Entfällt: Mesoamerika-Vorlesung: Monotheismus trifft Polytheismus (2.7.)
16. Juni 2015
von Markus Trapp — abgelegt in: Ausstellungen und Veranstaltungen — 2.991 Aufrufe
Update 1.7.2015: Wie uns die Veranstalter soeben mitteilen, muss der Vortrag leider entfallen! Er soll zu gegebener Zeit nachgeholt werden.
Dirk Tiemann, M.A.: Monotheismus trifft Polytheismus – Die aztekische Religion aus Sicht eines Christenmenschen des 16. Jahrhunderts
Nach 1521 ist die bestehende Ordnung in Zentralmexiko zerstört, die etablierten Herrscher wurden abgesetzt und auch die herrschenden Götter sollen nun von dem ‚einen wahren Gott’ abgelöst werden. So sahen es jedenfalls die christlichen Missionare, fast ausschließlich Bettelmönche der Franziskaner, Dominikaner und Augustiner, die ab 1524 in die so genannte neue Welt segelten. Ihr Auftrag: die Bekehrung der indigenen Bevölkerung zum christlichen Glauben. Dazu sammelten die Mönche Wissen über die indigenen religiösen Vorstellungen, um diese durch die eigenen – christlichen – Vorstellungen ersetzen zu können. Solche Berichte über die vorspanische Religion sind erhalten geblieben und überliefern uns die wirklichen Vorstellungen und Konzepte der vorspanischen Religion der Azteken.
Lässt sich eine fremde Religion ohne Weiteres beobachten und ihre Vorstellungen niederschreiben? Wer waren diese Missionare, die uns ihr Bild übermitteln? Wie lässt sich eine polytheistische Glaubenswelt aus der Sicht eines Christen wahrnehmen? Dieser Vortrag gibt einen Überblick über die Autoren der Berichte, ihre Weltsicht und ihr Verständnis der wahrgenommen Religion. Schwierigkeiten und Missverständnisse, die bei der Wahrnehmung von fremden, unbekannten religiösen Vorstellungen entstehen können, werden aufgezeigt.
Donnerstag, 2. Juli 2015, 18.15 Uhr Entfällt!
Ort: Vortragsraum, 1. Etage, Eintritt frei.
Eine Veranstaltung der Mesoamerika-Gesellschaft Hamburg in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und der Linga-Bibliothek für Lateinamerika-Forschung im Rahmen der Ringvorlesung «Die Quellen des Wissens zu Mesoamerika» – «Kulturelle Identitäten im Spiegel gesellschaftlicher und politischer Prozesse» (April – Juli 2015):
Was wissen wir eigentlich über Mesoamerika? Und woher stammt unser Wissen? Wie dachten und was beobachteten beispielsweise die ersten Missionare in Neuspanien, wie beurteilten und wie beeinflussten die kirchlichen und staatlichen Institutionen im 16. und 17. Jahrhundert die indigene Bevölkerung in den ihnen unterstellten Gebieten? Wie nahmen die ersten Reisenden und Forscher ab dem späten 18. und besonders im 19. Jahrhundert die Menschen und ihre Lebenswelten im heutigen Mexiko, in Guatemala, in Belize und Honduras wahr? Und welche Erkenntnisse erlangten sie über die vorspanische Vergangenheit? Welchen Anteil hatten seither die Indigenen selbst, und welche Rolle spielen indigene Akteure heute in Religion, in gesellschaftlichen Entwicklungen und politischen Prozessen?
Der letzte Teil der Ringvorlesung zur Mesoamerikanistik möchte einen Einblick geben in die verschiedenen Quellen, die zu Mesoamerika existieren. Die Vielfalt reicht von frühkolonialen, indigen beeinflussten Codexbüchern und lateinschriftlichen Dokumenten bis zu Reiseberichten; sie beeinhaltet orale Traditionen und archäologische Aufzeichnungen und schließt auch die Neuen Medien mit ein.