanspruchs haben sich die damaligen wissenschaftlichen Landes- und Stadtbibliotheken in der Kriegssammelbewegung besonders engagiert. Heute in der Arbeitsgemeinschaft der Regionalbibliotheken des Deutschen Bibliotheksverbandes organisiert, haben sie das Webportal unter Federführung der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe erarbeitet, um das überlieferte Sammlungsmaterial zum Jahrhundertgedenken spartenübergreifend vernetzt zugänglich zu machen. Aus den vielfältigen Informationen lässt sich manch Aufschluss für die Mentalitäts- und Alltagsgeschichte des Ersten Weltkriegs gewinnen.

Das Projekt wird in diesem Flyer (PDF) vorgestellt. Zugang: www.kriegssammlungen.de

Sehen Sie hier noch eine Auswahl an Exponaten der Kriegssammlungen:

Feldzeitung „Vogesenwacht“

Feldzeitung „Vogesenwacht“, hrsg. von der Bayerischen Landwehr-Sanitätskompanie Nr. 19 in Colmar. Jg. 2 Nr. 8 vom 10. April 1917. Titelblatt zur 6. Kriegsanleihe von Rudolf Eberle. Exemplar der Lippischen Landesbibliothek.
Foto: Lippische Landesbibliothek, Detmold
H x B: 34 x 23,5 cm

Feldzeitung „Die Feldgraue“

Feldzeitung „Die Feldgraue“, hrsg. von der 50. Infanterie-Division im Felde. Jg. 1 Nr. 8, August 1916. Titelblatt mit Lithografie von Eduard Dollerschell.
Exemplar der Lippischen Landesbibliothek.
Foto: Lippische Landesbibliothek, Detmold
H x B: 28,7 x 21,5 cm

Bedürfnis-Karte

‘Bedürfnis-Karte’. Propaganda-Postkarte zur Lebensmittelrationierung im Deutschen Reich während des Ersten Weltkriegs. Künstler unbekannt. Die Rationierung erfolgte zunächst im Frühjahr 1915 für Brot und Mehl, im November 1915 für Milch, im Lauf des Jahres 1916 auch für Zucker, Fett und Fleisch und gleichzeitig auch für andere Waren des täglichen Bedarfs. Die Karte ist nicht gelaufen.
Foto: Badische Landesbibliothek, Karlsruhe
H x B: 14 x 9,1 cm

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