Bei denen piepts ja
30. April 2009
von ST — abgelegt in: Aufgelesen,Hamburg — 3.713 Aufrufe
“Bitte die hintere Tür frei machen”. Ein vertraut klingender Satz, wahlweise kann als Stein des Anstoßes auch die mittlere Tür in den Fokus rücken. Besagte Türen befinden sich in einem der vielen Hamburger Busse des Öffentlichen Personennahverkehrs. Verantwortlich für die Durchsage ist der Busfahrer, der nicht weiterfahren kann, wenn die Türen nicht schließen, und die Türen schließen nicht, solange jemand im Türbereich steht. Dass dort jemand steht, darauf kann man sich verlassen. Unvergessen ist eine Fahrt mit dem Metrobus 6 im morgendlichen Berufsverkehr – auf Höhe des Hofwegs bat der Busfahrer eher unaufgeregt und routiniert darum, einen Schritt weiter ins Businnere zu tun. Mäßig erfolgreich. An der nächsten Haltestelle war auch seinerseits noch nicht wirklich ein Unterschied wahrzunehmen, an der dann folgenden hörte man bereits eine leichte Ungeduld heraus. In der Langen Reihe angekommen (6 Busstops und dem immerselben Szenario später) war der Tonfall deutlich unwirsch und von unüberhörbarem Tremolo untermalt. Stimmung und Stimme kippten. Er stellte ergänzend in Aussicht, andernfalls noch am Folgetag dort zu verharren. Doch damit ist nun Schluss, die HOCHBAHN hat sich für das Türsteherphänomen was Neues einfallen lassen – vielleicht auch, weil sich 2008 selbst ein Lichtschrankentango nicht etablieren konnte: Sie lässt es piepen. Sollte jetzt noch die bräsige Fahrgastschar ungebührlich lange im Türbereich rumstehen, ertönt ein lautes Signal. Piep, piep, piep, piep, piep…. Sehr effektiv. Einzig das Konzert der kommunizieren Türen, die bei jedem weitsprungkräftigem Nachzügler wieder lospiepsen, kaum dass sie gerade verstummt waren, fordert den Mitfahrern eine ganz neue Geduldsvariante ab. PiPiepPIEPpiPiep. (Die umfangreichsten Konzerte gibt es wohl am Dammtor: massenhaft Ein- und Aussteiger an insgesamt vier Türen der XXL-Busse von Linie 5.)
Genug gehört, jetzt wird gelesen: schauen wir doch mal, welche Lektüre uns der Campus-Katalog zur Hamburger HOCHBAHN und dem HVV anbieten kann.
Mehr oder weniger schön ist dieses Fahrgastverhalten auch beim E86er (Airbus-Zubringer) zu erleben. Dort geschieht es auch des öfteren daß der Busfahrer einfach den Motor abstellt.