Gert Heidenreich: Das Internet und die Bildung
18. Juli 2012
von Markus Trapp — abgelegt in: Aufgelesen — 6.734 Aufrufe
Grafik erstellt aus dem Heidenreich-Text, mit Wordle
Der Schriftsteller Gert Heidenreich
Entscheidend für seinen Erfolg ist, dass es Freiheit verspricht. Freiheit von Ort und Zeit, Freiheit vom Unwissen, Freiheit von Langeweile und Langsamkeit. Die Kehrseite ist bekannt: Google hat längst zugegeben, dass amerikanische Geheimdienste mehrfach auf das Datenmaterial der Server in den USA und Europa zugegriffen haben. Wer das tut, erhält nicht nur ein paar wichtige Informationen, er greift auf das virtuelle Spiegelbild der Welt zu.
Seit wir uns im Netz spiegeln, sind Kontrolle der Macht und Rechtssicherheit für das Individuum nicht allein moralisch, sittlich und juristisch wünschenswerte Attribute des freiheitlichen Rechtsstaates. Sie sind unabdingbare Voraussetzungen dafür geworden, dass uns das Netz mehr nutzt als schadet. Alles kommt darauf an, dass es gelingt, diese Voraussetzungen zu erhalten oder herzustellen.
Vieles, was Heidenreich in der Folge sagt, dient nicht nur zur kritischen Reflexion unseres eigenen Netzverhaltens, sondern liefert auch viele Anregungen für Erziehungs- und Bildungsfragen. Schulen, und generell Bildungseinrichtungen, werden sich ob der Existenz des scheinbar allwissenden Netzes wandeln müssen. Nicht weniger als eine zweite Renaissance fordert Heidenreich, und – was auf das erste Lesen vielleicht etwas vermessen erscheinen mag – wird sich Ihnen als sinnvollen Appell erschließen, wenn Sie sich die Zeit (eine knappe halbe Stunde) nehmen, den SWR-Beitrag nach zu hören oder zu lesen.
[via Oliver Gassner: Gert Heidenreich über das Netz und eine notwendige zweite Renaissance]