Historische Landkonflikte in Guatemala im Spiegel der aktuellen Menschenrechtslage (13.4.)
1. April 2016
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 1.840 Aufrufe
Vortrag von Felix Weiss im Rahmen der Romero-Tage 2016.
Der Landkonflikt und die damit verbundene Vertreibung von indigener und ländlicher Bevölkerung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte Guatemalas. Heute gehören fast 70% des fruchtbaren Landes rund 3% der Grundeigentümer.
Anhand des Falles der Finca Primavera in Alta Verapaz soll der historische Landkonflikt nachgezeichnet und in die Gegenwart gesetzt werden. Die Poqomchi-Gemeinden aus ehemaligen “mozos colones”, eine Art feudaler Lehensabhängigkeit, sind heute wieder von Vertreibung bedroht. Industrielle Agrar- und Forstwirtschaft sowie extraktive Sektoren provozieren Spannungen zwischen ländlicher Bevölkerung und der Industrie, die häufig von der Politik flankiert werden.
In der Dokumentation “Land of Corn” kommen die Kleinbauern und -bäuerinnen der Finca Primavera selbst zu Wort. Es werden Menschenrechtsverletzungen dokumentiert, die exemplarisch für den guatemaltekischen Landkonflikt stehen. Die Ereignisse des Jahres 2015 und die politische Brisanz rund um die Präsidentschaftswahl erlauben eine vorsichtige Prognose auf die kommenden Jahre und unterstreichen die Wichtigkeit internationaler Aufmerksamkeit.
Felix Weiss ist Projektreferent der PBI (Peace Brigades International /Deutscher Zweig e. V.) in Guatemala.
Eine Veranstaltung der Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek und der Linga-Bibliothek für Lateinamerika-Forschung.
Mittwoch, 13. April 2016, 18.15 Uhr
Ort: Vortragsraum, 1. Etage, Eintritt frei.
Die vielfältigen Vortrags-Veranstaltungen, die die Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg im Verlauf der vergangenen Jahre in der Stabi angeboten hat, finden Sie über diese Such-Auflistung. Teilweise wurden die Vorträge aufgezeichnet und können nachbetrachtet werden.